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Der Autodidakt – ein willfähriges Opfer?

Der Autodidakt – ein willfähriges Opfer?

Wer kennt das als Autodidakt nicht aus eigener Erfahrung: man wird von einem sog. „Galeristen“ kontaktiert – meistens per Mail – die künstlerischen Arbeiten würden ganz toll in das jeweilige Galerie-Programm passen und man könnte sich eine Zusammenarbeit ganz gut vorstellen. Oft wird dabei versucht, den „armen“ Autodidakten, der nun doch endlich den großen Durchbruch schaffen möchte, mit wohlklingenden internationalen Ausstellungen oder exotischen Kunstmessen in Taipei, Shanghai, Palm Beach oder Bejing für eine Beteiligung an solchen Events zu ködern.

Unseriöse Geschäftsmodelle

Nun ist natürlich jeder seines Glückes eigener Schmied und natürlich sollte das jeder Künstler für sich selbst entscheiden, aber mein Rat an dieser Stelle: Finger weg von solch dubiosen Angeboten! Gibt man sich nämlich interessiert, bekommt man kurz darauf dann weitere Informationen, die dann so aussehen, dass, wenn man an diesen illusteren Orten ausstellen möchte, richtig fett zur Kasse gebeten wird. Das geht dann meist nach Meter Ausstellungswand und sollte man dann tatsächlich auch etwas verkaufen, dann geht nochmal zusätzlich eine satte Provision an den „Galeristen“.

Seriöse Galerien…

…machen so etwas nicht – sie lassen sich nicht die Ausrichtungskosten direkt von ihren Künstlern finanzieren. Galerien, die an ihre Künstler glauben und diese für den internationalen Kunstmarkt aufbauen wollen, verlangen von ihren Künstlern keine „Standgebühren“. Hier wird meist von Möchtegern- oder Newcomer-Galeristen versucht, sich über nach Erfolg lechtzende Autodidakten und Quereinsteiger, die es sich leisten können, eine zinsfreie Anschubfinanzieung für ihren Galerieaufbau zu besorgen. Als Künstler sollte man sich hier nicht von seinem Ego verführen lassen und so selbstbewußt sein, dass man ein solches „Angebot“ lieber dankend ablehnt. Der Erfolg tritt dann ein, wenn man an seine Kunst glaubt (und an ihr arbeitet) und nicht solchen Angeboten. Witzigerweise bekommt man dann auf eine solche Absage auch schon mal so etwas zu hören wie „wir verstehen, dass Sie sich unseren international erfolgreichen Künstlern nicht gewachsen fühlen … “ – wohlgemerkt, das kommt dann von den gleichen Personen, für die Sie vorher angeblich künstlerisch interessant waren und von deren Gremium Sie in einem zeitaufwändigen Verfahren aus einer Vielzahl von Künstlern ausgewählt worden sind!

Die Rechnung geht nur für einen auf?!

Interessiert ihr euch dennoch näher für ein solches Angebot (einzelne darunter können auch schon mal vertretbar sein), dann schaut euch vorher ganz genau die Konditionen an und schätzt ab, wie ihr „aus der Nummer heraus geht“, z. B. ganz einfach: wieviele meiner Bilder muss ich zu welchem Preis verkaufen, um wenigstens eine „Schwarze Null“ zu erzielen? Wie realistisch ist diese Annahme (gemessen an meinem bisherigen Ausstellungserfolg)? Habe ich schon jemals so viel so teuer verkauft? Natürlich geben einem solche „Galeristen“ dann Beispiele ihrer ach so erfolgreichen Künstler an die Hand oder argumentieren mit der Zukunft – nach dem Motto: man muss als Künstler erst einmal in sich, in sein internationales Bekanntwerden, investieren – später kommt dann auch der finanzielle Erfolg. Laßt euch nicht für dumm verkaufen: wenn die Rechnung, die ihr anstellt, nur zu Gunsten des Galeristen aufgeht – Finger weg!

Schaut euch die anderen Künstler der Galerie an!

Seid ihr von den Konditionen her weiter an einem solchen Angebot interessiert, dann schaut euch die bereits von der Galerie vertretenen Künstler an! Vielfach wird von solchen Galeristen betont, dass sie keine Hobbykünstler aufnehmen. Dadurch soll man sich dann zum einen geehrt fühlen, zu den „Auserwählten“ zu gehören und zum anderen soll damit ein hohes Niveau der Galerie selbst vorgegaukelt werden. Schaut man sich dann in dem Galerieportfolio etwas näher um, dann trifft man nicht selten auf genau das: Kunst, die zwar vielleicht von ambitionierten Künstlern stammt, die aber nicht besonders weit entfernt vom Hobbyniveau ist. Dann muss man sich fragen: will ich mich denn dort auch zeigen? Das beeinflußt dann natürlich mein eigenes „Standing“ im Kunstmarkt.

