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Skulpturenpark Waldfrieden (Wuppertal): Arbeiten von Stephan Balkenhol (ab 12.7.)


Skulpturenpark Waldfrieden

Stephan Balkenhol 12. Juli 2014 bis 12. Oktober 2014




Stephan Balkenhol lebt und arbeitet in web_Stephan_Balkenhol_2013Kassel, Karlsruhe, Meisenthal (Frankreich) und Berlin. Er wurde 1957 im hessischen Fritzlar geboren, absolvierte 1976 in Kassel sein Abitur und studierte anschließend bei Ulrich Rückriem an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg (1976–1982). Nach Lehraufträgen ebendort und an der Hochschule für Bildende Künste – Städelschule in Frankfurt a. M. lehrt Balkenhol seit 1992 als Professor für Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe.

Seit 1983 sind seine Werke in zahlreichen Ausstellungen in Galerien und Museen weltweit zu sehen, unter anderem in großen Einzelausstellungen in den Deichtorhallen Hamburg (2008/09) und im Musée de Grenoble (2010/11). Balkenhols Werk zeichnet sich durch das Bestreben des Künstlers aus, die Skulptur von politischen, religiösen oder allegorischen Implikationen zu befreien und die figurative Skulptur neu zu begründen. Mit den für den öffentlichen Raum realisierten Arbeiten lässt sich Balkenhol auch auf historisch aufgeladene Orte ein und nimmt auf diese formal und inhaltlich Bezug.

2009 realisierte Balkenhol mit dem Balanceakt, der zur Erinnerung an den geschichtsträchtigen Mauerfall vor dem Axel-Springer-Hochhaus in Berlin aufgestellt wurde, eine Arbeit, die den Umgang mit der gewonnenen Freiheit als etwas stets Unsicheres und Schwankendes thematisiert.

Stefan Balkenhol, Satyr, 2014 Wawaholz, farbig gefasst / Wawa wood, coloured 202 x 100 x 100 cm ©Stefan Balkenhol
Stefan Balkenhol, Satyr, 2014
Wawaholz, farbig gefasst / Wawa wood, coloured
202 x 100 x 100 cm
©Stefan Balkenhol

Ebenfalls 2009 konzipierte Balkenhol für das Forum Romanum in Rom den großen männlichen Torso Sempre più … (Immer mehr …), der in seiner Bildsprachlichkeit an die Antike anknüpft, dem Betrachter aber zugleich heutig und gegenwärtig zublinzelt. Mit der skeptisch blickenden Skulptur, die einem See von Münzen zu entsteigen oder in diesem zu versinken scheint, thematisiert Balkenhol ohne moralischen Zeigefinger oder in illustrativer Verkürzung das Phänomen der Maßlosigkeit, welches sich in allen Gesellschaften und Individuen wiederfinden lässt. 2011 wurde Sempre più … anlässlich der Salzburger Festspiele im Mozarteum in Salzburg gezeigt. 2012 war der Männertorso aus Zedernholz im Innenhof der St.-Elisabeth-Kirche in Kassel zu sehen und damit Teil einer Ausstellung, die parallel zur Documenta 13 lief. Ebenfalls zur Ausstellung gehörte eine von Balkenhol in den Kirchturm integrierte Figur, die – zunächst umstritten – mittlerweile ein fester Bestandteil des Kasseler Stadtbildes geworden und zum Symbol für die Autonomie der Kunst avanciert ist.

Für Leipzig schuf Balkenhol ein Denkmal für Richard Wagner, das 2013 anlässlich des 200. Geburtstages des Komponisten eingeweiht wurde. Eine besondere Herausforderung lag bei dieser Auftragsarbeit darin, den über einhundert Jahre alten Entwurf des Künstlers Max Klinger in die Arbeit zu integrieren und gleichzeitig die zu Recht zwiespältig rezipierte Person Wagners im 21. Jahrhundert zu würdigen.

Auf Einladung der deutschen Botschafterin in Paris bespielte Balkenhol 2013 die geschichtsträchtige Residenz der Deutschen Botschaft im Palais Beauharnais, in der sich seit zweihundert Jahren die deutsch-französischen Beziehungen spiegeln. Zu Beginn des Jahres 2014 zeigte Balkenhol neue Arbeiten in einer Einzelausstellung in Singapur.

Zur Ausstellung erscheinen eine Broschüre und ein Plakat.





Skulpturenpark Waldfrieden
Hirschstraße 12
42285 Wuppertal
Tel. +49 (0) 202 47898120
Fax +49 (0) 202 478981220
mail@skulpturenpark-waldfrieden.de
www.skulpturenpark-waldfrieden.de

Öffnungszeiten
März bis Oktober: Dienstag bis Sonntag, 10-19 Uhr
November bis Februar: Freitag bis Sonntag, 10-17 Uhr
Der Skulpturenpark Waldfrieden ist an allen Feiertagen geöffnet



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BUNDESKUNSTHALLE Bonn: Ausstellung „AFRIKANISCHE MEISTER“ (ab 28.06.)


