Veröffentlicht am

art berlin 2019: teilnehmende Galerien und Programm

art berlin 2019 gibt teilnehmende Galerien und Programm bekannt

12 – 15 September 2019
Eröffnung: 12. September, 16–20 Uhr

Die spektakulären Hangars des historischen Flughafens Tempelhof sind wiederholt Austragungsort der art berlin, die mit über 110 nationalen und internationalen Galerien ihre dritte Ausgabe feiert. Das Programm fokussiert auf junge und etablierte zeitgenössische Kunst sowie die Kunst der Moderne. Um auf Entwicklungen und Veränderungen des Kunstmarktes einzugehen, erarbeitet die art berlin parallel zu den Galerie-Präsentationen immer wieder neue Ausstellungs- und Vermittlungsformate:

In den Special Projects heben die Galerien Einzelpositionen hervor oder setzen Schwerpunkte in kuratierten Ausstellungen. Diesmal mit Künstler*innen wie Georges Adéagbo, Jörg Buttgereit, Leda Bourgogne, David Horwitz, Nadira Husain, Banele Khoza, Sarah Loibl, Shawn Maximo, Lia Perjovschi, Agnieszka Polska, Camilla Steinum und Rirkrit Tiravanija. Neue Modelle der Präsentation werden im Bereich Salon vorestellt: 15 junge, aufstrebende internationale Plattformen und Projekträume stellen ihre Konzepte und Visionen für Kunstvermittlung und Kunstmarkt vor. Unter den Teilnehmern sind O-Town House, Los Angeles, Sans titre, Paris, Schiefe Zähne, Berlin, Sundogs, Paris, The Performance Agency, Berlin und andere.

Wir freuen uns über die diesjährige Zusammenarbeit mit der LISTE – Art Fair Basel, die wir eingeladen haben ihr Joinery Videoprogramm auf der art berlin zu präsentieren. Das Programm, das vom LISTE Komitee ausgewählt wurde, zeigt Videoarbeiten von Künstler*innen der auf der LISTE vertretenen Galerien. Zu sehen sind Arbeiten von Daniela und Linda Dostalkova, Gerrit FrohneBrinkmann und Paul Spengemann, Penny Goring, Liv Schulman, Buhlebezwe Siwani und vielen mehr.

Die Messe wird wieder von einem umfangreichen Beiprogramm begleitet. So öffnen die teilnehmenden Berliner Galerien ihre Ausstellungen am Freitagabend mit Künstler*innen wie Carl Andre, Yael Bartana, Anne Collier, Hanne Darboven, Imi Knoebel, Erik van Lieshout, Bernhard Martin, John Miller, Olaf Nicolai, Roman Ondák, Laure Prouvost und anderen. Die art berlin ist Partner der Berlin Art Week die Eröffnungen und Ausstellungen in den Museen, Institutionen und Privatmuseen umfasst www.berlinartweek.de

Besonders freuen wir uns, dass die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), eine mehrjährige Partnerschaft mit der art berlin unterzeichnet hat. Die LBBW wird Teile ihrer Sammlung auf der Messe präsentieren und ein Talkprogramm, die LBBW Art Talks durchführen. Die Unternehmenssammlung der LBBW vereint Werke von der klassischen Moderne bis hin zur zeitgenössischen Kunst und umfasst 16.000 Werke. Der Shuttle wird in diesem Jahr von unserem Partner Audi City Berlin zur Verfügung gestellt.