Um Mißverständnissen vorzubeugen…

…ich habe ganz und gar nichst gegen Autodidakten. Schließlich bin ich ja selbst einer – und damit reihen wir uns ja in eine lange Liste in der Kunsthistorie ein, in der auch bedeutsame Namen wie z. B. ein van Gogh auftauchen. Es gibt genauso schlechte Kunst „gelernter Künstler“ wie es gute Kunst von Autodidakten gibt (und umgekehrt natürlich ebenso). Ich rate nur jedem Autodidakten, sich ehrlich zu befragen: wo stehe ich, wo sehe ich mich realer Weise mit meiner Kunst und so lange man dafür zahlen muss ausgestellt zu werden, lieber in sich selbst zu inverstieren und weiter an seiner Kunst zu arbeiten. Ich kenne das Problem, als Autodidakt eine Galerie zu finden nur allzu gut, aber man sollte nicht jeden Preis dafür zahlen! Und noch eins zu guter Letzt: natürlich zielt dieser Beitrag nun nicht auf den gesamten Berufsstand der Galeristen, sondern nur auf die schwarzen Schafe darunter.

Vielleicht wäre es auch durchaus interessant, von euren Erfahrugen zu diesem Thema zu hören. Wenn ihr mögt, dann könnt ihr sie gerne als Kommentar hier posten.

Sven Blatt, Herausgeber










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Internat. Kunstmarkt Kunsthalle Lindenthal (Köln)

26.10-28.10.2012

Internationaler Kunstmarkt Kunsthalle Lindenthal (Köln)

VERNISSAGE Freitag, 26.Oktober 18:00 Uhr In der Kunsthalle
Lindenthal

Begrüßung:

Helga Blömer-Frerker, Bezirksbürgermeisterin des
Stadtbezirks Lindenthal

Ausstellende Künstler und Galerien:

Ulrike Ankischner, Thomas
Berthold, Barbara Deussen – Applestein, Mamadou   Diakhaté, Norbert Grimm, Asuman
Hasircioglu, Ulla Horky, Marcus Krips, Beate Müller, Volker Rauch, Gisela
Schmitt, Wieslawa Stachel, Pavel Zamikhovsky, Leoni-Kunst Galerie, Galerie Kunstkomplex

Öffnungszeiten:

Freitag, 26.Oktober.2012, 17:00 – 22:00 Uhr

Samstag, 27.Oktober.2012, 11:00 – 20:00 Uhr

Sonntag, 28.Oktober.2012,
11:00 – 19:00 Uhr

Veranstaltunsgsort:

Kunsthalle Lindenthal

Aachener Str. 220

50931 Köln

Internationaler
Kunstmarkt  İn der Kunsthalle Lindenthal
2012

Alles dreht sich um die Kunst

Internationaler Kunstmarkt 2012 findet am 26.10-28.10.2012 in Köln in der Kunsthalle
Lindenthal statt.

Ausgewählte internationale und nationale Künstler und  Galerien präsentieren in der Kunsthalle
Lindenthal in Köln hochwertige Kunst.

Besonderheiten des Kunstmarktes in der
Kunsthalle Lindenthal

° Internationale
und nationale Künstler und Galerien.

° Kontakt
zwischen Interessenten, Künstlern und Galerien.

° Hohe Qualität

° Die ausstellenden
Künstler und Galerien zeigen ihre Werke wie Gemälde,
Fotos,      Holz, Design, Objekte u.a.

 
 
 
_____________________________
Für diesen Beitrag verantwortlich ist Asuman Hasircioglu. KunstDuesseldorf übernimmt keine Haftung für Inhalt und Richtigkeit

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Die Lepsien Art Foundation präsentiert die DAMAN ART EDITION 2012

Nachhaltige Förderung von Kunst & Kultur durch aktiv gelebte Corporate Cultural Responsibility.

DAMAN ist die führende Krankenversicherung in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit einer strategischen Partnerschaft mit der MUNICH RE.

Im Rahmen der arabischen EID Feiertage hat DAMAN zusammen mit der Lepsien Art Foundation ein innovatives und in der Region Mittlerer Osten einzigartiges Konzept entwickelt, um den Kunden von DAMAN ein ganz besonderes EID Geschenk zu bereiten und gleichzeitig nachhaltig Kunst und Kultur zu fördern.