Vorabankündigung

BUNDESKUNSTHALLE Bonn

AFRIKANISCHE MEISTER
Kunst der Elfenbeinküste

28. Juni – 5. Oktober 2014

200 Jahre westafrikanische Kunst und rund 200 Meisterwerke von etwa 40 Bildhauern – erstmals werden in einer Ausstellung individuelle afrikanische Künstlerpersönlichkeiten verschiedener Generationen aus sechs wichtigen Kunstregionen Westafrikas mit ihnen zugeschriebenen Werken vorgestellt. Die Ausstellung widerlegt die noch immer verbreitete Meinung, dass es in der afrikanischen Kunst kaum ästhetische Prinzipien und keine „wirklichen“ Künstler gegeben habe, sondern lediglich „Stammeswerkstätten“ mit anonymen Bildhauern. Zu entdecken sind in dieser Ausstellung die großen Meister der Guro, Baule, Dan, Senufo, Lobi sowie der Lagunenvölker und zu betrachten ihre Werke – Skulpturen und Masken von eindringlicher Kraft und Schönheit. Am Beispiel von drei zeitgenössischen ivorischen Künstlern werden zudem aktuelle westafrikanische Kunsttrends vorgestellt.

Eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, in Kooperation mit dem Museum Rietberg Zürich.

bundeskunsthalle




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LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen: Fotowettbewerb „UNRETOUCHED! Portraits in Aktion“


LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen

Fotowettbewerb „UNRETOUCHED! Portraits in Aktion“ für junge Mädchen und Frauen zur Ausstellung EVE ARNOLD (1912-2012)

Im Rahmen der Ausstellung EVE ARNOLD (1912-2012) Eine Hommage an die große Magnum-Fotografin vom 25. Mai bis 7. September 2014 richtet die LUDWIGGALERIE in Kooperation mit dem ZONTA Club Oberhausen einen Fotowettbewerb aus, der sich gezielt an junge Nachwuchsfotografinnen richtet. Der Wettbewerb UNRETOUCHED! Portraits in Aktion soll junge Frauen zwischen 15 und 25 Jahren dazu motivieren, sich mit dem Œuvre Eve Arnolds und ihrer Portraitfotografie zu beschäftigen.

Die Wettbewerbsbeiträge, Fotografien gedruckter Form, sollten mindestens die Größe 20 x 30 cm haben. Im Anschluss an den Wettbewerb findet eine Ausstellung mit den Gewinnerbeiträgen und weiteren ausgesuchten Arbeiten statt. Besonders herausragende künstlerische Leistungen werden mit Geldpreisen honoriert. Die Jury vergibt in den Altersgruppen 15 bis 19 Jahre und 20 bis 25 Jahre je einen 1. Preis, dotiert mit 250€, einen 2. Preis, dotiert mit 150 €, und einen 3. Preis, dotiert mit 100€.

Die LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen nimmt die eingereichten Wettbewerbsbeiträge entgegen.



Annahmeschluss ist der 15. August 2014. Die Verleihung der Preise findet am 23. August 2014 um 15:00 Uhr statt.

Weitere Informationen zum Fotowettbewerb UNRETOUCHED! Portraits in Aktion unter http://www.ludwiggalerie.de/ im Bereich Pädagogik/Fotowettbewerb
oder auf http://www.facebook.com/LUDWIGGALERIE.

Fragen zum Wettbewerb beantworten Julia Austermann oder Lina Kerzmann unter 0208/41249-15 oder via E-Mail an julia.austermann@oberhausen.de.



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Anthony Cragg – Drei neue Außenskulpturen für Salzburg


Anthony Cragg – Drei neue Außenskulpturen

Start des „Kunstprojektes Krauthügel“ in Salzburg



Ausstellungseröffnung: 6. Juni 2014 / 11.00 Uhr, Krauthügel Salzburg
Brunnhausgasse / Ecke Hans-Sedlmayrweg (Krautwächterhäusl)


Ausstellungsdauer: 7. Juni bis 29. September 2014
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Tony Cragg - "Runner"   Fotorechte: © Salzburg Foundation, Foto: Stefan Zenzmaier Bildrechte: © für die Werke: Anthony Cragg
Tony Cragg – „Runner“
Fotorechte:
© Salzburg Foundation, Foto: Stefan Zenzmaier
Bildrechte:
© für die Werke: Anthony Cragg

Die Salzburg Foundation präsentiert drei neue Skulpturen von Anthony Cragg. Nach dem 10-Jahres-Projekt „Walk of Modern Art“ folgt nun das auf fünf Jahre angelegte „Kunstprojekt Krauthügel“ – mit jährlich jeweils einer temporären Ausstellung für den öffentlichen Raum unterhalb der Festung Hohensalzburg auf 80.000 m2 Grünfläche.

Der Präsident der Salzburg Foundation, Karl Gollegger, und der künstlerische Leiter Walter Smerling haben in enger Kooperation mit der Erzabtei St. Peter eine entsprechende Vereinbarung für die nächsten fünf Jahre getroffen und sind über die Reaktion des Künstlers Anthony Cragg sehr erfreut. Er hat eigens für Salzburg drei neue Bronzeskulpturen geschaffen: „Points of View“, „Runner“ und „Mixed Feelings“.

Tony Cragg - "Points Of View"  Fotorechte: © Salzburg Foundation, Foto: Stefan Zenzmaier Bildrechte: © für die Werke: Anthony Cragg
Tony Cragg – „Points Of View“
Fotorechte:
© Salzburg Foundation, Foto: Stefan Zenzmaier
Bildrechte:
© für die Werke: Anthony Cragg

Wir freuen uns, Sie zu dieser „Kunstpremiere“ im öffentlichen Raum auf den Krauthügel einladen zu dürfen. Am Freitag, dem 6. Juni um 11.00 Uhr wird die Ausstellung Anthony Cragg – Drei neue Außenskulpturen auf dem Krauthügel Salzburg unterhalb der Festung Hohensalzburg in Anwesenheit des Künstlers durch den Präsidenten der Salzburg Foundation, Karl Gollegger, den Vorsitzenden der Stiftung für Kunst und Kultur, Walter Smerling, Erzabt Korbinian Birnbacher und Landeshauptmann Wilfried Haslauer eröffnet.

