Bernd & Hilla Becher
Kohlebunker
8.3. – 1.9.2019
Bernd & Hilla Becher (1931–2007; 1934–2015) entwickelten
mit ihren für die Geschichte des Mediums
bahnbrechenden Photos eine Ästhetik, mit der es
ihnen gelang, innerhalb der bildenden Kunst neueImpulse
für die sachlich dokumentarische Photographie
zu setzen. In der aktuellen Werkschau wird
dies am Beispiel von Photos rund um das Thema der
Kohlebunker verdeutlicht. Sie wird in der Alten
Schule Kaiserswerth gezeigt, in der sich auch das
ehemalige Atelier von Bernd & Hilla Becher befindet.
Eine Präsentation von Max Becher in Kooperation
mit der Stadt Düsseldorf und der Photographischen
Sammlung/SK Stiftung Kultur.
Kunstarchiv Kaiserswerth
Stiftsgasse 1, 40489 Düsseldorf
Öffnungszeiten: während des Düsseldorf Photo Weekend
8. März, 18–21 Uhr, 9. März, 12–20 Uhr, 10. März, 12–18 Uhr,
danach Sa, So, 14–18h
Kontakt: info@kunstarchiv-kaiserswerth.de
Kategorie: Ausstellungstermine|Tipps
In dieser Kategorie veröffentlichen wir Beiträge zum Thema Ausstellungen bzw. Kunstausstellungen in Düsseldorf, der Region Nordrhein-Westfalen (NRW), Deutschland und ggf. auch dem Rest der übrigen Welt.
KURVE – Magazin für Kunstvernetzung
KURVE – alle Infos auf einem Blick
Das Online – Magazin KURVE soll Kunst – und Kulturtreibende untereinander und vor allem mit interessiertem Publikum verbinden. Das Magazin erscheint vierteljährlich auf dieser Homepage. Der Link zu den einzelnen Ausgaben der KURVE wird in den verschiedensten Sozialen Medien (Facebook, twitter google+, linkedin u.v.m.) verbreitet, damit möglichst viele Kunst – und Kulturtinteressierte und KünstlerInnen erreicht werden können.
Folgende Beiträge können von KünstlerInnen in dem Online-Magazin veröffentlicht werden:
- Veröffentlichung von (dichterischen) Texten bis zu 5000 Zeichen (inklusive Leerzeichen)
- Präsentation von eigenen bildnerischen Kunstwerken (maximal 5 Fotos von Kunstwerken + ein kurzer informativer Text)
- Video – oder Audiobeiträge von z.B. Gesang, Tanz etc.
- Veranstaltungshinweise
- Präsentation von Neuerscheinungen (Buchmarkt) – privat
- Vorstellung der eigenen Homepage
- Verkauf von eigenen Kunstwerken (maximal 5 Fotos von Kunstwerken + ein kurzer informativer Text)
Asphalt Festival Düsseldorf 2019 – Ein Vorgeschmack
Sommerfestival der Künste in Düsseldorf 11–21 Juli 2019 –
Ein Vorgeschmack …
Das wird ein Sommer! Das komplette Programm für asphalt 2019 kommt im April. Aber schon jetzt wollen wir Ihnen einige hochkarätige Künstler*innen verraten:
EROBIQUE IM PARK
Ein fantastischer Musiker, ein märchenhafter Ort – das ergibt zusammen EROBIQUE IM PARK! Im Malkastenpark lassen wir am 14. Juli ein Open-Air-Konzert mit dem »letzten Discopunk Deutschlands« steigen. Die Live-Gigs von Carsten „Erobique“ Meyer enden stets in einer ausufernden Tanzparty, seine improvisierte und unkonventionelle Discomusik ist legendär.
HYMNE AN DIE LIEBE
Ganz besonders stolz sind wir, die Meisterin des zeitgenössischen chorischen Theaters bei asphalt präsentieren zu dürfen: Die vielfach preisgekrönte polnische Regisseurin Marta Górnicka zeigt am 20. Juli mit einem 25-köpfigen Chor ihre HYMNE AN DIE LIEBE. Das Ensemble komponiert aus Hate-Speech-Kommentaren, Politikerzitaten, Aussagen von Fundamentalisten und patriotischen Liedern eine ebenso brillante wie erschreckende Auseinandersetzung mit den erstarkenden nationalistischen Tendenzen in Europa.
CUM-EX PAPERS
Ist Ihnen der „Cum-Ex Skandal“ ein Begriff? Und überblättern Sie gerne Zeitungsartikel zu dem Thema, weil es Ihnen zu komplex erscheint? Das wird sich ändern: asphalt 2019 bringt den Finanzskandal, bei dem Anwälte, Banker und Investoren die europäischen Steuerzahler um mehr als 55 Milliarden Euro beraubt haben, am 15. und 16. Juli auf die Bühne. CUM-EX PAPERS von Regisseur Helge Schmidt ist ein hochspannender Theaterabend zwischen Fiktion und Dokumentation und laut Presse eine »Theater-Sternstunde«!
GHOST WRITER AND THE BROKEN HAND BREAK
Belgien ist bekannt für aufsehenerregende Theaterarbeiten – umso mehr, seit Milo Rau das NTGent leitet. Dessen Hausregisseurin Miet Warlop präsentiert bei asphalt am 12. und 13. Juli ein schwindelerregendes Wahrnehmungsexperiment: In GHOST WRITER AND THE BROKEN HAND BREAK ahmen drei Performer*innen den berühmten Drehtanz sufistischer Derwische nach, wirbeln im Kreis, spielen hypnotische Rockmusik und singen – ein Tanzrausch zwischen Kontrolle und Kontrollverlust.
Neugierig geworden? Der Vorverkauf läuft! Schnell sein lohnt sich: Für ausgewählte Veranstaltungen bieten wir bis 7. April einen Early-Bird-Rabatt an.
Rundgang Kunstakademie Düsseldorf 2019: Vom White-Cube zur Künstlerkneipe