Das Projekt wurde im Jahr 2011 ins Leben gerufen mit dem irakischen Künstler Haure Madjid. Auf Grund des großen Erfolges wurde die DAMAN ART EDITION im Jahr 2012 mit deutlich erweitertem Umfang fortgesetzt.

Im Rahmen eines aktiven Auswahlprozesses wurde am Ende die bekannte emiratische Künstlerin Karima Al Shomely als die Künstlerin für die DAMAN ART EDITION 2012 ausgewählt. Im Rahmen des Projektes nahm Karima Al Shomely an einem „Art Exhange Program“ teil, wobei sie für einige Wochen von der Lepsien Art Foundation nach Deutschland eingeladen wurde. Dabei stand auch der aktive Austausch mit den Stipendiaten des Förderjahrs 2011/12 der Lepsien Art Foundation im Fokus sowie das Kennenlernen der NRW Landeshauptstadt Düsseldorf mit ihrer umfangreichen Kunst- und Kulturlandschaft.

Die Künstlerin Karima Al Shomely hatte sichtlich große Freude daran Düsseldorf näher kennen zu lernen. Es standen diverse Besuche von Museums-Austellungen sowie Galerie-Eröffnungen und weiterer Kulturveranstaltungen auf dem Programm.

In den Räumlichkeiten der Lepsien Art Foundation produzierte Karima Al Shomely eine exklusive limitierte Serigraphie Edition gemeinsam mit der hauseigenen Siebdruck-Werkstatt Boll-Werk. Unter dem Namen DAMAN ART EDITION erhalten DAMAN Kunden in den VAE zu den arabischen EID Feiertagen in diesem Jahr eine Motiv-Serie von insgesamt drei originalen Siebdruck-Werken (Serigraphie) auf Büttenpapier.

Alle Werke sind von der Künstlerin Karima Al Shomely handschriftlich signiert, datiert und nummeriert. Die DAMAN ART EDITION ist auf 150 Exemplare limitiert und somit weist jedes Werk echte Sammlerqualität auf.

Darüber hinaus wird es eine umfangreiche Solo Ausstellung der Künstlerin Karima Al Shomely in Abu Dhabi geben, in der neben aktuellen Werken auch die Art Edition sowie Fotos vom Making off ausgestellt werden.

Weitere Informationen erhalten Sie unter:

http://www.lepsien-art-foundation.com/cms/front_content.php?idcat=190

Lepsien Art Foundation

Düsseldorf – Abu Dhabi

www.lepsien-art-foundation.com

info@lepsienartfoundation.com

Informationen zur Organisation:

Die Lepsien Art Foundation ist eine auf Privatinitiative zurückgehende Non-Profit-Organisation (NPO), die sich voll und ganz der nachhaltigen Förderung von Kunst & Kultur verschrieben hat. Die Organisation wurde im Jahr 2005 vom leidenschaftlichen Kunstsammler und Mäzen Christian Lepsien mit Sitz in Düsseldorf gegründet. Die Lepsien Art Foundation ist eine rein privat-wirtschaftlich finanzierte Förderorganisation. Geführt wird die Lepsien Art Foundation durch Christian Lepsien (Vorsitzender), Cindy Tereba (Stellvertretende Vorsitzende / Kultureller Leitung) sowie einem fünfköpfigen Beirat. Die Lepsien Art Foundation vergibt jährlich 5 Stipendien an internationale Künstler/-innen, die im Rahmen eines öffentlichen Ausschreibungsverfahrens durch eine Jury ermittelt werden. Das Förderprogramm beinhaltet neben Atelierräumen, eine Ausstellung pro Jahr, limitierte Editionen und einen Jahreskatalog.

Die emiratische Künstlerin Karima Al Shomely in der Lepsien Art Foundation
Die emiratische Künstlerin Karima Al Shomely in der Lepsien Art Foundation
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NEUE SERIE: Atelier-/Künstlerporträts – Künstler/innen können sich ab sofort bewerben

KunstDuesseldorf startet die neue Serie „Atelier- & Künstlerporträts“

In unserer neuen Serie „Atelier- & Künstlerporträts“, die wir demnächst starten werden, möchten wir über Künstlerinnen oder Künstler berichten, die ihren künstlerischen Wirkungskreis in Düsseldorf oder der näheren Umgebung von Düsseldorf haben.

