Veröffentlicht am

WORTH FIGHTING FOR –Kunstausstellung ukrainischer Künstler in Köln

WORTH FIGHTING FOR –Kunstausstellung ukrainischer Künstler in Köln



– Kuratiert von Björn Geldhof, Kiew und Bart de Baere, Antwerpen
– Internationale Kunst im Dialog mit aktuellen Werken ukrainischer Künstler
– Angelehnt an Davoser Projekt ‘Russian War Crimes’

Vom 15. November bis 14. Dezember 2022, im Campus M, Oskar-Jäger-Straße 97-99, 50825 Köln, Eintritt frei

Zur Ausstellungseröffnung am 14.11.2022 um 19:00 Uhr werden u.a. Berivan Aymaz (Vizepräsidentin des Landtages NRW), Gonca Türkeli-Dehnert (Staatssekretärin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft),Oleksij Makejew (Botschafter der Ukraine) und Dr. Ralph Elster (Bürgermeister Stadt Köln) erwartet.  
Köln, 14. November 2022 – Wo einst Neuwagen präsentiert wurden, finden nun Kunst- und Kulturveranstaltungen statt. Aufgrund der vorhandenen guten Beziehungen zu Zilkens Fine Art konnte das Joint Venture zwischen der bema Gruppe und der AGB Real Estate Group, die das Gesamtareal gemeinsam entwickeln, in enger Abstimmung mit der Stadt Köln eine Genehmigung für die kulturelle Zwischennutzung der Hallen des ehemaligen Autohauses Dresen erwirken. Den Beginn der Kulturveranstaltungen macht am 14. November 2022 die Ausstellung „WORTH FIGHTING FOR“, die vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges bildnerische Arbeiten, Objekte und Installationen ukrainischer Gegenwartskünstler zeigt. Die Ausstellung wird mit rund 200.000 € aus dem Etat von Kulturstaatsministerin Claudia Roth maßgeblich unterstützt. „Es bewegt mich sehr, dass wir „WORTH FIGHTING FOR“ in dieser Form erstmalig in Deutschland präsentieren können,” so Dr. Stephan Zilkens, Geschäftsführer Zilkens Fine Art. „In dem wir die Ausstellung nach Köln holen, bieten wir eine erweiterte Auseinandersetzung mit Kunst aus der Ukraine in einem internationalen Umfeld und ermöglichen einen emotionalen Dialog,“ so Zilkens weiter. Über 40 Werke zeigen u.a. die Schrecken der russischen Invasion. Kuratiert wurde die Ausstellung von Björn Geldhof, dem künstlerischen Direktor des PinchukArtCenter, dem führenden ukrainischen Museum für zeitgenössische Kunst in Kiew und Bart de Baere, Direktor des Museums für zeitgenössische Kunst (M HKA) in Antwerpen.„Wir freuen uns sehr, dass wir dieser bemerkenswerten Ausstellung den Raum und den ukrainischen Künstlern eine Stimme geben können,“ so Michael Reiß, Senior Manager Projektentwicklung der bema Gruppe. „Das Entwickler-Team stellt sich damit der Verantwortung die vorhandenen Ressourcen zu nutzen und im Sinne eines ‘social and cultural return’ der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Damit verlängert sich zum einen der Lebenszyklus der Gebäude, bis der Standort in ein neues Quartier transformiert wird, und ganz nebenbei bieten wir einer hochkarätigen Ausstellung die Möglichkeit der Öffentlichkeit präsentiert zu werden”, so Reiß weiter. „WORTH FIGHTING FOR“Bereits im Juni dieses Jahres gipfelte die Zusammenarbeit des PinchukArtCenter und des M HKA in einer gemeinsamen Ausstellung mit dem Titel “When Faith Moves Mountains“, die das PinchukArtCentre in Kiew wiedereröffnete. Obwohl die Sammlung nicht gegen Schäden durch Krieg und Terrorismus versichert werden kann, entschied sich die flämische Regierung dafür, Ressourcen zu teilen und einen bedeutenden Teil ihres Erbes in die Ukraine zu investieren. Diese Arbeiten werden im Dialog mit Werken ukrainischer Künstler gezeigt, von denen viele während des Krieges entstanden sind. Das Ergebnis ist ein Raum, der uns einlädt, über die unmittelbaren Dringlichkeiten des Krieges hinaus zu fühlen, zu denken und zu reflektieren. Die Ausstellung gliedert sich in sieben Denkräume, in denen jeweils eine Person des öffentlichen Lebens das Thema reflektiert: Dem Raum des Krieges, dem Raum der internationalen Beziehungen, dem Raum der Landschaft, dem Raum der Heimat, dem Raum kollektiver Bestrebungen, dem Raum individueller Bestrebungen sowie dem Raum der Kunst. Letzterer bezieht sich auf die Ausstellung „Russian War Crimes“, präsentiert vom PinchukArtCentre und der Victor Pinchuk Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Büro des Präsidenten der Ukraine, des Außenministeriums der Ukraine, der Ukraine 5AM Coalition sowie der ukrainischen Vereinigung professioneller Fotografen.  Folgende ukrainische Künstler sind in der Ausstellung in Köln vertreten: Oleksandr Burlaka (1982), Oksana Chepelyk (1961), Danylo Galkin (°1985), Nikita Kadan (°1982), Alevtina Kakhidze (°1973), Nikolay Karabinovych (°1988), Lesia Khomenko (°1980), Kinder Album(°1982), Vlada Ralko (°1969), Oleksii Sai (°1975), Andriy Sagaidakovsky (°1957), Yevhen Samborsky (°1984), Anna Zvyagintseva (°1986) und den Künstlerduos Daniil Revkovskiy (°1993) & Andriy Rachinskiy (°1990) und Yarema Malashchuk (°1993) & Roman Khimei (°1992),Sowie Werke von Hüseyin Bahri Alptekin (°Türkei, 1957-2007), Francis Alÿs (Belgien, 1959), Babi Badalov (°Aserbaidschan, 1959), Jan Cox (°Niederlande + Belgien, 1919-1980), Berlinde De Bruyckere (°Belgien, 1964), Jan de Lauré (°Belgien, 1978), Marlene Dumas (°Südafrika, 1953), Jan Fabre (°Belgien, 1958), Sheela Gowda (°Indien, 1957),  Hiwa K (°Irak,1975), Barbara Kruger (°USA, 1945), Mark Lewis (°Kanada, 1958), Kerry James Marshall (°USA, 1955), Almagul Menlibayeva (°Kasachstan, 1969), Nastio Mosquito (°Angola, 1981), Otobong Nkanga (°Nigeria, 1974), ORLAN (°Frankreich, 1947), Wilhelm Sasnal (°Polen, 1972), Allan Sekula (°USA+USA, 1951-2013), Adrien Tirtiaux (°Belgien, 1980), Luc Tuymans (°Belgien, 1958). Die Ausstellung wurde unterstützt vom Ministerium für Kultur und Medien mit 200.000 €, vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW mit 100.000 € und von der Kulturstiftung NRW mit 48.000 €.