Rundgang Kunstakademie Düsseldorf 2019: Vom White-Cube zur Künstlerkneipe
Von Sven Blatt
Foto Banner: Almut Rabenau – „Pi mal Daumen oder Daumen mal Pi“
Wie zu jedem Jahresbeginn lädt die KUNSTAKADEMIE DÜSSELDORF die interessierte Öffentlichkeit auch dieses Jahr wieder zu ihrem RUNDGANG in ihre altehrwürdigen, weiten Mauern ein. KunstDuesseldorf hat sich bereits für seine Leserschaft vorab einen ersten Eindruck von der dargebotenen Kunst gemacht.
Eines schon einmal vorab: auch dieses Jahr lohnt sich auf jeden Fall ein Besuch: zahlreiche und vielseitige Abschlussarbeiten präsentieren sich in Nachbarschaft zu den künstlerischen Arbeiten der noch jüngeren Semester. Auffallend ist jedoch, dass einzelne Abschlussarbeiten bereits künstlerisch sehr ausgereift und in sich schlüssig wirken, wohingegen man sich bei anderen Präsentationen z. T. nicht dem Eindruck erwehren kann, dass dort noch „die Suche überwiegt“.


Einige Arbeiten treten durch ihre ganz eigene Bildsprache besonders hervor. Hier zu nennen sind stellvertretend für sicherlich noch einige andere Jana Kurashvili (Klasse Anzinger), der dänische Künstler Mikkel Möller Petersen (Klasse Abts) sowie Maximilian Siegenbruk (Klasse Anzinger).
Jana Kurashvili zieht den Betrachtenden in ihren Bann, in dem sie ihn scheinbar in eine Welt der kindlichen Erinnerung an längst vergangene Tage entführt. Unterstützt wird dies durch eine lebendige, plakative Farbgebung und eigenwilligen szenisch-perspektivischen Verzerrungen, wie man sie sich aus Kinderträumen erinnert vorstellen kann.

Mikkel Möller Petersens Werke zeichnen sich ebenfalls aus durch eine ganz eigene „Draufsicht“ auf seine ausgedachten Szenen, die meist verspielt und eine gewisse Lebensfreude vermittelnd daherkommen, manchmal aber auch nüchtern und streng.


Maximilian Siegenbruk beeindruckt durch sein fast schon monumental anmutendes „Gesamtkunstwerk“, eine Bilderwand im wahrsten Sinne des Wortes: er reiht eine Vielzahl von Kleinformaten neben, über- und untereinander, die ineinander übergehen, sich fortsetzen, weiterspinnen und so schließlich ein Großes Ganzen bilden, das sich über die Zeit zudem fortentwickelt und ständig Änderungen unterliegt, indem einzelne dieser Kleinformate durch andere ersetzt werden oder indem weitere, völlig neue hinzukommen.


Zwischendurch fühlt sich der Betrachter (Betrachtende?) aber auch durchaus erinnert an Künstler wie Hockney oder Immendorff. Aber auch Zitate und Anlehnungen können gut und legitim sein. Am besten lässt sich schließlich auch an den Besten lernen.