Interessiete Künstler/innen bitten wir ihre aussagekräftige Bewerbungen (Vita, Statement, Werkproben, Website) bis spätestens 15. SEP einzureichen (redaktion@kunstduesseldorf.de, Stichwort „Bewerbung“).

Bitte die einzelnen Fotos der Werkproben nicht größer als 500KB, max. 6 Fotos, idealerweise JPEG-Format.

Möchte sich ein Atelier als Ganzes porträtiert sehen hätten wir ganz gerne auch eine kurze Beschreibung des Ateliers (+Foto) sowie seiner Mitglieder.

Bis spätestens Ende SEP erfolgt dann die Entscheidung unserer Redaktion darüber, über welche Künstler/innen oder Ateliers wir ein Porträt veröffentlichen. Da wir das Ganze als Serie planen, wird nicht nur über einen Künstler berichtet werden.

Für den Künstler entstehen keinerlei Kosten.

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Stiftung Kunstfonds: Neuaufnahme Künstlernachlässe

Neuaufnahmen im Archiv für Künstlernachlässe der Stiftung Kunstfonds

Werke von Reiner Ruthenbeck und Horst Bartnig kommen nach Brauweiler
Vergangenen Montag hat der Stiftungsrat des Kunstfonds endgültig über die Aufnahme zweier weiterer Künstler für das Archiv für Künstlernachlässe entschieden: Horst Bartnig und Reiner Ruthenbeck werden Teile ihres künstlerischen Werkes dem Archiv in Brauweiler anvertrauen.
Die Jury, die über die Aufnahmen von Künstlern und ihren Werken in das Archiv für Künstlernachlässe entscheidet, hatte schon Ende März eine Auswahl aus den 21 im Laufe des Jahres eingereichten Anträgen von Künstlern und Nachlassverwaltern getroffen und sich einstimmig für die Aufnahme von Bartnig und Ruthenbeck ausgesprochen.
Einig war man sich über die künstlerische Qualität des jeweiligen Œuvres sowie über den Einfluss beider Positionen auf die zeitgenössische Kunst insbesondere in Deutschland.
Mit der Aufnahme der Arbeiten in das Archiv für Künstlernachlässe werden die Werke nicht nur weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, sondern stehen auch der kunstwissenschaftlichen Forschung zur Verfügung.
Horst Bartnig (*1936) studierte nach einer Malerlehre an der Fachschule für angewandte Kunst in Magdeburg. Er erhielt mehrere nationale und internationale Auszeichungen, unter anderem den Hannah-Höch-Preis der Berlinischen Galerie im Jahre 2011.
Seit Mitte der 60er Jahre arbeitet Bartnig mit den klaren Instrumenten der konkreten Kunst: Starke Farben und einfache, geometrische Formen sind Hauptbestandteil seines Oeuvres. Innerhalb seiner verschiedenen Werkgruppen schöpft Bartnig sämtliche Variationen dieser Mittel aus. Zufälligkeiten werden mithilfe von mathematische Formeln und Computerberechnungen ausgeschlossen. Bartnigs Zusammenarbeit mit Physikern, Mathematikern und Programmierern, unter anderem vom Zentralinstitut für Informatik und Rechentechnik in Berlin-Adlershof, erlauben es ihm, sehr komplexe Bildfolgen zu entwickeln. Nicht selten erreichen diese Serien eine große Anzahl an Bildern, die die verschiedensten Anordnungen der Elemente und Variablen in ihrem Zusammenspiel systematisch ausloten.
Horst Bartnig zählt heute zu den wichtigsten Vertretern konkreter Kunst in Deutschland.
Reiner Ruthenbeck (*1937) studierte nach einer Fotografenlehre und mehreren Jahren freier fotografischer Tätigkeit, während der er auch zahlreiche Kunstaktionen dokumentierte, Bildhauerei bei Joseph Beuys an der Kunstakademie Düsseldorf. Nach einer Gastdozentur an der Hochschule für Künste in Hamburg, wurde er 1980 als Professor an die Kunstakademie Münster berufen.
Ruthenbeck nahm mehrfach an der documenta in Kassel und der Biennale in Venedig teil sowie an großen internationalen Ausstellungen. 2006 wurde er mit dem Wilhelm-Lehmbruck-Preis der Stadt Duisburg ausgezeichnet.
Ruthenbecks Werk, das in seinen Anfängen noch surreale Züge aufweist, wird über die Jahre hinweg immer minimalistischer, konzeptueller und auch vielschichtiger. Zu Fotografien und Zeichnungen kommen Plastiken, Installationen und Soundskulpturen hinzu. Die Verwendung von Alltagsgegenständen und -materialien wie etwa Stoff, Asche, Metall oder Papier, aber auch M öbelstücken und Accessoires in teils raumgreifenden Installationen weisen in ihrem ausbalancierten Zusammenspiel eine ungewohnte Leichtigkeit auf. Die starken Kontraste in Material, Form und Farbe erreichen in ihrer gegenseitigen Ergänzung eine ausgeglichene, fast kontemplative Aura. Ruthenbeck zählt heute zu den bedeutendsten Bildhauern seiner Generation.
Mit Bartnig und Ruthenbeck werden zwei weitere Künstler in das Archiv für Künstlernachlässe der Stiftung Kunstfonds aufgenommen, deren Werk nicht nur innerhalb Deutschlands starken Einfluss auf die zeitgenössische Kunst genommen hat, sondern auch auf internationaler Ebene an Bedeutung erlangt hat.