Die teilnehmenden Galerien bei Galleries und Special Projects sind:
Achenbach Hagemeier, Düsseldorf / Alber*, Köln / Piero Atchugarry, Garzón / Athr, Jeddah / Bastian, Berlin, London / Baudach, Berlin / Klaus Benden, Köln / Andreas Binder, München / Borch, Berlin / BQ*, Berlin / Brutto Gusto, Berlin / burster, Berlin / Capitain Petzel, Berlin / carlier | gebauer, Berlin / Charim, Wien / ChertLüdde*, Berlin / Choi&Lager, Köln / Clages*, Köln / Gisela Clement, Bonn / Conradi, Hamburg / Conrads, Düsseldorf / Cosar HMT*, Düsseldorf / Crone, Wien / Croy Nielsen, Wien / Dittrich & Schlechtriem, Berlin / Ebensperger Rhomberg*, Berlin, Salzburg / Efremidis, Berlin / Eigen + Art Lab, Berlin / Kai Erdmann, Hamburg / Erti, Tbilisi / Falko Alexander Bürschinger*, Köln / FeldbuschWiesnerRudolph, Berlin / fiebach, minninger, Köln / Filiale (Grässlin, Rüdiger & Webelholz), Frankfurt / Konrad Fischer, Berlin, Düsseldorf / M+R Fricke*, Berlin / Klaus Gerrit Friese, Berlin / Karin Guenther*, Hamburg / Mathias Güntner*, Hamburg / Reinhard Hauff, Stuttgart / Philipp Haverkampf, Berlin / Jochen Hempel, Leipzig / House of Egorn, Berlin / Ivan*, Bukarest / Michael Janssen, Berlin / kajetan*, Berlin / Kewenig, Berlin, Palma de Mallorca / Parisa Kind*, Frankfurt / Marie Kirkegaard, Kopenhagen / Kleindienst, Leipzig / Klemms*, Berlin / Noah Klink*, Berlin / Klosterfelde Edition*, Berlin / Christine König, Wien / König, Berlin, London / Kraupa-Tuskany Zeidler, Berlin / Bernd Kugler, Innsbruck / alexander levy*, Berlin / LKB/G*, Hamburg / Daniel Marzona*, Berlin / Hans Mayer, Düsseldorf / Meyer Riegger, Berlin, Karlsruhe / Mirko Mayer, Köln / Tobias Naehring*, Leipzig / Nagel Draxler, Berlin, Köln / Neu, Berlin / Nome*, Berlin / Nosbaum Reding, Luxembourg / Georg Nothelfer, Berlin / Alexander Ochs Private, Berlin / Opdahl, Stavanger / Panarte, Wien / Ute Parduhn*, Düsseldorf / Taik Persons*, Berlin / Rupert Pfab*, Düsseldorf / Piktogram*, Warschau / Berthold Pott, Köln / Produzentengalerie*, Hamburg / Britta von Rettberg, München / Petra Rinck, Düsseldorf / Roehrs & Boetsch*, Zürich / Ruttkowski;68, Köln, Paris / Nikolaus Ruzicska, Salzburg / Sakhile&Me, Frankfurt / Samuelis Baumgarte, Bielefeld / Schimming, Hamburg / Esther Schipper, Berlin / Michael Schultz, Berlin / Setareh, Düsseldorf / Sexauer, Berlin / Sorry We’re Closed, Brüssel / Soy Capitán*, Berlin / Sprüth Magers, Berlin, London, Los Angeles / Elisabeth & Klaus Thoman, Wien / Barbara Thumm, Berlin / Triangle*, Moskau / Steve Turner*, Los Angeles / Vivid, Rotterdam / Tanja Wagner*, Berlin / Barbara Wien*, Berlin / XC HuA, Berlin, Beijing / Zak | Branicka*, Berlin / Zilberman, Berlin, Istanbul / Zink*, Waldkirchen
* Special Projects

Öffnungszeiten 12. September, 16–20 Uhr, Eröffnung 13.+14. September, 11–19 Uhr 15. September, 11–18 Uhr

art berlin Hangar 5 + 6, Tempelhofer Damm 45 12101 Berlin

www.artberlinfair.com/en Facebook @artberlinfair Instagram @artberlinfair Twitter @artberlinfair #artberlinfair

Veröffentlicht am

Ausloten von Schnittstellen – Das Tanzfestivals „Tanz im August“ in Berlin


Tanzfestival TANZ IM AUGUST in Berlin



Die Schnittstellen ausloten – Bildende Kunst und Tanz sowie die asiatische Tanzszene stehen im Mittelpunkt des bedeutendsten deutschen Tanzfestivals ‚Tanz im August‘ in Berlin

Ein Gastbeitrag von Susanne Braun





"Available Light" by Lucinda Childs, John Adams and Frank Gehry from Larry Murray on Vimeo.