Veröffentlicht am

ART FESTIVAL K*WERK it: SHOW-OFF! 2022

ART FESTIVAL

K*WERK it: SHOW-OFF! 2022

Smash the Ist-Zustand!

Das K*WERK bespielt in diesem Jahr vier Tage und Nächte das Theatermuseum Düsseldorf mit Performances, Bildender Kunst, Filmscreenings, Konzerten und DJ-Sets. Ein verlängertes Festival-Wochenende um Kunst zu machen, Kunst zu schauen, zu netzwerken und die Revolution zu proben. Die Künstler:innen vor, auf und hinter der Bühne? FLINTA* only.

Art & politics, but make it pop!

Die Abkürzung FLINTA* steht für Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nonbinäre, transgender und agender Menschen – also diejenigen, die in den Strukturen von Kunst und Kultur vor besonders vielen Herausforderungen stehen. Das Festival ist Plattform und Showcase, Netzwerktreffen und Publikumsmagnet. Es richtet mit Herzblut, Spucke und Glitzer das Spotlight auf diejenigen, die sonst hart darum kämpfen müssen.

Free entry!

Um mit Kunst möglichst viele Menschen zu erreichen, ist es dem Netzwerk eine Herzensangelegenheit, das Festival ohne die Hürde eines Eintrittspreises zu veranstalten. Dennoch wollen Künstler:innen und Orga-Team fair bezahlt werden – darum gibt es online und vor Ort Solidarity-Tickets zu kaufen.

Das Line-up!

Nach einem Open Call (gleiche Chancen für alle!) und kollektiv kuratiert von Anna Tenti, Laura Jil Beyer, Lena Lindemann und Nadia Malik wechseln sich Local Hero:ines und Newcomer:innen auf den Bühnen ab:

  • Bildende Kunst Olivia Acar, Rebecca Acar, Helena Mertens, Gianni Passeretti
  • Performances Carolin Müller, Antje Prust, Olga Prokot, Taly Journo, Salome Amend,
  • Milena Cestao Kolbowski, Anna Magdalena Beetz, Elli Lewerenz, Muna Zubedi
  • Film + Talk Su-Jin Song, Artosha, Yumi K, Milaa
  • Konzerte Florence Besch, Maryaka
  • DJ-Sets Mir.I.am, Aromateeq, Get Over It Collective
  • Drag Show Ophelia Amok, Remo Rivers, Willie Eyelash, Ugly Bunny, Alice King
  • Das komplette Programm und weitere Infos

www.kwerk.org/showoff

K*WERK it: SHOW-OFF! 2022

ART FESTIVAL 22.–25. September 2022 Theatermuseum Düsseldorf

Das K*WERK vernetzt die Kunst- und Kulturszene in und um NRW. Eine Plattform für kollektives Empowerment – mit regelmäßigen Workshops & Impulsen, Open Spaces & Show-offs. Das Netzwerk connectet und supportet Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nonbinäre, transgender und agender Menschen (FLINTA*). Das Ziel: eine faire und zugängliche Kunst- und Kulturbranche für alle.

#kunstausstellungen Düsseldorf, #kunstausstellung düsseldorf, #ausstellungen düsseldorf, #ausstellung düsseldorf

Veröffentlicht am

NEWS Kunstausstellungen Sep 2022: HOWTO: USE NATURE (Düsseldorf)

Ein Treibhaus wird zum Ausstellungsort für Künstlerinnen: „HOWTO: USE NATURE “ Laufzeit: 25.09.22 – 16.10.22. Eröffnung: 24. September, 14 Uhr 16 Uhr Performance von Tanja Kodlin & Ramòn Graefenstein Treibhaus der ehemaligen Gärtnerei Mertens Allmendenweg 44 40221 Düsseldorf-Volmerswerth 500 qm – Künstlerinnen erobern ein Treibhaus in Volmerswerth


Im landwirtschaftlich geprägten Düsseldorfer Stadtteil Volmerswerth befinden sich Gewächshäuser
in mehreren Reihen direkt am Rhein. In der Ausstellung HOWTO: USE NATURE interagieren neun
Künstlerinnen und Künstler mit der Treibhausarchitektur als einer geschlossenen,
landwirtschaftlichen Produktionseinheit. Das Treibhaus, das als Ausstellungsraum dient, war vormals
Teil einer mittelständischen Gärtnerei, die unter anderem Balkongewächse auf Wochenmärkten
verkaufte. Auf rund 500 Quadratmetern zeigt HOWTO: USE NATURE ein Ökosystem künstlerischer
Arbeiten, die sich mit pflanzlichem Leben, der Verschränkung von Natur- und Kulturgeschichte sowie
Fragen industrieller Produktion beschäftigen.