Für den Künstler Anthony Cragg ist der Krauthügel ebenfalls eine Premiere, denn bislang hat er seine Kunstwerke dort noch nicht gesehen, auch nicht im Modell. Dennoch war er sofort vom Ort überzeugt und erläutert die Inspiration für seine Skulpturen:

„So sehr man sich über eine eigene Sichtweise freut, ist es oft ein einsamer Tanz“, lautet die Deutung des Künstlers für die Skulptur Points of View (2013), eine dreiteilige Arbeit mit den Maßen 690x233x208 cm, 695x205x253 cm, 700x165x18 cm und einem Gewicht von à 3 Tonnen.

Tony Cragg - "Runner"  Fotorechte: © Salzburg Foundation, Foto: Stefan Zenzmaier Bildrechte: © für die Werke: Anthony Cragg
Tony Cragg – „Runner“
Fotorechte:
© Salzburg Foundation, Foto: Stefan Zenzmaier
Bildrechte:
© für die Werke: Anthony Cragg

Runner, so der Künstler, „vermittelt mir das Gefühl, das man in dem Moment hat, in dem man denkt, man weiß wo es langgeht, aber dabei erahnt, möglicherweise in die falsche Richtung zu laufen. Dies bezieht sich häufig nicht nur auf die kleinen persönlichen Dinge, sondern oft auch auf die großen Bewegungen und Tendenzen, die man allgemein um sich spürt.“ Runner (2013) hat die Maße 360x251x146 cm und ein Gewicht von ca. 2,5 Tonnen.

Mixed Feelings beschreibt die vielfältigen Gefühle Anthony Craggs. „Die Positiven setzen sich aus einer großen Zahl positiver und negativer Ergebnisse zusammen, die sich zu einer scheinbaren Ansicht vereinigen. Einfach dargestellt – Fusion und Konfusion“. Mixed Feelings (2012) weist die Maße 550x236x224 cm und ein Gewicht von etwas mehr als 4 Tonnen auf.

Tony Cragg - "Mixed"  Fotorechte: © Salzburg Foundation, Foto: Stefan Zenzmaier Bildrechte: © für die Werke: Anthony Cragg
Tony Cragg – „Mixed Feelings“
Fotorechte:
© Salzburg Foundation, Foto: Stefan Zenzmaier
Bildrechte:
© für die Werke: Anthony Cragg

Die Präsentation von Drei neue Außenskulpturen stellt die zweite Zusammenarbeit des englischen Bildhauers mit der Salzburg Foundation für Salzburg dar. Bereits im Jahr 2008 wurde sein Werk „Caldera“ als siebtes Kunstprojekt des „Walk of Modern Art“ auf dem Makartplatz präsentiert. Seit 2013 befindet sich das Kunstwerk im Eigentum der Würth-Gruppe und ist der Öffentlichkeit und der Stadt Salzburg als Leihgabe zur Verfügung gestellt.

Anthony Cragg wurde 1949 in Liverpool geboren und zog nach dem Kunststudium nach Deutschland. Seit den späten 70er Jahren lebt er in Wuppertal, wo der Bildhauer 2006 einen

15 Hektar großen verwilderten Park mit der denkmalgeschützten Villa Waldfrieden erwarb, um hier den Skulpturenpark Waldfrieden aufzubauen. Im September 2008 wurde der Skulpturenpark eröffnet. Er zeigt Werke von Anthony Cragg und organisiert wechselnde Ausstellungen zu anderen internationalen Bildhauern.



Der Künstler ist Träger des renommierten Turner Prize und hat 2007 den Praemium Imperiale für Skulptur erhalten. Ab 1979 lehrte er an der Kunstakademie Düsseldorf, seit 1988 als Professor, um im Jahr 2001 als Professor für Bildhauerei an der Hochschule der Künste in Berlin zu beginnen. Seit 1994 ist er Mitglied der Royal Academy of Arts, London, und seit 2002 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin. Außerdem wurde er im selben Jahr in den Stand eines Commander of the British Empire (CBE) erhoben. Er war Prorektor und seit 2009 Rektor der Kunstakademie Düsseldorf; in dieser Funktion folgte er Markus Lüpertz. Am 1. August 2013 gab er das Amt an Rita McBride ab. 2009 wurde Anthony Cragg in die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste gewählt.



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Kunstakademie Düsseldorf: Professor Fritz Schwegler ist tot


Kunstakademie Düsseldorf

Hochschulnachrichten: Professor Fritz Schwegler ist tot

Die Kunstakademie Düsseldorf trauert um Professor Fritz Schwegler, der nach längerer Krankheit im Alter von 79 Jahren am 3. Juni 2014 verstarb. Fritz Schwegler war einer der Künstler, der seine Werke in Serien und Einheiten einteilte. Seine Kunst war systematisiert vom Einfall bis zur Skizze, von der Zeichnung bis zur kleinformatigen Plastik. Die Figuren, die entstanden, gehörten „am ehesten in den Umkreis der Kunst-und Wunderkammer, der Raritätenkabinette“, die als „Welt in der Welt“ für sich existierten, wie es Werner Spies zur Eröffnung einer Ausstellung formuliert hatte.