1983 hat das ‚Museum of Contemporary Art‘ in Los Angeles seinen Ausstellungsraum ‚Temporary Contemporary‘ mit ‚Available Light‘ von John Adams, Lucinda Childs und Frank O. Gehry eröffnet, in diesem Jahr ist die Europapremiere bei der Eröffnung des 27. internationalen Tanzfestivals am 13. August im ‚Haus der Berliner Festspiele’ zu sehen. Darüber hinaus bieten die Veranstalter dem Publikum an diesem Abend eine Ausstellung auf einer Bühne, ein 24-Stunden-Event und eine architektonische Installation in einem Theater und demonstrieren mit dieser Auswahl ganz deutlich, dass klare Grenzen zwischen den Genres oft nicht zu ziehen sind. Da erscheint es nur folgerichtig, dass die Bilder der ‚Sammlung Haubrock‘, die Werke von Carol Bove, Olafur Eliasson, Elmgreen & Drahtes oder Philippe Pardon beinhaltet, nur einen Tag lang in ‚HAU1‘ des ‚Hebbel am Ufer‘ zu sehen ist und deufert&plischke etwa 24 Stunden lang die Grenzen zwischen Kunst, Künstler und Publikum verschwinden lassen, um heraus zu finden, ob das Theater ein Ort für bürgerliches Engagement sein kann.

Virve Sutinen, künstlerische Leiterin des Festivals, betont bei der Präsentation des Programms, dass es zwar keinen thematischen Schwerpunkt im strengen Sinne gebe, aber eine besonders hohe Anzahl der rund 60 Veranstaltungen drehten sich um die Beziehung zwischen Bildender Kunst und Tanz, die asiatische Tanzszene und die ‚Ikone des New Dance‘ Rosemary Butcher. In diesem Jahr hat der Hautpstadtkulturfonds seine Zuschüsse um 200.000€ erhöht und dadurch ein vielfältigeres Programm mit mehr Uraufführungen als sonst möglich gemacht. „Die gezeigten Arbeiten sprechen für sich selbst und es ist meine Überzeugung, dass Kunst komplizierte Wirklichkeiten entwirren und so dem Unbekannten eine Form geben und eine Stimme verleihen kann. Kunst und besonders Tanz ermöglichen es uns, die Welt mit den Augen eines anderen zu betrachten und etwas zu fühlen, zu sehen und zu erfahren, wofür uns noch die Begriffe fehlen“, äußerte sich Virve Sutinen zu der Bedeutung des Festivals.



After The Last Sky from Rosemary Butcher on Vimeo.


Choy Ka Fair lässt in seinem Dokumentationsfilm ‚Soft Machine: Surjit Nongmeikapam (India) & Rianto (Indonesia)‘ die asiatische Tanzszene in 86 Interviews aus China, Indien, Indonsien, in diesem Jahr außerdem ‚Ehrengast der Frankfurter Buchmesse‘, Japan und Singapur selbst zu Wort kommen. Eisa Jocson zeigt in ihrem Stück ‚Host‘ weibliche und transgender Hostessen, die in japanischen Clubs eine Form von Weiblichkeit inszenieren, die an die japanische Geisha-Tradition anknüpft. Die ‚Korea National Contemporary Dance Company‘ und der Choreograf Ahn Aesoon beschäftigen sich in ‚Bul-ssang‘ mit den vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Ost und West.