Ausstellung Düsseldorf: „HOWTO: USE NATURE “ (25.09. -16.10.22)


Ein Howto ist eine Kurzanleitung und hier: eine Kurzanleitung zur Nutzung von Natur. HOWTO: USE
NATURE befragt gängige Verwertungslogiken und zeitgenössische, westliche Kultur als eine
Lebensweise, die von permanenter Verfügbarkeit geprägt ist. Funktionalisierung ist die bestimmende
Sichtweise auf die Welt und das Selbst. Dabei ist das, was als Natur gelten soll, keinesfalls eindeutig.
Vielmehr zeigen die ausgestellten Arbeiten die unbedingte Verbindung von Natur und Kultur, die
komplexen Verflechtungen, in die menschliches Leben eingebettet ist, sowohl auf materieller als
auch auf ideeller Ebene. Durch die Glaspanele des Treibhauses kann Sonnenlicht ungehindert
eindringen, während die daraus resultierende Wärme im System gehalten wird. In der Atmosphäre,
die die Erde als hauchdünne Schicht umgibt, geschieht etwas Ähnliches im planetaren Maßstab. Der
natürliche Treibhauseffekt ist eine Bedingung irdischen Lebens. Seine Verstärkung durch
menschlichen Eingriff jedoch stellt Leben, wie es gegenwärtig auf dem Planeten organisiert ist, in
Frage. Die Künstlerinnen und Künstler von HOWTO: USE NATURE arbeiten mit den klimatischen
Bedingungen des Gewächshauses, nutzen es als einen Erfahrungsraum und erkunden die Differenz
zwischen Innen und Außen anhand der dünnen Haut, die sie voneinander trennt. Das Treibhaus wird
reflektiert in seiner Funktion zwischen ökonomischen und ökologischen Konstellationen, pflanzliches
Leben, zwischen Verwertungslogik und wechselseitiger Fürsorge, Kategorisierung, Kontrolle und dem
Verlust derselben.


Teilnehmende Künstler*innen:
Liza Dieckwisch, Arpad Dobriban, Friederike Haug, Markus Hiesleitner, Jungwoon Kim,
Matthias Ramòn Graefenstein & Tanja Kodlin, Martin Schwenk und Katharina Veerkamp.
Kuratiert: Liza Dieckwisch, Arpad Dobriban, Jungwoon Kim und Katharina Veerkamp.
Text: Lena Johanna Reisner


Die Ausstellung wird von der Stiftung Kunstfonds, der Kunststiftung NRW, dem BBK Berlin und dem
Kulturamt der Stadt Düsseldorf gefördert.

#kunstausstellung in Düsseldorf, #kunstausstellung düsseldorf, #ausstellungen düsseldorf, #ausstellung düsseldorf

Veröffentlicht am

Ausstellung Düsseldorf: „HOWTO: USE NATURE“ (25.09. -16.10.22)


Ausstellung Düsseldorf: „HOWTO: USE NATURE“ (25.09. -16.10.22)

Ein Treibhaus wird zum Ausstellungsort für Künstlerinnen: „HOWTO: USE NATURE “ Laufzeit: 25.09.22 – 16.10.22. Eröffnung: 24. September, 14 Uhr 16 Uhr Performance von Tanja Kodlin & Ramòn Graefenstein Treibhaus der ehemaligen Gärtnerei Mertens Allmendenweg 44 40221 Düsseldorf-Volmerswerth 500 qm – Künstlerinnen erobern ein Treibhaus in Volmerswerth


Im landwirtschaftlich geprägten Düsseldorfer Stadtteil Volmerswerth befinden sich Gewächshäuser
in mehreren Reihen direkt am Rhein. In der Ausstellung HOWTO: USE NATURE interagieren neun
Künstlerinnen und Künstler mit der Treibhausarchitektur als einer geschlossenen,
landwirtschaftlichen Produktionseinheit. Das Treibhaus, das als Ausstellungsraum dient, war vormals
Teil einer mittelständischen Gärtnerei, die unter anderem Balkongewächse auf Wochenmärkten
verkaufte. Auf rund 500 Quadratmetern zeigt HOWTO: USE NATURE ein Ökosystem künstlerischer
Arbeiten, die sich mit pflanzlichem Leben, der Verschränkung von Natur- und Kulturgeschichte sowie
Fragen industrieller Produktion beschäftigen.

Ausstellung Düsseldorf: „HOWTO: USE NATURE “ (25.09. -16.10.22)


Ein Howto ist eine Kurzanleitung und hier: eine Kurzanleitung zur Nutzung von Natur. HOWTO: USE
NATURE befragt gängige Verwertungslogiken und zeitgenössische, westliche Kultur als eine
Lebensweise, die von permanenter Verfügbarkeit geprägt ist. Funktionalisierung ist die bestimmende
Sichtweise auf die Welt und das Selbst. Dabei ist das, was als Natur gelten soll, keinesfalls eindeutig.
Vielmehr zeigen die ausgestellten Arbeiten die unbedingte Verbindung von Natur und Kultur, die
komplexen Verflechtungen, in die menschliches Leben eingebettet ist, sowohl auf materieller als
auch auf ideeller Ebene. Durch die Glaspanele des Treibhauses kann Sonnenlicht ungehindert
eindringen, während die daraus resultierende Wärme im System gehalten wird. In der Atmosphäre,
die die Erde als hauchdünne Schicht umgibt, geschieht etwas Ähnliches im planetaren Maßstab. Der
natürliche Treibhauseffekt ist eine Bedingung irdischen Lebens. Seine Verstärkung durch
menschlichen Eingriff jedoch stellt Leben, wie es gegenwärtig auf dem Planeten organisiert ist, in
Frage. Die Künstlerinnen und Künstler von HOWTO: USE NATURE arbeiten mit den klimatischen
Bedingungen des Gewächshauses, nutzen es als einen Erfahrungsraum und erkunden die Differenz
zwischen Innen und Außen anhand der dünnen Haut, die sie voneinander trennt. Das Treibhaus wird
reflektiert in seiner Funktion zwischen ökonomischen und ökologischen Konstellationen, pflanzliches
Leben, zwischen Verwertungslogik und wechselseitiger Fürsorge, Kategorisierung, Kontrolle und dem
Verlust derselben.


Teilnehmende Künstler*innen:
Liza Dieckwisch, Arpad Dobriban, Friederike Haug, Markus Hiesleitner, Jungwoon Kim,
Matthias Ramòn Graefenstein & Tanja Kodlin, Martin Schwenk und Katharina Veerkamp.
Kuratiert: Liza Dieckwisch, Arpad Dobriban, Jungwoon Kim und Katharina Veerkamp.
Text: Lena Johanna Reisner


Die Ausstellung wird von der Stiftung Kunstfonds, der Kunststiftung NRW, dem BBK Berlin und dem
Kulturamt der Stadt Düsseldorf gefördert.