Zur Zeit ist in der „Akademie-Galerie – Die Neue Sammlung“ in der Ausstellung „Auf der Spur der Erfindung – Bildhauer zeichnen“ ein bis dahin noch nie gezeigtes Ensemble seiner Kunst präsentiert.

Fritz Schwegler hatte eine Professur für Bildhauerei von 1975 bis 2001 an der Kunstakademie Düsseldorf inne. Er gehörte zu den erfolgreichsten Lehrern der Kunstakademie Düsseldorf. Zu seinen Studierenden zählten Katharina Fritsch, Thomas Schütte oder Thomas Demand.

Im Jahr 2010 wurde Fritz Schwegler zum Ehrenmitglied der Akademie benannt. Die Kunstakademie Düsseldorf wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.



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Kunstakademie Düsseldorf: MFI-Stipendium für Katja Seib und Benjamin Zanon

Hochschulnachrichten: Katja Seib und Benjamin Zanon sind die neuen Stipendiaten des MFI-Stipendiums

Katja Seib und Benjamin Zanon vor ihren Arbeiten, Foto © Hye-Mi Kim
Katja Seib und Benjamin Zanon vor ihren Arbeiten, Foto © Hye-Mi Kim

Die Studierenden Katja Seib und Benjamin Zanon der Kunstakademie Düsseldorf erhalten das mfi-Stipendium. Das Essener Immobilienunternehmen management für immobilien AG (mfi) vergibt das Stipendium alle zwei Jahre. Mit dem Stipendium in Höhe von 20.000 Euro werden Kunststudenten aus den Bereichen Malerei und Bildhauerei gefördert. „Mit dem Stipendium möchte mfi vielversprechende, künstlerische Ansätze und die Weiterentwicklung außergewöhnlicher Begabung fördern“, sagt Dr. Marion Agthe, Kunstbeauftragte der mfi AG. „Die Stipendiaten können sich damit
ohne Sorge um ihr Einkommen weiter entwickeln und künstlerisch betätigen.“ Professor Dr. Robert Fleck, Prorektor der Kunstakademie Düsseldorf, zeigt sich über die Stipendiaten des mfi-Stipendium begeistert: Katja Seib, seit vergangenem Jahr Meisterschülerin bei Professorin Tomma Abts an der Kunstakademie Düsseldorf, verbindet in ihrer Malerei Elemente der Figuration, der Abstraktion und des Dekorativen zu Bildern, die – auf verführerische und provokante Weise zugleich – die Rolle der Frau und Künstlerin in den Geschlechterverhältnissen der Gegenwart befragen. Das Besondere der Malerei Seibs: Die von Werk zu Werk neue Einfachheit und die selbstironische Provokation bringen Elemente der Frische in eine mit Bildern überfrachtete Lebensumwelt. Benjamin Zanon, der seit 2009 Student des Fachs „Freie Kunst“ bei Professor Richard Deacon an der Kunstakademie Düsseldorf ist, verwendet in seiner künstlerischen Arbeit die Medien Radierung, Tuschemalerei, Zeichnung und Holzbildhauerei in einer gleichwertigen, sie in einen ständigen Dialog setzenden Weise. Zanon entwickelte mit der Zeit in der Klasse von Deacon ein eigenständiges, bildnerisches Vokabular: Es entstand seine einzigartige zellenartige Formensprache, die er auf abstrakte Holzskulpturen übertrug. Seine neuesten künstlerischen Arbeiten sind Tuschemalereien aus feingliedrigen Tannenast-Formationen, die „unmögliche“ pflanzliche Gebilde darstellen. Bedeutsam bei Zanon ist nach Professor Fleck, dass in seiner sehr poetischen Kunst die Befragung des Naturbegriffs als eigenständiges Thema hervortritt. Das mfi-Stipendium wurde erstmals 2011 vergeben. Claudia Mann, seit 2008 Studentin bei Professor Didier Vermeiren an der Kunstakademie Düsseldorf, erhielt das Stipendium für ihre künstlerische Leistung im Bereich der Bildhauerei. Das mfi-Stipendium 2011 für Malerei wurde an Julia Rothmund, die seit 2003 bei Professor Herbert Brandl an der Kunstakademie Düsseldorf studiert, vergeben.

Über Katja Seib:

Katja Seib wurde 1989 in Düsseldorf geboren und ist seit 2009 Studentin der Kunstakademie Düsseldorf im Fachbereich „Freie Kunst“. Seit 2013 ist sie dort Meisterschülerin von Professorin Tomma Abts. Ihre Werke waren unter anderem 2012 auf der „Intercity Düsseldorf – Leipzig“ im Raum für zeitgenössische Kunst in Düsseldorf ausgestellt.

Über Benjamin Zanon:

Benjamin Zanon wurde 1981 in Lienz im österreichischen Osttirol geboren. Seine Kunst enthält Elemente von Radierung, Tuschemalerei, Zeichnung sowie der Holzbildhauerei. Seit 2008 studiert er an der Kunstakademie Düsseldorf, dort seit 2009 das Fach „Freie Kunst“ bei Professor Richard Deacon. Zanon war bereits unter anderem mit seinen künstlerischen Arbeiten bei der Kunstausstellung NRW Düsseldorf „DIE GROSSE“ im Museum Kunstpalast in Düsseldorf vertreten.