Aber es verschwimmen nicht nur die Grenzen zwischen den künstlerischen Genres, sondern auch zwischen Menschen und Maschinen sowie Kunst und Physik. Bei Antony Hamilton und Alisdair MacIndoe geben 64 computergesteuerte Maschinen den Rhythmus vor, wohingegen Cie Gilles Jobin in seinem Stück ‚Quantum‘ aus Physik Tanz macht, wofür er drei Monate am europäischen Forschungszentrum für Kernenergie in Genf verbracht hat. Mit dem Gleichgewicht zwischen Ordnung und Unordnung, das es nach dem Naturgesetz nie geben kann, beschäftigen sich der koreanische Choreograf Geumhyung Jeong und die ‚Compagnie SIGA‘.



Das Tanzfestival ‚Tanz im August‘ wird vom 13. August bis 4. September von dem Theater ‚HAU Hebbel am Ufer’ in Berlin veranstaltet. Das Programm ist auf mehreren Bühnen der Stadt zu sehen, an ‚HAU1‘ und ‚HAU3‘ des ‚Hebbel am Ufer’, der ‚Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz‘, im ‚Haus der Berliner Festspiele‘, der ‚Schaubühne am Lehniner Platz‘, den ‚Sophiensaelen‘, dem ‚RADIALSYSTEM V‘ und der ‚Akademie der Künste‘.

Mehr Informationen zum Programm und die Möglichkeit, Karten zu bestellen, gibt es unter: www.tanzimaugust.de

Ein Newsletter wird kurzfristig weitere Informationen und Termine bereit stellen.





Veröffentlicht am

BERLIN EAST SIDE GALLERY – Dokumentarfilm zum 25-jährigen Bestehen


BERLIN EAST SIDE GALLERY

– Dokumentarfilm zum 25-jährigen Bestehen von Karin Kaper und Dirk Szuszies

Von Susanne Braun



„Es war ein Moment der Befreiung. Die Berliner Mauer war das Symbol des ‘Eisernen Vorhangs’ und ich habe mich sehr geehrt gefühlt, an diesem historischen Vorgang beteiligt sein zu dürfen. Es war eine sehr interessante und euphorische Zeit, tausende von Touristen sind herbei geströmt, um uns malen zu sehen und es gab sehr viel Aufmerksamkeit von Seiten der Medien. Aber natürlich habe ich von Zeit zu Zeit an die Bedeutung dieser Malaktion gedacht, daran, dass es noch gar nicht lange her war, dass der letzte junge Mann bei dem Versuch, diese Mauer zu überwinden, umgebracht worden ist. Es gab also auch schmerzliche Momente“, beschreibt Margaret Hunter, eine von vielen Künstlern, die 1990 das mittlerweile längste noch erhaltene Stück der Berliner Mauer mit einem Gemälde verziert hat, ihre Eindrücke von damals.

Foto © Karin Kaper Film GbR
Foto © Karin Kaper Film GbR

Als einziges Filmteam haben die Kreuzberger Regisseure Karin Kaper und Dirk Szuszies im Jahr 2009 die Restaurierung und Sanierung der mittlerweile vom Abriss bedrohten East Side Gallery begleitet. Entstanden ist ein lebendiger und unterhaltsamer Film, der mit Archivmaterial der Künstler von 1990 einen authentischen Rückblick ermöglicht und Denkanstöße durch leidenschaftliche Stellungnahmen unterschiedlichster Akteure bietet. Im Mittelpunkt steht die Frage: Was bedeutet uns Freiheit und was ist sie uns wert?

Der unabhängig produzierte und selbst finanzierte Kinodokumentarfilm ist durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert worden. BERLIN EAST SIDE GALLERY läuft am Sonntag, dem 1. Februar, erstmals in Anwesenheit des Regisseurs Dirk Szuszies im Bambi Kino in Düsseldorf. Außerdem wird der Film am 29. Januar im Schoßtheater in Münster und im Union Kino in Bochum sowie am 31. Januar in der Camera in Dortmund in Anwesenheit des Regisseurs gezeigt.