Eine ganz besondere Idee zur Präsentation ihrer Kunst hatten die Künstler Alexandro Böhme, Andreas Jonak und Jonathan Auth mit ihrer Installation „Tölke Eck“. Sie wollten weg von einer sterilen White-Cube-Präsentation, hin zu einer lebensnaheren (volksnaheren?) Präsentation ihrer Kunst. So verwandelten sie eines der Akademie-Ateliers kurzerhand in einer Hauruckaktion in eine temporäre Kneipe mit komplettem Möbiliar inklusive gezapftem Pils. Das große Fenster wurde zudem aufwändig künstlerisch durch ein eigens dafür konstruiertes, neues Fenster, gestaltet. Man muss diese Installation jedoch als Gesamtkunstwerk verstehen, denn die einzelnen dort präsentierten Gemälde gehen als „Nebenwirkung“ der Kneipenatmosphäre dann doch etwas unter, aber das ist auch davon abhängig, wie schnell man sich von dem Raum als solchen vereinnahmen lässt bzw. wie schnell man zum Pils greift. Auf jeden Fall ist diese Örtlichkeit aber dazu geeignet, schneller über Kunst (oder auch Anderes) ins Gespräch zu kommen, wo es ansonsten in den Weiten der großen Ateliers vielleicht doch erst die ein oder andere Barriere zu überwinden gilt.

Der Rundgang ist für die Öffentlichkeit ab morgen, Mittwoch, den 06.02.2019 bis einschließlich Sonntag (10.02.) zugänglich. Man sollte sich schon etwas Zeit nehmen und drei bis vier Stunden hierfür einplanen, damit man die Kunst auf sich wirken lassen kann. Es schadet auch nichts, sich hin und wieder eine kleine Pause auf dem ein oder anderen Sofa im Flur der Kunstakademie zu gönnen.
Weitere sehenswerte Arbeiten