Über mfi:

Die mfi management für immobilien AG, die im Oktober 2012 ihr 25-jähriges Bestehen feierte, ist das zweitgrößte deutsche Shoppingcenter-Unternehmen und seit über einem Jahr Partner von Unibail-Rodamco (Paris), Europas größtem börsennotierten Immobilienkonzern. Der Essener Entwickler, Manager und Eigentümer betreibt mit ca. 500 Mitarbeitern in Deutschland aktuell 26 Arcaden und Center, davon sechs im eigenen Portfolio. Außerdem hat mfi derzeit vier Center-Projekte in der Entwicklung, darunter die bereits in Bau befindlichen Einkaufscenter in Recklinghausen und Mönchengladbach.


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KIT (Kunst im Tunnel, Düsseldorf) – Programm JUNI 2014

KIT – Kunst im Tunnel Juni 2014


KIT im Juni 2014

im Juni beginnt das KIT-Programm mit der Kunstpause. Am 4. Juni um 13 Uhr sind Sie herzlich eingeladen, an einem Rundgang durch die aktuelle Ausstellung „Der berührte Rand“ von Pauline M’barek teilzunehmen.

Im Rahmen unseres Kinderprogramms begeben sich alle Teilnehmer am 7. Juni auf eine Reise zwischen Raum und Zeit und entdecken dabei, wie man Lichtquellen als Pinsel einsetzen kann. Am 28. Juni reisen wir 1000 Jahre in die Zukunft. Im Workshop „3014 – Wenn heute gestern ist“ machen sich die teilnehmenden Kinder als Archäologen-Team gemeinsam auf die Suche nach Spuren der Vergangenheit.

Der 14. Juni steht ganz im Zeichen der Musik. Zur Quadriennale-Musiknacht werden alle teilnehmenden Ausstellungshäuser mit DJ-Sets, Liveauftritten und Performances bespielt. Das KIT hat an diesem Abend bis Mitternacht für Sie geöffnet. Matthias Goebel wird dann in der Ausstellung auf dem Marimbaphon spielen.

Die KIT-Urban-Gardening-Beete an der Rheinuferpromenade haben wir mit vielen bunten Kräutern und Gemüsesorten bepflanzt, die wir nun gerne mit Ihnen begutachten und pflegen möchten. Am 3. Juni um 16 Uhr möchten wir Sie deshalb sehr herzlich zu unserer ersten offenen Gärtnerstunde einladen.

Weitere Juni-Highlights der Quadriennale finden Sie unter:
www.quadriennale-duesseldadriennale-duesseldorf.de

Viel Vergnügen wünscht Ihnen

Ihr Team von KIT – Kunst im Tunnel

P.S.: Nicht vergessen! Am 31. Mai wird die Altstadt von 14 bis 24
Uhr zum Quadriennale-Videoparcours. Mehr Informationen dazu hier
.

KIT – Kunst im Tunnel
Pauline M’barek. Der
berührte Rand

Bis 10. August 2014


Pauline M’barek
Der berührte Rand
KIT – Kunst im Tunnel, 2014
Foto: Ivo Faber


Pauline M’barek
Der berührte Rand
KIT – Kunst im Tunnel, 2014
Foto: Ivo Faber

Öffentliche Führung: jeden Sonntag um 15 Uhr

Speziell für den Ausstellungsraum entwickelte die Künstlerin Pauline M’barek (*1979) eine mehrteilige, auf die besondere Architektur des KIT zugeschnittene Rauminstallation, die sich in Form von Lichtprojektionen, Videos und Objekten mit Begrenzungen und ihren Berührungspunkten auseinandersetzt. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Erfahrung der Welt durch den eigenen Körper und seine Sinne. Schon beim Eintreten werden wir aus unserem selbstverständlichen, alltäglichen Empfinden gelöst und aufgenommen von einem Ort, an dem uns Schwellen statt Grenzen erwarten. „Der berührte Rand“ erforscht die Auflösung der Grenze beziehungsweise Schwelle zwischen Fern- und Nahsinn und lässt uns teilnehmen an optischen, materiellen und konzeptuellen Umstülpungen und Umkehrungen von Körpern und Verhältnissen.

Mehr Informationen zur Quadriennale finden Sie unter www.quadriennale-duesseldorf.de

KIT – Kunst im Tunnel
Programm für Kinder im
Juni 2014

KIT lädt
im Juni Kinder zu zwei spannenden Workshops zur Ausstellung „Der berührte Rand“ ein.

Meldet euch an!

Lichtmalerei
Workshop für Kinder mit den
Künstlern Manuel Boden und Christian Dünow
Samstag, 7. Juni 2014, 13
bis 17 Uhr
Teilnahmegebühr: 10 Euro

Wir befinden uns auf einer Reise zwischen Raum und Zeit. Gemeinsam mit euch und der Fotokamera frieren wir Lichtstrahlen ein und formen sie nach Lust und Laune: Linien, Spiralen, Botschaften und vieles mehr. Die Taschenlampe und andere Lichtquellen werden zu unserem Pinsel. Wir suchen ein dynamisches, junges Team von Lichtgestalten mit Zeichenlust und viel Spaß an Bewegung.

Der Workshop ist begrenzt auf maximal 20 Teilnehmer und richtet sich an Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren.

Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich per E-Mail an bildung@kunsthalle-duesseldorf.de
oder unter 0211/89 96 256. Anmeldeschluss ist Dienstag, der 3. Juni 2014.