Trailer zum Film



Weitere Informationen unter www.berlineastsidegalleryfilm.de


Pressestimmen:

Der Kinodokumentarfilm von Karin Kaper und Dirk Szuszies spricht nicht nur mit Künstlern der Berlin East Side Gallery selbst, sondern wartet mit einzigartigem Originalmaterial seit 1990 auf. Er ist der erste Film, der diese Berliner Institution dokumentiert und erzählt von Freiheit und Menschenrechten, die heute mehr denn je durch mächtige Investoren und wirtschaftliche Interessen bedroht werden. Einmal mehr zeugt der Film von Fehlplanungen in deutschen Großstädten, der sogar deutsch-deutsche Gedenkkultur zum Opfer fällt. (kino.de)

Ein Vierteljahrhundert innerdeutscher Geschichte wird hier anregend diskutiert. Mit Dutzenden Stimmen und Perspektiven gewinnt die East Side Gallery eine neue Dimension. Einst Horrorkonstrukt, jetzt Kunstwerk symbolisiert sie die Stadt als Zankapfel und Touristenmagnet wie kaum ein anderes Objekt in der Berliner Planungswüste. In den stärksten Momenten der Dokumentation erklären die einzelnen Künstler während der Restaurierung ihrer eigenen Bilder ihren Bezug zur Mauer. Hier gewinnt der Film eine enorme Intensität, jeweils eingefasst von originellen Perspektiven und sorgsam ausgesuchter Musik. (Programmkino, Dorothea Tackmann)

An der Berliner East Side Gallery kulminieren überaus widersprüchliche Interessen. Es geht um ein für Investoren hochinteressantes Filetgrundstück direkt an der Spree. Die Filmemacher haben das Archivmaterial und ihre Beobachtungen der letzten fünf Jahre klug montiert. Manchmal bewegend, oft sehr klarsichtig erzählen die beteiligten internationalen Künstler von ihrer Motivation. Meist geht es um die Überwindung von Diktaturen, fast immer um die Freiheit. (Tip Berlin, Lars Penning)

In Hamburg kennt man ihn, den Kampf von Initiativen gegen die Interessen mächtiger Investoren. Aber auch andernorts verteidigen Bürger und Vertreter der Subkultur ihre Nischen in boomenden Städten. Ein Beispiel ist die Berlin East Side Gallery, die seit einem viertel Jahrhundert an der Spree existiert. Hier verläuft das längste noch erhaltene Stück Berliner Mauer und bildet eine riesige Open-Air-Galerie. Sie ist Besuchermagnet und Abbild der friedlichen Revolution gegen die Teilung Deutschlands. Initiativen kämpfen um den Erhalt und gegen die Bebauung des Spreeufers und des ehemaligen Todesstreifens an der East Side Gallery. Der Film leistet einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung und zeigt,wie lebendig Gedenkkultur sein kann. (DIE ZEIT, Lena Frommeyer)

Hätten wir solche Farben gehabt, hätte es die Wende nicht gegeben“, sagt einer der 118 Künstler über die Wandmalereien an Berlins längstem erhaltenen Mauerabschnitt. Karin Kaper und Dirk Szuszies lassen ihn und viele andere Protagonisten die Geschichte dieses Ort selbst erzählen, an dem sich Erinnerung, Kunst, Tourismus und Stadtplanung so unübersichtlich vermischen. Der Dokumentarfilm legt das wirklich Spannende frei:die Menschen hinter den Bildern – vom Allende-Kämpfer bis zum japanbegeisterten Ostberliner. (SZ, Annett Scheffel)




Veröffentlicht am

Neue Nationalgalerie Berlin: Otto Piene – „More Sky“ (ab 17.7.)


Neue Nationalgalerie Berlin

Otto Piene. More Sky

17. Juli – 31. August 2014

Neue Nationalgalerie und Deutsche Bank KunstHalle ehren den ZEROKünstler Otto Piene mit der groß angelegten Ausstellungskooperation „Otto Piene. More Sky“, in deren Rahmen am 19. Juli 2014 ein spektakuläres Sky-Art-Event im Außenbereich der Neuen Nationalgalerie stattfinden wird.

