Fabian Hemmert

Fabian Hemmert
Fabian Hemmert, renommierter Gestalter, TED-Speaker und Professor für Design

Künstlerisches Statement

Woher weiß man, dass man ein Mensch ist? Wie kann Kunst uns helfen, mehr über uns selbst zu erfahren? Und wie kann Kunst selbst neu betrachtet werden? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt meiner künstlerischen Arbeit. Ich suche mit meiner Kunst nach Wegen, uns das Menschsein begreiflich zu machen. Ich gestalte Interaktionen zwischen Betrachter:innen und Kunstwerken.

Meine Forschung beschäftigt sich durch Kunst und Design mit dem individuellen und gesellschaftlichen Zusammenspiel von Mensch und Technik. Ich betrachte die Dinge gern von ungewöhnlichen Standpunkten aus.

Meine Gemälde sind interaktive Artefakte, die auf eine besondere Rezeption abzielen: Sie sollen die Aufmerksamkeit der Betrachter:innen nach innen lenken, auf ihre ureigenen Reaktionen auf meine Kunstwerke. Mit diesem Ansatz überbrücke ich den Abstand zwischen den Menschen und der Kunst, die von vielen als etwas Intellektuelles, Elitäres, Abgehobenes wahrgenommen wird. Ich selbst betrachte Kunst als etwas, das uns von Maschinen und Tieren unterscheidet, und möchte daher möglichst viele Menschen dazu zu ermutigen, sie zu erfahren, sich ihr zu stellen, sie zu genießen: unabhängig davon, wie viel sie über Kunst wissen.

Der Entstehungsprozess meiner Kunst setzt sich nach der Herstellung des materiellen Objekts fort. Er beginnt sogar erst dann wirklich, wenn ein*e Betrachter*in sich mit dem Werk auseinandersetzt.

Dazu haben mich verschiedene Kunstrichtungen inspiriert, darunter der Abstrakte Expressionismus, der Post-Minimalismus und auch der Neue Realismus (Nouveau réalisme). In der Konzeptkunst hat letzterer Pionierarbeit geleistet mit dem Begriff der immateriellen Kunst, wie sie in Yves Kleins visionärem Werk Le Vide (Die Leere, 1958) thematisiert wird. Wie viele andere Künstler des Neuen Realismus beziehe auch ich verschiedene Materialien direkt in meine Leinwände ein. Farben und Texturen werden so im neo-expressionistischen Stil kombiniert.

Fabian Hemmert: „008“ | 80×40 cm | 2021

Mein Schaffensprozess ähnelt einer Meditation, bei der die sich ergebende Ästhetik beobachte, ohne zu urteilen. Nichts ist richtig, nichts ist falsch. Dieses künstlerische Selbstverständnis fußt – unter anderem – auf Roland Barthes’ Idee vom „Tod des Autors“. Statt meine Werke lediglich zu signieren, versehe ich sie auf der Rückseite mit einem aufgestempelten Hinweis: „Bei diesem Bild habe ich mir nichts gedacht“. Jede Leinwand ist somit unwiderruflich als ohne jegliche Absicht gemalt gekennzeichnet.

Vor einem Notar unterschreibe ich zudem eine Bescheinigung, dass ich das vorliegende Bild ohne jegliche künstlerische Absicht gemalt habe. Dieses Dokument mit meiner notariell beglaubigten Unterschrift ist Teil jedes Werks und gleichzeitig eine Einladung an die Betrachter*innen, die für sie persönlich richtige Bedeutung zu finden.

Kunst als Materie gewordener Gedanke kann uns mit uns selbst in Verbindung bringen und ein Gegengewicht zur zunehmenden Selbstentfremdung schaffen.

Ich möchte im mentalen Raum der Betrachter*innen Platz schaffen für eine ästhetische Erfahrung, die mit der binären Vorstellung bricht, dass Kunst richtig oder falsch interpretiert werden kann.

Indem ich meine Gemälde offiziell als frei von künstlerischer Absicht deklariere, mische ich mich nicht in die Reaktion des Betrachters ein. Die Krickelkrackel-Gemälde fördern Kunstbetrachtung als kulturelle Praxis der Selbsterfahrung. Die ästhetische Erfahrung der Betrachter*innen wird zum Teil des Kunstwerks.“

(Fabian Hemmert)

Die Gemälde von Fabian Hemmert können Sie über unsere ONLINE-GALERIE sicher und ohne Risiko käuflich erwerben: FABIAN HEMMERT by Kunst-Versorgung.de .

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