#kunstausstellung in Düsseldorf, #kunstausstellung düsseldorf, #ausstellungen düsseldorf, #ausstellung düsseldorf

Veröffentlicht am

KUNSTPUNKTE Düsseldorf 2022

Die Kunstpunkte Düsseldorf bieten auch in diesem Jahr wieder ein vielfältiges Programm für alle Kunstliebhaberinnen und Kunstliebhaber: Zum 26. Mal öffnen Düsseldorfer Künstlerinnen und Künstler an den Wochenenden 20. und 21. August im nördlichen Düsseldorf und am 27. und 28. August im südlichen Düsseldorf ihre Ateliers, um exklusive Einblicke in ihre Arbeiten und Werke zu geben.

Über 350 Künstlerinnen und Künstler präsentieren dann ihre Arbeitsstätten den interessierten Besucherinnen und Besuchern an insgesamt 203 Standorten in der Stadt. Ob Malerei, Bildhauerei, Fotografie oder Videokunst – jede Ausdrucksform künstlerischen Schaffens wird bei den Kunstpunkten repräsentiert.

Zudem sind auch internationale Künstlerinnen und Künstler vertreten. Am zweiten Kunstpunkte-Wochenende stellt zum Beispiel der israelische Kunstschaffende Tamir Shefer eine Auswahl seiner Werke im „Atelier am Eck“ im Salzmannbau in Bilk aus. Die ukrainische Künstlerin Oksana Pyzh zeigt in ihrer Atelierausstellung in der Aachener Straße Werke, die sich mit den Auswirkungen des ukrainischen Krieges beschäftigen. Dabei steht die Beziehung zwischen Körper und Körperlichkeit – vor dem Hintergrund militaristischer Landschaften – im Fokus. Die Ateliers können samstags von 14 bis 20 Uhr und sonntags von 12 bis 18 Uhr besucht werden.

Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration: „Auch in diesem Jahr bieten die Kunstpunkte einen spannenden Einblick in die vielfältigen künstlerischen Arbeiten, die Düsseldorf täglich bereichern. Interessierte haben die exklusive Möglichkeit, den kreativen Prozess verschiedener Künstlerinnen und Künstler hautnah mitzuerleben. Durch die Öffnung vieler Offräume können viele Besucherinnen und Besuchern darüber hinaus auch bisher unbekannte Orte in der Landeshauptstadt neu entdecken.“

Künstlerbedarf online kaufen Düsseldorf

Neue Ausstellungsräume präsentieren Kunst

Insgesamt beteiligen sich auch 25 Offräume in der gesamten Stadt an den Kunstpunkten. Das sind von Künstlerinnen und Künstlern selbst organisierte Ausstellungsräume. Erstmals dabei ist in diesem Jahr zum Beispiel „the pool“. Der Ausstellungsraum befindet sich etwas versteckt eingegraben in die Erde im ehemaligen Schwimmbad des Terrassenhauses Tersteegenstraße.

Außer „the pool“, debütiert auch der Ausstellungsraum K29. Die Räumlichkeiten des Ateliers und Offraums werden verbunden, um Arbeiten von Absolventinnen und Absolventen der Düsseldorfer Kunstakademie in der Ausstellung „Blossom Pink – erblühende Kunst“ zu präsentieren.
 
Zum zweiten Mal ist „AURA“ Teil der Kunstpunkte. Der Ausstellungsraum lädt die miteinander befreundeten Künstler und Musiker Dao Yuan Sun und Filip Gudović dazu ein, eine gemeinsame Ausstellung zu realisieren, die die Unmittelbarkeit von Musik und Malerei gegenüberstellt. Wie kann ein Klang eine Form sein? Wie kann eine Farbe zum Klang werden? Die vielseitig interessierten Künstler beschäftigen sich spezifisch mit vermeintlich anstrengender und aufdringlicher Techno- und Hardstyle-Musik, die ein übersättigtes und überdrehtes Lebensgefühl in der gegenwärtigen Zeit reflektiert.

Die Offräume öffnen freitags vor den Kunstpunktewochenenden jeweils zwischen 19 und 21 Uhr für Ausstellungseröffnungen, Filme, Konzerte oder Performances. Einige Räume öffnen zudem auch als Kunstpunkte an den Wochenendtagen.

Kostenlose Atelierführungen

Auch dieses Jahr werden an beiden Wochenenden wieder moderierte Atelierbesuche in ausgewählten Ateliers und Offräumen stattfinden. Diese werden von Kunst- und Kulturschaffenden durchgeführt. Dabei gibt es interessante Informationen zu den einzelnen Kunstpunkten und spannende Einblicke in die Arbeit der Künstlerinnen und Künstler. Die Touren dauern rund zwei Stunden und finden zu Fuß statt. Die Anmeldung erfolgt online unter www.kunstpunkte.de. Das Angebot ist auch dieses Jahr wieder kostenlos.

Vielfältige Eindrücke bei Social Media

Darüber hinaus können die Veranstaltung online in den sozialen Medien verfolgt werden. Nachdem die Kunstpunkte 2020 unter www.instagram.com/kunstpunkte zu finden waren, wird diese Plattform 2022 noch intensiver genutzt. Weitere Informationen über die beteiligten Künstlerinnen und Künstler, Offräume und das Programm unter www.kunstpunkte.de. Eine Karte zeigt alle beteiligten Standorte der Ateliers und Offräume.

Der Kunstpunkte-Flyer ist kostenlos beim Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, Zollhof 13, erhältlich. Außerdem liegt er in zahlreichen Kultureinrichtungen aus. Die Kunstpunkte werden auch 2022 wieder von den Stadtwerken Düsseldorf unterstützt.

Veröffentlicht am

KunstDuesseldorf.de – Virtuelle Vernissagen in Zeiten von Corona

KunstDuesseldorf.de – Virtuelle Vernissagen in Zeiten von Corona

Eine der von der Corona-Pandemie am stärksten betroffenen Personengruppe ist die der freiberuflichen Künstler*innen, da ihnen z. Zt. fast jegliche Möglichkeit genommen wird, ihre Kunst in etablierten Formaten wie Messen, Ausstellungen, Kunstmärkten, offene Ateliers etc. ihrem Publikum von Angesicht zu Angesicht zu präsentieren. Da jedoch viele Künstler*innen auf den Verkauf ihrer Kunst gerade auf solchen Veranstaltungen angewiesen sind, droht ihnen durch die aktuelle Corona-Pandemie die unmittelbare Bedrohung ihrer Existenz.