In der Neuen Nationalgalerie wird die Dia-Performance „The Proliferation of the Sun“ (Die Sonne kommt näher) jeweils in den Abendstunden von 22 bis 3 Uhr zu erleben sein. Von Otto Piene ursprünglich 1967 für eine kleine Off-Bühne in New York konzipiert und im selben Jahr in Nürnberg, Köln und Dortmund aufgeführt, werden farbig schillernde Formen auf über 1000 handbemalten Glasdias in den offenen Ausstellungsraum projiziert und ergeben, so Piene, eine „poetische Raumfahrt“. Die Rekonstruktion dieses spektralen Farberlebnisses als beeindruckende Multimedia-Installation wird in der oberen Halle der Neuen Nationalgalerie besondere Wirkungskraft entfalten und die strenge Architektur des Mies-van-der-Rohe-Baues vor seiner renovierungsbedingten Schließung Ende 2014 mit Otto Pienes Idealismus und seinen utopischen Visionen konfrontieren.


The Proliferation of the Sun (Die Sonne kommt näher), 1966-1967 35-Minuten Multimedia-Performance mit gemalten Dias, Ton und 5 Karussell-Projektoren, Galerie Art Intermedia, Köln, 1967 Foto: Walter Vogel © Walter Vogel
The Proliferation of the Sun (Die Sonne kommt näher), 1966-1967
35-Minuten Multimedia-Performance mit gemalten Dias, Ton und 5 Karussell-Projektoren, Galerie Art Intermedia, Köln, 1967
Foto: Walter Vogel © Walter Vogel

Die Deutsche Bank KunstHalle widmet sich der enormen Bandbreite und experimentellen Haltung im Frühwerk Otto Pienes. Frühe Lichtdrucke und -grafiken, eindrucksvolle Rauch- und Feuerbilder sowie Lichtskulpturen, die zum Teil aus der Sammlung Deutsche Bank stammen, verweisen auf seinen experimentellen Umgang mit den Elementen Luft, Feuer und Licht sowie auf die von ihm immer weiter vorangetriebene Entgrenzung der Künste. Abschluss der Ausstellung bildet ein großer, eigens für die Ausstellung entworfener Lichtraum.

Zum Auftakt der Ausstellungskooperation findet am Abend des 19. Juli 2014 ein spektakuläres Sky-Art-Event im Außenbereich der Neuen Nationalgalerie mit Unterstützung der Deutschen Bank AG statt. Mit drei bis zu 90 Meter hohen, illuminierten Luftskulpturen in Sternenform – darunter der „Berlin Superstar“, den Otto Piene erstmals 1984 an der Technischen Universität zeigte – wird der Künstler auf eindrückliche Weise den Berliner Nachthimmel bespielen.

Otto Piene, 1928 in Laasphe geboren, zählt zu den künstlerischen Protagonisten der Avantgarde des 20. Jahrhunderts und wirkte als Mitbegründer der internationalen ZERO-Bewegung in den 1960er Jahren maßgeblich am programmatischen Neubeginn in der Kunst unter Bezugnahme elementarer Naturkräfte mit. Seine Raster-, Rauch- und Feuerbilder, seine Lichträume und -ballette stehen für eine fast romantische Sehnsucht nach der Verbindung von Natur, Wissenschaft und Technik mit der Kunst.


Otto Piene, Porträt, 2013 Foto: Peter Müller / Bild-Zeitung
Otto Piene, Porträt, 2013
Foto: Peter Müller / Bild-Zeitung

Berlin Superstar, 1984 für die Eröffnung der Ausstellung "Die Zukunft der Metropolen: Paris - London - Berlin", Ernst-Reuter-Platz, Berlin, 1984 Foto: Otto Piene Archiv / ZERO foundation
Berlin Superstar, 1984
für die Eröffnung der Ausstellung „Die Zukunft der Metropolen: Paris – London – Berlin“, Ernst-Reuter-Platz, Berlin, 1984
Foto: Otto Piene Archiv / ZERO foundation
Richtungsweisend wurden Otto Pienes zahlreiche interdisziplinäre Großprojekte im öffentlichen Raum, etwa ab Ende der 1960er Jahre im Kontext des Center for Advanced Visual Studies am MIT in Boston, das er seit 1974 als Direktor leitete, oder sein monumentaler Regenbogen für die Abschlussfeier der Olympischen Spiele 1972 in München. Pienes intensive Zusammenarbeit mit Technikern und Naturwissenschaftlern eröffnete der Kunst weitere entscheidende Perspektiven, die bis in zeitgenössische Positionen etwa bei Olafur Eliasson, Carsten Höller oder Tomás Saraceno ihr Echo finden.