Kunst-Versorgung.de – Ihr Kunstversorger von Kunst Düsseldorf
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Unser KunstShop www.kunst-versorgung.de ist ab sofort online.
Neben online Kunstkauf ist auch ein Lieferservice für Kunstmaterial mit Belieferung noch am gleichen Tag geplant sowie ein professioneller Kunsttransport.
KünstlerInnen, die ihre Kunst über unseren Shop anbieten möchten, können dies gerne tun. Wir nehmen hierfür ab sofort Bewerbungen an. Unsere Vermittlungsprovisionen sind weitaus fairer als die üblichen Galerieprovisionen.
Wer Interesse an unserem Angebot hat, der möge sich bitte über redaktion[ät]kunstduesseldorf an uns wenden. Die Bewerbung sollte ein Künstler-Statement, ein CV und ein Ausstellungsnachweis enthalten.
Sven Blatt
KunstDuessldorf.de | kunst-Versorgung.de
Kunstakademie Düsseldorf: Rundgang 2019
Kunstakademie Düsseldorf: Rundgang 2019
Rundgang 2019
Der jährliche „Rundgang“ der Kunstakademie Düsseldorf findet im Jahr 2019 vom 6. bis 10. Februar von jeweils 10.00 bis 20.00 Uhr statt. Für die Öffentlichkeit ist diese Semesterschlussausstellung ebenfalls ab 6. Februar 2019 geöffnet.
Kunstakademie Düsseldorf
Eiskellerstraße 1
40213 Düsseldorf
Museum Folkwang Essen: Januar 2019
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![]() ![]() Liebe Freundinnen und Freunde des Museum Folkwang, ich wünsche Ihnen ein glückliches und gesundes neues Jahr! Unsere Ausstellungen 2019 stehen unter dem Motto Neue Welten. Es erwartet Sie ein vielschichtiges und epochenübergreifendes Programm: Mit einer dreiteiligen Sammlungspräsentation zum Bauhaus, das in diesem Jahr sein 100jähriges Jubiläum feiert, geht es los. In der Folge werden Sie spannenden Künstler_innen, wie Emil Pirchan, Marge Monko, Nancy Spero, Young-Jae Lee, William Forsythe und vielen mehr, begegnen. Im Frühsommer laden wir Sie dazu ein, unsere Sammlung in neuer Gestalt kennenzulernen. Wagen Sie mit uns einen Blick in Neue Welten im Museum Folkwang. Wir freuen uns auf Sie! Herzlich, Ihr Peter Gorschlüter
![]() ![]() Anlässlich von „100 Jahre Bauhaus“ gibt das Museum Folkwang Einblick in seine eigenen Bestände: Im wechselnden Zusammenspiel von Malerei, Grafik, Plakat, Fotografie und Bewegtbild folgen drei Sammlungsausstellungen den vielfältigen Verbindungslinien zwischen dem Museum Folkwang und dem Bauhaus. Im Verlauf des Bauhaus-Jahres widmet sich das Museum Folkwang mit Lyonel Feininger (18.1. – 14.4.2019) den expressionistischen Anfängen der Schule, stellt die Bühnenwelten (28.4. – 8.9.2019) am Bauhaus vor und zeichnet am Beispiel von László Moholy-Nagy (20.9. – Dez. 2019) die Hinwendung zu Fotografie und Film nach. Unterstützt durch E.ON SE Bauhaus am Folkwang Do, 17.1., 19 Uhr Fr, 18.1., 18 Uhr
![]() ![]() Aus den Quellen. Beiträge zu einer Chronik der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung heißt die Publikation, die die Stiftung zum Ausklang ihres 50. Jubiläumsjahres veröffentlicht hat. In Form einer kritischen Erkundung zu Stichworten ist sie ein Beitrag zur Beschreibung der DNA einer der größten Stiftungen Deutschlands. Begrüßung: Peter Gorschlüter, Direktor Museum Folkwang, und Ursula Gather, Kuratoriumsvorsitzende der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung Julika Griem, Direktorin des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI), diskutiert mit den Autoren Thomas Kempf und Stephan Schlak. Lesung: Jens Winterstein, Ensemblemitglied am Schauspiel Essen Eine Veranstaltung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung in Kooperation mit dem KWI, Kulturwissenschaftliches Institut Essen und dem Museum Folkwang Mi, 16.1., 19 Uhr
![]() ![]() Futurismus, Realismo Magico oder Novecento stehen für verschiedene Konzepte der Moderne zwischen bilderstürmerischer Avantgarde und Rückkehr zur Tradition. Viele dieser Wege münden schon bald in eine Dienstbarmachung künstlerischer Ideen durch den Faschismus. Das Gespräch konzentriert sich auf die Wechselverhältnisse von Kunst, Politik und Gesellschaft und wird auch die Rolle des Künstlers vor dem Hintergrund der Diktatur in Italien hinterfragen. Die Veranstaltung findet begleitend zur Ausstellung Unheimlich real. Italienische Malerei der 1920er Jahre (bis 13. Januar 2019) statt. Sa, 12.1., 16 Uhr
![]() ![]() Der Künstler und Choreograf William Forsythe ist 2019 im Museum Folkwang mit gleich mehreren Projekten vertreten. Er überschreitet mit seinen Interventionen die Grenzen zwischen den künstlerischen Medien. Den Auftakt bildet die Videoarbeit City of Abstracts, die im Februar 2019 im Foyer des Museums installiert wird. In der interaktiven Arbeit gerät der Besucher in einen Sog wirbelnder Formen, indem er selbst als Akteur auftritt. William Forsythe im Museum Folkwang
![]() ![]() Sprechen über Kunst ist immer eine Übersetzung. Da die Werke im Museum Folkwang so vielfältig sind wie seine Besucher_innen, unternimmt die Führungsreihe Kunst als Fremdsprache eine vielstimmige Annäherung: Jeden 3. Donnerstag im Monat stellen wir Ihnen die Schwerpunkte und die Highlights der Sammlung vor – jedes Mal in einer anderen Sprache: im Januar in Französisch. Do, 17.1., 17 Uhr Tipp: Im Anschluss findet die Eröffnung der Ausstellung Bauhaus am Folkwang. Lyonel Feininger statt (19 Uhr).
![]() Sa, 5.1., 14.30 Uhr So, 13.1., 14 Uhr Do, 24.1., 18 Uhr
Hinweise Information und Anmeldung im Besucherbüro Bildnachweise Eingangsbereich Museum Folkwang, © Museum Folkwang 2019, Foto: Giorgio Pastore
Kulturpartner
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Museum Folkwang T +49 201 8845 000 |
Kunst in Köln – JANUAR/FEBRUAR 2019
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K20: Ausstellung Anni Albers (ab 09.06.2018)
K20, Kunstsammlung NRW: Ausstellung Anni Albers
09.06. – 09.09.2018

Vom 09. Juni bis 09. September 2018 zeigt die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, in einer umfassenden Retrospektive das Werk der in vielerlei Hinsicht außergewöhnlichen und facettenreichen Künstlerin Anni Albers (1899–1994). Ihre wichtigsten und komplexesten Werke sind handgewebt. Sie verbinden damit eine uralte Kulturtechnik mit einer modernen künstlerischen Praxis, in der Kunst, Handwerk und Design gleichwertig nebeneinander stehen.