3014 – Wenn heute gestern ist
Workshop für
Kinder mit den Künstlern Manuel Boden und Christian Dünow
Samstag, 28.
Juni 2014, 13 bis 17 Uhr
Teilnahmegebühr: 10 Euro

Wir schreiben das Jahr 3014. In den Ruinen des früheren KIT entdecken
wir, das Archäologen-Team, die versteinerten Überreste einer lange
vergessenen Zivilisation. Die sogenannten Plastikbecher und andere Schätze
waren für die Menschen von damals etwas ganz Gewöhnliches. Wir entdecken
sie neu und legen ihre Formen vorsichtig frei. Für unsere geheimnisvolle
Ausgrabungsstätte suchen wir Abenteurer mit einer gehörigen Portion
Entdeckergeist.

Der Workshop ist begrenzt auf maximal 20 Teilnehmer und richtet sich an
Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren.

Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich per E-Mail an bildung@kunsthalle-duesseldorf.de
oder unter 0211/89 96 256. Anmeldeschluss ist Dienstag, der 24. Juni 2014.

KIT – Kunst im Tunnel
Elisabeths Garten – Urban
Gardening an der Rheinuferpromenade

Im Rahmen der Quadriennale Düsseldorf 2014 hat das Museum für Europäische Gartenkunst und Naturkundemuseum der Stiftung Schloss und Park Benrath vier städtische Gärten in Düsseldorf angelegt: Im Innenhof des Westflügels von Schloss Benrath, an der Rheinuferpromenade vor dem KIT – Kunst im Tunnel, an der Haifastraße beim Bürgerpark sowie im Zentralschulgarten.

Gemäß des diesjährigen Quadriennale Düsseldorf-Leitthemas „Über das
Morgen hinaus“ veranschaulicht das Projekt „Elisabeths Garten“, wie die
Stadt in Zukunft zu einem Ort der gemeinschaftlichen und selbstbestimmten
Lebensmittelproduktion werden kann.

Am KIT sind dafür 14 Hochbeete entstanden. Hier sind Besucher
willkommen um gemeinsame Gartenerfahrung zu sammeln. Kräuter und
saisonales Gemüse dürfen hier beim Wachsen beobachtet und in Gemeinschaft
gepflegt werden.

Am 3. Juni um 16 Uhr möchten wir Sie sehr herzlich zur ersten offenen
Gärtnerstunde einladen. An diesem Tag freuen wir uns auf gemeinsames
Gärtnern und einen Erfahrungsaustausch mit Ihnen!

Treffpunkt ist an den Hochbeeten, bringen Sie gerne Utensilien mit!

Quadriennale-Musiknacht 2014
MUSIK Über das
Morgen hinaus – Quadriennale X Open Source Festival

Samstag, 14.
Juni 2014, 16 – 24 Uhr

2014 veranstaltet die Quadriennale Düsseldorf gemeinsam mit dem OPEN
SOURCE FESTIVAL eine abwechslungsreiche Musiknacht. Am 14. Juni haben die
teilnehmenden Häuser bis Mitternacht geöffnet und machen Platz für
DJ-Sets, Vorträge, Live-Auftritte und Performances, die eine Verbindung
zwischen bildender Kunst und Musik schaffen.

Im KIT ist an diesem Abend Matthias Goebel zu Gast. Er wird unplugged
auf dem Marimbaphon spielen (21.30 – 21.50 Uhr und 22.30 – 22.50 Uhr) und
das KIT in neue, jazzige Klänge tauchen. Goebel ist Musiker und Komponist
und hat sich dem Schlaginstrument gewidmet. Er ist Leiter und Lehrer am
Mallet-Institute in Düsseldorf und Teil erfolgreicher Formationen wie dem
Matthias Goebel Quartett, Two|One und Raum3plus.

Um 0.30 Uhr sind die Durian Brothers live in der KIT Bar zu hören. Ab
1.30 Uhr wird dann DJ IPEK die Nacht musikalisch gestalten.

Hier finden Sie weitere Informationen zur Quadriennale-Musiknacht.

Das Programm der KIT Bar im Juni

KIT –
KUNST IM TUNNEL
Mannesmannufer 1b
40213 Düsseldorf
kit@kunsthalle-duesseldorf.de
www.kunst-im-tunnel.de
 
Öffnungszeiten
Di
– So, Feiertage 11–18 Uhr
 
Anfahrt
Öffentliche
Verkehrsmittel:
Straßenbahnen: 704, 709, 719
Haltestelle:
Landtag/Rheinknie-Brücke
Eintritt Erwachsene: 4 EUR
Ermäßigt: 3
EUR
Gruppen (ab 10 Personen): 3 EUR
Schwerbehinderte: frei
Kinder
und Jugendliche bis 18 Jahre: frei
 
Kombiticket KIT – Kunst im
Tunnel und Kunsthalle Düsseldorf: 8 EUR/ermäßigt 5 EUR

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Kunstakademie Düsseldorf: Rebecca Warren erhält Professur für Bildhauerei


Hochschulnachrichten: Zum SS 2014 wird Rebecca Warren auf eine Professur für Bildhauerei berufen


Zum Sommersemester 2014 wurde an die Kunstakademie Düsseldorf die englische Künstlerin Rebecca Warren auf eine Professur für Bildhauerei berufen.