Ein Re-Print der zentralen Piene-Publikation „More Sky“ aus dem Jahr 1973 erscheint zur Ausstellung im Verlag Walter König, Köln.



Veröffentlicht am

Ausstellung Berlin: HAP Grieshaber Preis der VG BILD-KUNST 2013

AUSSTELLUNG: HAP Grieshaber Preis der VG BILD-KUNST 2013 im Projektraum des Deutschen Künstlerbundes, Berlin

Inge Krause ist die Preisträgerin 2013 des von der Stiftung Kunstfonds vergebenen »HAP Grieshaber Preis der VG BILD-KUNST«.

Inge Krause, Ohne Titel, 2013, Pastellpuder auf d-c-fix Velours auf Alu-Dibond, 18,5 x 26 cm, Courtesy Galerie Mathias Güntner © Inge Krause, Hamburg 2013
Inge Krause, Ohne Titel, 2013, Pastellpuder auf d-c-fix Velours auf Alu-Dibond, 18,5 x 26 cm, Courtesy Galerie Mathias Güntner
© Inge Krause, Hamburg 2013
Im Februar 2013 hat die Jury der Stiftung Kunstfonds den mit 25.000 € dotierten »HAP-Grieshaber-Preis der VG Bild-Kunst« der in Hamburg lebenden Künstlerin für besonders herausragende künstlerische Leistung zugesprochen. Krause, die an der Hochschule für bildende Künste Hamburg bei Gotthard Graubner und Stanley Brouwn studiert hat, ist die 15. HAP-Grieshaber-Preisträgerin.

Im Rahmen der Preisverleihung zeigt Inge Krause sowohl ältere wie aktuelle Arbeiten im Projektraum des deutschen Künstlerbundes in Berlin.

Unter dem titelgebenden Beatles Song »Within you Without you« spannt die Ausstellung einen Bogen von Krauses gegenstandsloser Farbklangmalerei, die mittels fein nuancierter Verläufe einen ebenso diffusen wie sogartigen Farbraum schafft, bis zu den motivisch auf Pressefotos basierenden Zeichnungen, etwa aus dem Projekt »endless headline«. In diesem greift sie tagesaktuelle Medienbilder zeichnerisch auf und führt sie durch das künstlerische Verfahren an die Grenze ihrer Wiedererkennbarkeit. Die Frage nach der Sichtbarkeit und der visuellen Wahrnehmung bezieht dabei auch die eigens für diese Ausstellung gestalteten Fenster des Projektraumes des Deutschen Künstlerbundes mit ein.

INGE KRAUSE »WITHIN YOU WITHOUT YOU«
18. Oktober bis 13. Dezember 2013

Eröffnung:
17. Oktober 2013, 19 Uhr

Projektraum des Deutschen Künstlerbundes, Rosenthaler Str. 11, 10119 Berlin

Begrüßung:
Frank Michael Zeidler, Erster Vorsitzender des Deutschen Künstlerbundes
Urban Pappi, Geschäftsführender Vorstand der VG Bild-Kunst
Monika Brandmeier, Sprecherin des Vorstandes der Stiftung Kunstfonds

Eröffnung:
Siegmund Ehrmann, MdB, kulturpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion in der 17. WP

Laudatio:
Sonja Alhäuser, Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Kunstfonds

Weitere Öffnungszeiten:
Dienstag – Freitag 14 – 18 Uhr und nach Vereinbarung