Die im Jahr 1899 in Berlin in eine wohlhabende, bürgerliche Familie geborene Anni Albers entschied sich bereits früh für ein Leben als Künstlerin und studierte ab 1922 an der innovativen Bauhaus-Schule in Weimar. Das Bauhaus, eine Verbindung von Kunstakademie und Schule für Kunstgewerbe, verfolgte die Professionalisierung von Kunst, Handwerk und Design und die enge Kooperation zwischen Künstler und Werkmeister. Wie viele ihrer Mitstudentinnen trat auch Anni Albers in die sogenannte »Frauenklasse« ein, die Werkstatt für Textilien. Obwohl sie das Weben gewissermaßen durch den Mangel an Alternativen begann, wurde sie schnell ein wichtiges Mitglied dieser Werkstatt, wo die Handweberei ebenso eine Rolle spielte wie die Entwicklung von Stoffen für die maschinelle Produktion. Nach der Schließung des Bauhauses im Jahr 1933 zog Albers gemeinsam mit ihrem Ehemann – dem Künstler Josef Albers – in die Vereinigten Staaten, um am gerade gegründeten experimentellen Black Mountain College zu lehren. An diesem progressiven Ort des Lernens, an dem Kunst, Tanz und Musik ebenso ihren Platz hatten wie Soziologie, Philosophie, Wirtschaftswissenschaft und Mathematik, erlebte das Paar produktive Jahre.

Anni Albers richtete eine Weberei ein und war eine ebenso strenge wie inspirierende Lehrerin. Hier und ab 1950 in New Haven CT, wo Albers bis zu ihrem Tod im Jahr 1994 lebte, entstanden Bildgewebe von hoher künstlerischer Qualität. Viele dieser »pictorial weavings« sind inspiriert durch Reisen nach Mexiko und Peru, wo das Künstlerpaar die gewebten und getöpferten Zeugnisse der präkolumbischen Kultur studierte, und auch sammelte. Als das Handweben Ende der 1960er Jahre zu mühsam wurde, hatte Albers bereits ein neues Medium für sich entdeckt, die Drucktechnik. Dabei konnte sie auf ihre vielfältigen Überlegungen zu Textur, Farbe und Oberflächenqualitäten aufbauen und vertraute Phänomene wie Knoten, Musterbildung und Farbmischung in einer neuen Technik untersuchen. Parallel arbeitete sie an einem Buch, das 1965 unter dem Titel On Weaving veröffentlicht wurde und »Grundbegriffe und Methoden des Textilen« vorstellt und diskutiert. Zehn Texte sowie eine lange Sequenz von Illustrationen verdeutlichen eindrucksvoll die außerordentliche Komplexität dieser uralten Technik, in der Hand, Auge, Maschine und der planende Geist perfekt zusammenspielen müssen, damit neue, der Zeit gemäße Formen und Qualitäten erdacht werden können.