KunstDuesseldorf.de hat sich daher dazu entschlossen, professionellen Künstler*innen die Möglichkeit zu bieten, virtuelle Vernissagen in Form eines Video-Streams über uns zu veröffentlichen. Dieser Video-Stream wird auf der Startseite von KunstDuesseldorf.de an oberster Stelle zu sehen sein. Bei der Produktion dieses Videos sollte sich der jeweilige Künstler von dem Format konventioneller Vernissagen leiten lassen. Idealerweise sollte man also seine virtuellen Besucher anhand einer professionellen Hängung (z. B. in dem jeweiligen Atelier) durch die Kunst führen und seine Kunstwerke dabei „besprechen“ bzw. ein allgemeines künstlerisches Statement dazu abgeben. Das Video sollte eine Länge von 5 bis 10 Minuten haben und im Interesse einer mittleren Datenmenge auf höchste Auflösungsqualitäten verzichten. Generell gilt darüber hinaus natürlich: je professioneller das Video ist, desto besser.

Damit diese virtuelle Vernissage dann auch zu Umsätzen führen und damit zur Existenzerhaltung des/der jeweiligen Künstlers/Künstlerin beitragen kann, bieten wir an, die in der Vernissage präsentierte Kunst in unsere Online-Galerie zu übernehmen und dort zum Verkauf zu präsentieren.

Bedingungen/Prozedere:
Bevor die virtuelle Vernissage seitens des jeweiligen Künstlers produziert wird, sollte sich die Künstlerin/der Künstler zunächst bei uns bewerben (CV, Werkproben). Die Bewerbung bitte dann per Mail richten an: redaktion@kunstduesseldorf.de. Auf dieser Basis entscheiden wir, ob wir Ihnen die Möglichkeit für eine virtuelle Vernissage bei KunstDuesseldorf.de einräumen. Das dann zu produzierende Video sollte gewissen Mindestqualitätsanforderungen entsprechen (interessante Aufmachung, ruhige Bildführung, ein nachvollziehbarer „Roter Faden“, durchdachtes Konzept, gute Ausleuchtung – ähnlich eben einer konventionellen Vernissage).

Zur Zeit sind Überlegungen in Gange, den Videostream auch wahlweise als Live-Stream in Kombination mit einem offiziellen Facebook-Event anzubieten. Das würde dem Liveevent einer Vernissage noch am Nächsten kommen.

Wir hoffen mit diesem Angebot einen kleinen Beitrag zur Bewältigung dieser Krisensituation leisten zu können und sind gespannt, was sich daraus ergibt.

Bleiben Sie gesund!
Sven Blatt – KunstDuesseldorf.de

Veröffentlicht am

Quartier am Hafen Q18 (Köln): Ausstellung DATE ME DIGITAL


Quartier am Hafen Q18 (Köln): Ausstellung DATE ME DIGITAL

Björn Schülke, Alex Grein, Jon Shelton



Atelierhaus Quartier am Hafen, Ausstellungsraum Q18
Poller Kirchweg 78 – 90
51105 Köln



Das Ausstellungsprojekt Date me Digital zeigt in vier aufeinanderfolgenden Projekten unterschiedliche Aspekte der digitalen Kunst. Internationale Künstler werden mit Medienkünstlern aus NRW im Dialog präsentiert. Der Titel Date me Digital verweist auf das Eintauchen in die vier Themenfelder der Kunst Surveillance, Virtual Body, Digital Landscape und Story Telling, und dem aktuellen Umgang digitaler Medien im Bezug zum „Dating“. Das Projekt findet im Ausstellungsraum des Atelierhauses Quartier am Hafen statt (http://qah.koeln/de/).

Der Austausch mit den lokalen Künstlern wird durch ein wechselndes Screeningprogramm initiiert. Die Ausstellungen und digitalen Performances werden intensiv vor Ort und über die Sozialen Medien vermittelt. Die erste Ausstellung Date me Digital –Björn Schülke, Alex Grein, Jon Shelton- Surveillance stellt durch unterschiedliche Medien der Kunst das vielschichtige Thema der Überwachung dar.

In der alltäglichen Nutzung des Smartphones sammeln Apps Daten, die für kommerzielle Zwecke genutzt werden. Überwachungskameras in unserem Umfeld speichern Bildmaterial und werten diese aus. Satellitenbilder und Google Streetview ermöglichen es große Teile der Welt digital zu erfahren und diese zu beobachten. Viele zeitgenössische Künstler greifen den Aspekt der Überwachung und Digitalisierung durch unterschiedliche Medien auf. Die Zusammenstellung der Positionen Björn Schülke, Alex Grein und Jon Shelton verdeutlich den unterschiedlichen Umgang des Digitalen innerhalb der Kunstproduktion.


Björn Schülke

Björn Schülke hat an der KHM in Köln studiert und entwickelt seit vielen Jahren kinetische Arbeiten. Seine Werke bestechen durch die Interaktion mit dem Besucher und den Aufgriff von brisanten politischen Themen. So kreiert er Drohnen, die den Betrachter filmen und sich im Raum bewegen. Die Arbeit Observer #2 erinnert an einen bedrohlichen Satelliten, der alle Daten der Umgebung aufzusaugen scheint. Die gefilmten Bilder visualisieren das Subjekt auf einem Display und demonstriert damit die unterschiedliche Wahrnehmung von Figuren aus einer fremden Perspektive. Vision Machine #8 bezieht sich auf die Bilderflut und Datenspeicherung.
http://www.schuelke.org

Alex Grein

Alex Grein hat in ihrer Serie Terra Satellitenbilder zu einer neuen konstruierten Landschaft hinzugefügt. Grein hat an der Kunstakademie Düsseldorf bei Andreas Gursky studiert und beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit dem Medium Fotografie. Die drei Werke Terra I, Terra III und Arizona referieren die Möglichkeiten digitaler Bildmanipulation. Grein collagiert Ausschnitte von Landschaften aus der Quelle von Google Maps zu einer neuen romantischen Naturform. Die Transformation der flachen Landschaft aus der Vogelperspektive zu einem plastischen Hügel demonstriert die Formbarkeit von Bildern und der Observation aus dem All.
https://www.alexgrein.de/arbeiten/terra-arizona