Rebecca Warren, Foto © privat
Rebecca Warren, Foto © privat

Rebecca Warren wurde 1965 in London geboren, wo sie bis heute lebt und arbeitet. Sie studierte am Goldsmiths College der Universität zu London sowie am Chelsea College of Art in London. 2006 war sie für den Turner Prize nominiert, 2008 gewann sie den Vincent Award des Stedelijk Museum Amsterdam. Einzelausstellungen zu ihrem Werk waren in Deutschland zuletzt 2013 im Kunstverein München e.V. sowie in der Galerie Max Hetzler, Berlin im Jahr 2012.

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PACT Zollverein zeigte Uraufführung der Performance „The Notebook“


Überlebensstrategien in einem brutalen Krieg zeigt die Performance *The Notebook“ der britischen Kompanie ‘Forced Entertainment‘

Von Susanne Braun



Aktuell überstrahlt die Installation How Love Could Be von Tim Etchells, künstlerischer Leiter der britischen Experimentaltheatergruppe Forced Entertainment, Bochum am Fördergerüst des Deutschen Bergbau-Museums im Rahmen des Detroit-Projekts (www.thisisnotdetroit.de). Das aktuelle Stück der Kompanie, The Notebook, hingegen, skizziert das Überleben zweier neunjähriger Jungen in einer durch Krieg und Not verrohten Gesellschaft, der die Liebe fast vollkommen abhanden gekommen ist.

Basis der Performance ist der 1986 erschienene Roman Le grand cahier der ungarischen Schritstellerin Agota Kristóf, der 1987 als Livre européen ausgezeichnet und in zwanzig Sprachen übersetzt worden ist.

Die Mutter kann ihre beiden Jungen, Zwillinge, während des Krieges in der Großstadt nicht mehr ernähren und sieht sich gezwungen, die Kinder zur Großmutter auf das Land zu bringen. „Du hättest sie zu Fremden schicken sollen“, herrscht die Großmutter ihre Tochter an, die unter einfachsten Bedingungen lebt und sich selbst nur mühsam mit dem Nötigsten versorgen kann. Die behütete Kindheit findet auf dem Land ein jähes Ende, die Großmutter nennt ihre Enkel ,Hundesöhne‘ und kümmert sich insgesamt kaum um sie. Die Zwillinge sind gezwungen, schnell effektive Überlebensstrategien zu entwickeln, wie die Darsteller der Zwillinge, Robin Arthur und Richard Lowdon, erklären:

Um beispielsweise Beschimpfungen und Schläge besser ertragen zu können, beschimpfen und schlagen sich die beiden gegenseitig so lange, bis es ihnen nichts mehr ausmacht: „Nach einiger Zeit spüren wir tatsächlich nichts mehr. Es ist jemand anderes, der Schmerzen hat, es ist jemand anderes, der sich verbrennt, sich schneidet, leidet. Wir weinen nicht mehr“. Alle Erfahrungen halten sie in sachlichem Tonfall in einem Heft fest. „Wir vergessen nie“, sagen sie immer wieder und es klingt meist wie eine Drohung. Markant ist dabei nicht nur die äußerst reduzierte Sprache, sondern auch die Tatsache, dass die Zwillinge sich als eine Art untrennbare Einheit begreifen. Sie sprechen von sich selbst nur in der ,Wir‘-Form, so als ob sie über keine Individualität, sondern nur über eine gemeinsame Identität verfügten:

Innig verbunden lernen sie, sich die Dinge zu beschaffen, die sie zum Leben benötigen, notfalls auch mit Gewalt. „Die Leute sind grausam. Sie töten gern. Der Krieg hat ihnen das beigebracht. Und überall liegt Sprengstoff herum“, stellen sie fest, als auf eine Nachbarin ohne erkennbaren Grund ein Anschlag verübt wird, der sie in Lebensgefahr bringt. Insgesamt verschwimmen in der Wahrnehmung der beiden die Grenzen zwischen moralisch ,gut‘ und ,böse‘ in vielen Momenten. Als sie etwa auf Unterstützung von der Haushälterin des Pfarrers hoffen, werden sie Opfer sexueller Übergriffe, in einem anderen Fall können sie eine Nachbarin nur durch Erpressung vor dem Verhungern retten. Insgesamt bemühen sich die beiden Jungen ernsthaft und nicht ohne eine gewisse Portion schwarzen Humors, nur so brutal wie unbedingt notwendig zu sein und die Menschen in ihrer Umgebung so gut es geht zu unterstützen. Sie empfinden sich insofern sogar als durchaus wohltätig:

Die Performance von Forced Entertainment unter der Regie von Tim Etchells setzt darauf, den lakonischen Text des Romans, der immer die tiefe Verbundenheit der Zwillinge widerspiegelt und auch Dank der Darsteller Robin Arthur und Richard Lowdon an vielen Stellen über eine beeindruckende Situationskomik verfügt, optimal in Szene zu setzen:

The Notebook kennt keine ,richtige‘ oder ,falsche‘ Seite und auch keine Gewinner im moralischen Sinne. Deutlich wird, dass der Krieg das soziale Gefüge einer Gesellschaft so sehr zerstört, dass eine Rückkehr zur Normalität nur schwer möglich ist. Nach der Uraufführung von The Notebook bei PACT Zollverein in Essen gibt es vom 24. bis 26. Juni und vom 19. bis 20. Juli weitere Aufführungen im LIFT, London (www.liftfestival.com) und beim Latitude Festival, Suffolk (www.latitudefestival.com) in Großbritannien. Mehr Infos unter: www.forcedentertainment.com

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Neue Nationalgalerie Berlin: Otto Piene – „More Sky“ (ab 17.7.)