Die Ausstellung Anni Albers – eine Kooperation der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen mit der Tate Modern, London – präsentiert das facettenreiche Werk einer Künstlerin, die sich die Technik des Webens zu eigen machte, sie ins Zentrum ihres Schaffens stellte und als vollwertige Form der Kunstproduktion etablierte, ohne dabei die nützlichen oder industriellen Aspekte zu vernachlässigen. Das Weben kann, das war ihre Überzeugung, wie jedes andere Handwerk »in der Produktion nützlicher Objekte münden oder sich auf die Ebene der Kunst erheben« (Anni Albers, 1937).
In der großen Ausstellungshalle am Grabbeplatz wird der gesamte Kosmos des Schaffens von Anni Albers präsentiert: ihre »pictorial weavings« (Leihgaben aus europäischen und amerikanischen Museumssammlungen), die Raumteiler und Stoffe für den Wohnbereich, die zeichnerischen Entwürfe für die maschinelle Produktion, die farbintensiven Drucke, die Schmuckstücke aus einfachsten Materialien, ihre Auftragsarbeiten, zahlreiche Studien aus dem Bereich der Lehre sowie die Textilmuster, die das unstillbare Interesse an neuen Fasern und Webstrukturen belegen. Ihre illustrierten Textsammlungen stehen dabei, einem Herzstück gleich, im Zentrum der Ausstellung. Sie werden durch Kunstwerke und Materialien, die die Künstlerin beeinflussten und die ihre Idee des gewebten Fadens als Form einer universellen Sprache inspirierten, ergänzt – darunter beispielsweise präkolumbische und peruanische Textilien aus der Sammlung des Künstlerpaars. Angesichts des erstaunlichen Zusammenklangs dieser Werke werden die außergewöhnliche Vielseitigkeit des Beitrags ihrer Schöpferin zur Moderne und ihr nachhaltiger Einfluss auf die Kunst und das Design des 20. und 21. Jahrhunderts nachvollziehbar und erlebbar.
Weitere Informationen unter: http://www.kunstsammlung.de/entdecken/ausstellungen/anni-albers.html
21.4.18 Eröffnung Ausstellung Raqs Media Collective (K21)
K21 – Kunstsammlung Düsseldorf:
Ausstellung Raqs Media Collective
21.04. bis 12.08.2018
Die Auseinandersetzung mit Zeit, Sprache und Geschichte steht im Zentrum der künstlerischen Arbeit des 1992 in Neu Delhi gegründeten Raqs Media Collective. Unter Einsatz verschiedener Medien vereinen die drei Mitglieder Jeebesh Bagchi (*1966), Monica Narula (*1969) und Shuddhabrata Sengupta (*1968) zeitgenössische Kunstpraxis mit historischer und philosophischer Spekulation, Geschichtsforschung und Theorie, wobei sie soziale und politische Bedingungen im globalen Kontext in den Blick nehmen.
Zu Beginn ihrer Zusammenarbeit drehten die drei Künstler Dokumentarfilme. Mittlerweile agieren sie in vielen Rollen, sind Kuratoren, Autoren, arbeiten mit Architekten oder Computerexperten. Ihre hybride Praxis ist zugleich poetisch und analytisch, bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Tradition, Philosophie und Politik.
Ausgangspunkt der Ausstellung ist Raqs’ andauernde Faszination für das Phänomen Zeit, ein Thema, das die Künstler bereits seit den Anfängen ihrer Zusammenarbeit intensiv beschäftigt. In Arbeiten wie etwa Escapement (2009) oder Rerun (2013) spekulieren sie: Was ist Zeit? Was bedeutet es, Zeit zu messen? Und in welcher Beziehung steht Zeit zu Raum und Geschichte? Dem Besucher werden verschiedene Dimensionen von Zeit vor Augen geführt – von einem Herzschlag oder einer Atempause, über historische Episoden bis hin zur Unendlichkeit. Sie regen dazu an, gängige Vorstellungen von Zeit, ihre disziplinierende Funktion im Alltag und ihre grundlegende Rolle bei der kapitalistischen Organisation von Arbeit neu zu hinterfragen.

Als wesentliches künstlerisches Material und Medium dient Raqs die Sprache. Seien es Wortspiele und Neologismen, die sie in Werktitel integrieren und in Texten verweben oder illuminierte Installationen wie Lost in Search of Time (2015) oder Revoltage (2010), in denen sie Buchstaben in regelmäßigen Rhythmen hell aufleuchten lassen. Das Spiel mit Sprache erlaubt es ihnen, verschiedene Lesarten zuzulassen, besetzte Begriffe und Konzepte aufzubrechen und lineare Erzählungen zu untergraben.
So ist auch der Name des Kollektivs ein Spiel mit Sprache: ‚Raqs’ geht zurück auf ein Wort aus der islamischen Mystik, welches den ekstatischen Zustand bezeichnet, in den sich Sufi-Derwische versetzen, wenn sie tanzen. Es beschreibt einen hoch konzentrierten und zugleich permanent bewegten Modus, der auch das Schaffen der international agierenden Künstlergruppe treffend zusammenfasst. Gleichzeitig kann Raqs als Akronym für „Rarely Asked Questions“ („Selten gestellte Fragen“) verstanden werden.
Mit ihrer Ausstellung eröffnen Raqs einen neuen Möglichkeitsraum, der den Betrachter einlädt, das Bewusstsein für die grundsätzliche Ambivalenz dieser Welt zu schärfen und etablierte Methoden, Narrative und Denkmuster neu auf den Prüfstand zu stellen.
K21 STÄNDEHAUS
Ständehausstraße 1
40217 Düsseldorf
Weitere Informationen zur Ausstellung Raqs Media Collective.