Alex-Grein-Motiv-vllt-1_2011_ARIZONA_Detail_web
Alex-Grein-Motiv-vllt-1_2011_ARIZONA

Jon Shelton

Jon Shelton hat Druckgrafik an der University of Michigan studiert und erhielt 2003 den Kunstpreis des Landes NRW. Er greift in seinen Zeichnungen und Malereien politische Konflikte auf und konzentriert sich dabei auf die heutige Nutzung von Drohnen innerhalb der Kriegsführung. Die Werke in der Ausstellung demonstrieren die Ausführung kriegerischer Tätigkeiten durch neue Technik. Die kleinen schwarzen Bilder aus Drohnenkameras stammen von Wikileaks, der Künstler hat sie in die Malerei übersetzt. Die serielle Präsentation der Bilder verdeutlicht die Masse an Daten und die Distanz zur Realität.
https://kunsthaus.kollitsch.eu/KuenstlerInnen/Jon-Shelton



Screening:
16.02: Julian Palacz
23.02: Julia Weißenberg
01.03: Robert Olawuiy

Julia Weißenberg, To make you feel comfortable, 2016
Julia Weißenberg, To make you feel comfortable, 2016


Kuratiert von Wilko Austermann

Kurator Wilko Austermann
Kurator Wilko Austermann



Wilko Austermann (geb. 1990 in Steinheim) hat Kunstgeschichte an der HHU Düsseldorf und an der Sapienza in Rom studiert. Austermann kuratiert seit 2014 Kunstprojekte, in denen er Künstler zu bestimmten Fragestellungen zusammenbringt. Ihm ist der Diskurs über aktuelle Themen, an inhaltlich passenden Ausstellungsorten wichtig. Seit 2017 organisiert Austermann Ausstellungen im MMIII Kunstverein Mönchengladbach und dem Krefelder Kunstverein. 2018 kuratierte er die Schau digital gods im Rahmen des Festivals die digitale in Düsseldorf. Seitdem betreibt der Kunsthistoriker Recherche über den Einfluss des Digitalem auf die Kunstproduktion. 2020 kuratiert Wilko Austermann im Quartier am Hafen vier Ausstellungen, die digitale Künstler zu bestimmten Thematiken vereint. Internationale Projekte realisierte er 2017 in der Galerie PRAC in Neapel, 2018 im Sculpture Museum Changchun, China, 2019 im Royal College of Art in London, 2019 im Daily Lazy Projektraum in Athen und 2019 im SUPER Raum in Wien.



PROGRAMM ZUR AUSSTELLUNG
TANZ 14.Februar 2020, 19 Uhr, Tanzatelier 0.10
Vorab der Vernissage reflektiert Yana Novotovora und Philine Herrlein physisch globale Prozesse der Energieerzeugung, Erschöpfung und Regeneration im Rahmen ihrer Tanzresidenz im Quartier am Hafen.
SCREENING 16.+ 23.Februar, 1.März 2020 jeweils 15 Uhr
Zu den Öffnungszeiten findet Sonntags um 15 Uhr ein Screening als Rahmenprogramm der Ausstellung statt. Weitere Infos ab dem 10.02. unter www.qah.koeln
TANZ 01. März 2020, 15 Uhr, Tanzatelier 0.10
Nach sechs Monaten Austausch und zwei Wochen gemeinsamer Residenz, zeigen Ann-Karolin Weber und Helena Miko Einblicke aus ihrer Recherche „Szenographisches Choreographieren“.



___________________________________________
DATE ME DIGITAL
Björn Schülke, Alex Grein, Jon Shelton

Eröffnung: Freitag, 14. Februar 2020 um 19.30 Uhr
Kurator: Wilko Austermann
Ausstellungsdauer: 15. Oktober bis 1. März 2020
Öffnungszeiten: sonntags von 14 – 17 Uhr und nach Absprache (Tel 0152.56190502)
Finissage: 01.März 2020 um 15.30 Uhr

Atelierhaus Quartier am Hafen, Ausstellungsraum Q18
Poller Kirchweg 78 – 90
51105 Köln

Quartier am Hafen







Veröffentlicht am

Kunstpalast Düsseldorf: Ausstellung Peter Lindbergh (05.02.-01.06.2020)

Kunstpalast Düsseldorf – Peter Lindbergh: Untold Stories

5. Februar bis 1. Juni 2020



Peter Lindbergh © Foto: Stefan Rappo
Peter Lindbergh
© Foto: Stefan Rappo



Die Ausstellung Untold Stories ist die erste von Peter Lindbergh selbst kuratierte Werkschau. Der 1944 geborene und in Duisburg aufgewachsene Fotograf hat zwei Jahre an der Präsentation gearbeitet und diese unmittelbar vor seinem Tod Anfang September fertiggestellt. Lindberghs Zusammenstellung von 140 Arbeiten aus den frühen 1980er-Jahren bis in die Gegenwart ermöglicht einen eingehenden Blick auf sein umfangreiches Œuvre und lädt zum Entdecken vieler bislang unerzählter Geschichten ein. Die Ausstellung ist Lindberghs persönliches Statement zu seinem Werk. „Als ich meine Fotos das erste Mal an der Wand im Ausstellungsmodell gesehen habe, habe ich mich erschreckt, aber auch positiv. Es war überwältigend, auf diese Art vor Augen geführt zu bekommen, wer ich bin.“, so Lindbergh im Juni 2019 in einem Interview, das für den Ausstellungskatalog geführt wurde. Ein Großteil der Aufnahmen wurde noch nie gezeigt; andere sind von Zeitschriften wie Vogue, Harper’s Bazaar, Interview, Rolling Stone, W Magazine oder dem Wall Street Journal in Auftrag gegeben und veröffentlicht worden.