Neue Nationalgalerie Berlin

Otto Piene. More Sky

17. Juli – 31. August 2014

Neue Nationalgalerie und Deutsche Bank KunstHalle ehren den ZEROKünstler Otto Piene mit der groß angelegten Ausstellungskooperation „Otto Piene. More Sky“, in deren Rahmen am 19. Juli 2014 ein spektakuläres Sky-Art-Event im Außenbereich der Neuen Nationalgalerie stattfinden wird.

In der Neuen Nationalgalerie wird die Dia-Performance „The Proliferation of the Sun“ (Die Sonne kommt näher) jeweils in den Abendstunden von 22 bis 3 Uhr zu erleben sein. Von Otto Piene ursprünglich 1967 für eine kleine Off-Bühne in New York konzipiert und im selben Jahr in Nürnberg, Köln und Dortmund aufgeführt, werden farbig schillernde Formen auf über 1000 handbemalten Glasdias in den offenen Ausstellungsraum projiziert und ergeben, so Piene, eine „poetische Raumfahrt“. Die Rekonstruktion dieses spektralen Farberlebnisses als beeindruckende Multimedia-Installation wird in der oberen Halle der Neuen Nationalgalerie besondere Wirkungskraft entfalten und die strenge Architektur des Mies-van-der-Rohe-Baues vor seiner renovierungsbedingten Schließung Ende 2014 mit Otto Pienes Idealismus und seinen utopischen Visionen konfrontieren.


The Proliferation of the Sun (Die Sonne kommt näher), 1966-1967 35-Minuten Multimedia-Performance mit gemalten Dias, Ton und 5 Karussell-Projektoren, Galerie Art Intermedia, Köln, 1967 Foto: Walter Vogel © Walter Vogel
The Proliferation of the Sun (Die Sonne kommt näher), 1966-1967
35-Minuten Multimedia-Performance mit gemalten Dias, Ton und 5 Karussell-Projektoren, Galerie Art Intermedia, Köln, 1967
Foto: Walter Vogel © Walter Vogel

Die Deutsche Bank KunstHalle widmet sich der enormen Bandbreite und experimentellen Haltung im Frühwerk Otto Pienes. Frühe Lichtdrucke und -grafiken, eindrucksvolle Rauch- und Feuerbilder sowie Lichtskulpturen, die zum Teil aus der Sammlung Deutsche Bank stammen, verweisen auf seinen experimentellen Umgang mit den Elementen Luft, Feuer und Licht sowie auf die von ihm immer weiter vorangetriebene Entgrenzung der Künste. Abschluss der Ausstellung bildet ein großer, eigens für die Ausstellung entworfener Lichtraum.

Zum Auftakt der Ausstellungskooperation findet am Abend des 19. Juli 2014 ein spektakuläres Sky-Art-Event im Außenbereich der Neuen Nationalgalerie mit Unterstützung der Deutschen Bank AG statt. Mit drei bis zu 90 Meter hohen, illuminierten Luftskulpturen in Sternenform – darunter der „Berlin Superstar“, den Otto Piene erstmals 1984 an der Technischen Universität zeigte – wird der Künstler auf eindrückliche Weise den Berliner Nachthimmel bespielen.

Otto Piene, 1928 in Laasphe geboren, zählt zu den künstlerischen Protagonisten der Avantgarde des 20. Jahrhunderts und wirkte als Mitbegründer der internationalen ZERO-Bewegung in den 1960er Jahren maßgeblich am programmatischen Neubeginn in der Kunst unter Bezugnahme elementarer Naturkräfte mit. Seine Raster-, Rauch- und Feuerbilder, seine Lichträume und -ballette stehen für eine fast romantische Sehnsucht nach der Verbindung von Natur, Wissenschaft und Technik mit der Kunst.


Otto Piene, Porträt, 2013 Foto: Peter Müller / Bild-Zeitung
Otto Piene, Porträt, 2013
Foto: Peter Müller / Bild-Zeitung

Berlin Superstar, 1984 für die Eröffnung der Ausstellung "Die Zukunft der Metropolen: Paris - London - Berlin", Ernst-Reuter-Platz, Berlin, 1984 Foto: Otto Piene Archiv / ZERO foundation
Berlin Superstar, 1984
für die Eröffnung der Ausstellung „Die Zukunft der Metropolen: Paris – London – Berlin“, Ernst-Reuter-Platz, Berlin, 1984
Foto: Otto Piene Archiv / ZERO foundation
Richtungsweisend wurden Otto Pienes zahlreiche interdisziplinäre Großprojekte im öffentlichen Raum, etwa ab Ende der 1960er Jahre im Kontext des Center for Advanced Visual Studies am MIT in Boston, das er seit 1974 als Direktor leitete, oder sein monumentaler Regenbogen für die Abschlussfeier der Olympischen Spiele 1972 in München. Pienes intensive Zusammenarbeit mit Technikern und Naturwissenschaftlern eröffnete der Kunst weitere entscheidende Perspektiven, die bis in zeitgenössische Positionen etwa bei Olafur Eliasson, Carsten Höller oder Tomás Saraceno ihr Echo finden.



Ein Re-Print der zentralen Piene-Publikation „More Sky“ aus dem Jahr 1973 erscheint zur Ausstellung im Verlag Walter König, Köln.