Peter Lindbergh Sasha Pivovarova, Steffy Argelich, Kirsten Owen & Guinevere van Seenus Brooklyn, 2015 © Peter Lindbergh (Courtesy Peter Lindbergh, Paris)
Peter Lindbergh
Sasha Pivovarova, Steffy Argelich, Kirsten Owen & Guinevere van Seenus
Brooklyn, 2015
© Peter Lindbergh (Courtesy Peter Lindbergh, Paris)



In Lindberghs Bildern steht das Interesse am Menschen im Vordergrund. Mit seinen Werken ist es ihm gelungen, den unmittelbaren Kontext von Modefotografie- und zeitgenössischer Kultur zu überschreiten und neu zu definieren. „Durch die Ausstellung ergab sich die Möglichkeit, ausführlicher über meine Fotos in einem anderen als dem Modekontext nachzudenken. Ziel der Präsentation ist es, die Fotos zu öffnen für andere Lesarten und Perspektiven.“, betonte Lindbergh im Gespräch. „Allerdings geht es mir nicht darum zu sagen, dass meine Bilder keine Modefotografie seien, denn das wäre auch falsch. Ich bestehe auf der Definition „Modefotografie“, weil für mich dieser Begriff nicht bedeutet, dass man Mode abbilden muss – die Fotografie ist viel größer als die Mode selbst, sie ist Bestandteil der Gegenwartskultur.“



Peter Lindbergh Uma Thurman, New York, 2016 © Peter Lindbergh (Courtesy Peter Lindbergh, Paris)
Peter Lindbergh
Uma Thurman, New York, 2016
© Peter Lindbergh (Courtesy Peter Lindbergh, Paris)


Die Ausstellung besteht aus drei Teilen, wobei zwei großformatige Installationen den Rundgang rahmen und überraschende Perspektiven auf Lindberghs Schaffen eröffnen. Den Anfang macht die eigens für die Ausstellung entwickelte und aus Bluebacks bestehende monumentale Installation Manifest, die eine eindringliche Einführung in Peter Lindberghs Idee von Modefotografie darstellt.

Für den Hauptteil der Präsentation hat Lindbergh die aus seiner Perspektive essenziellsten Werke seines langjährigen Œuvres arrangiert und mit ihnen experimentiert. In der Hängung legt Lindbergh immer wieder neue Geschichten frei, bleibt aber gleichzeitig seiner Sprache treu. Emblematische sowie noch nie zuvor gezeigte Arbeiten werden paarweise oder in Gruppen gezeigt und ermöglichen neue Interpretationen.

Den Abschluss der Schau stellt die Filminstallation Testament (2014) dar, die eine fast unbekannte Seite des Schaffens des deutschen Fotografen offenlegt. Der durch einen Einwegspiegel aufgenommene Film zeigt eine stumme Auseinandersetzung zwischen Lindberghs Kamera und Elmer Carroll, ein in Florida zum Tode verurteilen Mörder. Carroll betrachtet 30 Minuten lang und ohne mimische Bewegung sein Spiegelbild. Die zum ersten Mal gezeigte Installation ergänzt die Ausstellung um eine unerwartete Bedeutungsschicht und stößt eine Debatte um Themen an, die zentral für Peter Lindbergh waren: Introspektion, Ausdruck, Empathie und Freiheit.

Die Ausstellung wird organisiert vom Kunstpalast, Düsseldorf, in Kooperation mit dem Peter Lindbergh Studio, Paris. Die Schau hat weitere Stationen im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (20. Juni bis 1. November 2020), im Hessischen Landesmuseum, Darmstadt (4. Dezember 2020 bis 7. März 2021), sowie im Museo d’Arte Contemporanea Donnaregina in Neapel (März bis Mai 2021).












Veröffentlicht am

Skulpturenpark Waldfrieden – Doppeleröffnung: Ian McKeever und Michael Sandle (8.2.2020)

 

 

Skulpturenpark Waldfrieden – Doppeleröffnung: Ian McKeever und Michael Sandle (8.2.2020)

Gleich zwei bedeutende Vertreter der britischen Kunst zeigt der Skulpturenpark Waldfrieden ab dem 8. Februar. Es sind Ian McKeever und Michael Sandle.
Vom 8. Februar bis zum 1. Juni zeigt der Skulpturenpark Waldfrieden in einer Ausstellung mit dem Titel „Sculpture“ eine Auswahl großformatiger Skulpturen und Modelle des britischen Bildhauers Michael Sandle.

Achtung: Parallel wird die Ausstellung „Sculpture“ mit Arbeiten des britischen Künstlers Ian McKeever eröffnet. Informationen hierzu erfolgen demnächst.


Michael Sandle erforscht in seinem Werk Bilder von Gewalt, bewaffneten Konflikten, Sterblichkeit und Gedenken. Als leidenschaftlicher Pazifist bringt er die Geschichten und Ideologien von Kriegen in aller Deutlichkeit zum Ausdruck; stets ringt er damit, wie sich die Formen und Erzählweisen der Skulptur zu den Geschichten und Ideologien solcher Konflikte verhalten können. „Ein Denkmal“, bemerkt Sandle dazu, „ist eine Scheinerinnerung. Es geht um die Frage, woran erinnert wird und was eine Gesellschaft für denkwürdig hält.“

Als Reaktion auf die Schrecken unseres Zeitalters beschäftigen sich Sandles Skulpturen mit dem Gebrauch und Missbrauch von Macht in globalen Kampfhandlungen, Politik und Kultur. In der Wahl seiner Themen ist Sandle kompromisslos. Er zeigt Bilder von Gewaltakten und Brutalität und deren Folgen und fordert dazu auf, über die tragischen Auswirkungen menschlicher Konflikte nachzudenken, in denen es keine Gewinner geben kann.

 

Michael Sandle, The Sound of your Silence, 2009, Foto: Flowers Gallery
Michael Sandle, The Sound of your Silence, 2009, Foto: Flowers Gallery

Die Ausstellung umfasst eine Gruppe von bedeutenden Arbeiten und bietet einen repräsentativen Überblick über mehr als drei Jahrzehnte seines bildhauerischen Schaffens, darunter Caput Mortuum: A Commentary (1983), The Drummer (1985), Queen of the Night (1999), Iraq – The Sound of Your Silence (2009) und As Ye Sow So Shall Ye Reap: An Allegory (2015). In vielen Werken finden sich maskierte und verhüllte Gestalten. So stellt die behelmte Figur in As Ye Sow So Shall Ye Reap: An Allegory Jesus dar, dessen Gesichtszüge auf dem Gemälde The Light of the World (1851–1853) von William Holman Hunt beruhen. Sandle ist seit Langem fasziniert von der Symbolkraft bekannter und anonymer menschlicher Körper, die ebenso individuelle Subjektivität wie auch gemeinsame universelle Erfahrungen angesichts von kriegerischen Auseinandersetzungen vermitteln können. Zwei seiner jüngeren Skulpturen, Iraq – The Sound of Your Silence, eine bewegende Reaktion auf den Irakkrieg aus dem Jahr 2009, und As Ye Sow So Shall Ye Reap: An Allegory, die 2015 entstand, erinnern an die unschuldigen Zivilisten (und insbesondere an die Kinder), die ihr Leben im Kreuzfeuer heutiger Kampfhandlungen verloren haben.

Neben diesen großformatigen Werken wird eine Reihe kleinerer Modelle und Maquetten gezeigt, die als Entwürfe für Skulpturen im öffentlichen Raum entstanden, darunter The Suicide or He took the ,A‘ Train (1995/99) und Maquette for ,Animals in War‘ Memorial (1999).

 

Über Michael Sandle

Michael Sandle (*1936) studierte von 1951 bis 1954 an der Douglas School of Art and Technology, Isle of Man, und von 1956 bis 1959 an der Slade School of Fine Art in London. Seit den 1970er Jahren hat er zum großen Teil in Deutschland gelebt und gearbeitet. Von 1973 bis 1977 war er Dozent für Skulptur an der Fachhochschule für Gestaltung in Pforzheim, wo er von 1977 bis 1980 eine Professur innehatte. 1974/75 erhielt er ein DAAD-Stipendium für einen Arbeitsaufenthalt in Berlin; von 1980 bis 1999 war er Professor für Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe.

Er wurde 1990 zum Mitglied der Royal Academy und 1994 zum Fellow of the Royal Society of British Sculptors gewählt. Zu seinen Einzelausstellungen gehören u. a. Twentieth Century Memorial, Duveen Gallery, Tate Britain; Memorials for the Twentieth Century, Tate Liverpool; Malta Siege Memorial, Imperial War Museum, London, und eine Retrospektive in der Whitechapel Gallery, London; europäische Einzelausstellungen wurden u. a. im Mannheimer Kunstverein und im Württembergischen Kunstverein, Stuttgart, gezeigt. Er nahm an zahlreichen internationalen Gruppenausstellung teil, darunter an der 5. Paris-Biennale, an der documenta 4 und documenta 6 in Kassel sowie an der Biennale von São Paulo. Zuletzt wurde sein Werk in der Einzelausstellung Monumental Rage im Grosvenor Museum 2018 gezeigt. Zu seinen bekanntesten Auftragsarbeiten im öffentlichen Raum gehören St George and the Dragon, Blackfriars, London; das International Maritime Organization Seafarers’ Memorial, Albert Embankment, London; die Belgrano Medal – a Medal of Dishonour, British Art Medallic Society, und The Malta Siege Memorial, Grand Harbour, Valletta. Zurzeit sind Werke von Michael Sandle in der Tate Britain zu sehen. Darüber hinaus befinden sich Sandles Werke u. a. in folgenden Sammlungen: Arts Council of Great Britain; Australian National Gallery, Canberra; British Council; Dallas Museum of Art, USA; British Museum; Cass Sculpture Foundation, Goodwood; Hakone Open Air Museum, Japan; Imperial War Museum, London; Metropolitan Museum, New York, und Victoria & Albert Museum, London.





Veröffentlicht am

Kunstmuseum Solingen: Ausstellung David Czupryn & Jochen Mühlenbrink

 

Kunstmuseum Solingen:

Ausstellung David Czupryn & Jochen Mühlenbrink

 

12. März bis 26. April 2020

Eröffnung, 12. März 2020, um 19 Uhr

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kunstmuseum Solingen

Mit der Ausstellung „David Czupryn und Jochen Mühlenbrink“ zeigt das Kunstmuseum Solingen zwei Düsseldorfer Künstler, die beide ihre Künstler-Karriere mit der Teilnahme an der Internationalen Bergischen Kunst­ausstellung im Kunstmuseum Solingen gestartet haben.

Die Bergische Kunstausstellung gehört seit 71 Jahren zur kulturellen Tradition der Stadt Solingen. Im Kunstmuseum zählt sie jährlich von Beginn an zu den besucherstärksten Ausstellungen. Das Profil der Schau, die seit 2012 „Internationale Bergische Kunstausstellung“ heißt, ist durchgehend von hoher Qualität geprägt. Für die teilnehmenden Künstler ist die Schau, meist der künstlerische Durchbruch.

 

 

 

 

 

 

 

 

Jochen Mühlenbrink: Dawn, 2019, Öl/Leinwand, 200 x 300 cm, Foto: Ivo Faber, VG Bild-Kunst, Bonn 2019

 

Die Ausstellung „David Czupryn und Jochen Mühlenbrink“ gibt Einblick in eine neue Malerei, die sich selbstbewusst und reflektierend in der Kunstwelt bewegt ohne ihre poetische Aussage einzubüßen. Sie gibt vielmehr ein deutliches Statement über eine Welt, deren Realität nach einer Wirklichkeits­überprüfung fragt.

In der Malerei von Jochen Mühlenbrink ist alles und nichts zu sehen. Pappe, Folie oder Klebeband, an die Wand gelehnte Bilderstapel, verbrannte Geldscheine, benutzte Pizzaschachteln oder trocken Brot, Mühlenbrink malt so realistisch, dass man seinem Auge nicht trauen möchte. Das Licht des Raumes, die spröden Oberflächen, der Glanz des Plastik, die Spuren von Benutzung, der Dreck, die Schatten – alles echt, alles gemalt.

David Czupryn: Phantom & Ghost. Öl auf Leinwand, 2019

„Meine Frage war, wie ich das Trompe-l’œil ins 21. Jahrhundert bekomme“, kommentiert David Czupryn lapidar seine teils spektakulären groß­formatigen Bilder, die wie poppige und groteske Theaterkulissen wirken – zumindest auf den ersten Blick. Bei genauerer Betrachtung finden sich Zitate aus der Kunstgeschichte wieder, zeigt sich eine detailverliebte Malerei sowie eine überraschende und faszinierende überaus realistische Wiedergabe der Oberflächenstruktur der gemalten Skulpturen und Gegenstände. Diese wiederrum scheinen nicht immer von dieser Welt zu stammen, sondern entfliehen einer zur Realität gewordenen virtuellen Welt.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, gesponsert durch die National-Bank AG.

 

www.kunstmuseum-solingen.de