Stiftung Kunstfonds
Archiv für Künstlernachlässe
Auf der Insel 1, 50259 Pulheim-Brauweiler
Telefon 02234 435 14 20, Telefax 02234 435 96 77
nachlass@kunstfonds.de, www.kunstfonds.de

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Barcelona – eine Stadt der Kunst, der Architektur und des Designs

KunstDuesseldorf zu Besuch in Barcelona

Ein Kunstreise-Bericht



Eines schon mal gleich vorweg: Düsseldorf und Barcelona trennen Welten, nicht zuletzt auch was die kulturelle Reichhaltigkeit angeht. Da spielt Barcelona ganz klar in einer anderen Liga – einen direkter Vergleich kann man sich daher getrost sparen. Alleine dies ist bereits Grund genug, der Hauptstadt Kataloniens (spanisch: Catalunya [kətəˈluɲə]) einen Besuch abzustatten. Wer also gerne einmal über den Tellerrand blicken möchte, der hat in Barcelona ausgiebig Möglichkeit dazu. Entsprechend großzügig sollte man die Aufenthaltsdauer planen.

Für eine Kunstreise nach Barcelona kann ich trotz ihrem mittlerweile stolzen Preis von 30 EUR nur zum Kauf des ARTTICKET BCN raten. Das Ticket berechtigt zum Besuch von 7 Kunstmuseen, darunter das MUSEU PICASSO, das MNAC, FUNDACIÓ JOAN MIRÓ und LA PEDRERA. Das Ticket amortisiert sich spätestens nach dem Besuch dreier Museen und ist 3 Monate gültig. Der Hauptvorteil ist jedoch: man muss sich nicht in die teilweise großen Warteschlangen einreihen, sondern kann schnellere „Drop-ins“ verwenden. So kann man viel Zeit, Kraft und Trinkwasser sparen. Das Ticket kann man entweder direkt bei einem der Museen oder in den örtlichen Tourismus-Büros (z. B. an der Plaza Catalunya) erwerben. Es geht aber auch vorab online über diesen Link. Hier erhält man das Ticket sogar für 28,50 EUR. Die ansonsten in Reiseführern angeratene Online-Buchung direkt auf den Webseiten der Museen empfehle ich nicht, da man sich da oft schon im Voraus auf den Tag und die Stunde genau festlegen muss.

Was die Kunst und den prägenden Einfluß auf das Stadtbild Barcelonas angeht, spielen die drei übermächtigen “Kunstgiganten“ Pablo Picasso, Joan Miró sowie Antoni Gaudí nach wie vor eine herausragende Rolle. Entsprechend präsent sind diese Kunstgrößen dann auch in der zweitgrößten Stadt Spaniens. Die Kunst in Barcelona beschränkt sich natürlich nicht nur auf diese Namen. Auch viele andere bekannte aber auch hierzulande weniger bekannte aber dennoch nicht minder beachtenswerte Künstler sind in den zahlreichen Museen vertreten. Bei einem Kurzaufenthalt hat man somit die Qual der Wahl.

Als erste Station meiner Museumstour in Barcelona wähle ich die FUNDACIÒ JOAN MIRÓ. Diese im Jahre 1975 für den Publikumsverkehr geöffnete Stiftung, die sich neben der Präsentation des künstlerischen Schaffens von Miró auch als Forum für die aktuelle Kunst versteht, liegt auf der wunderschönen, durch mehrere Parkanlagen bereicherte Anhöhe Montjuïc im Südwesten der Stadt, auf dem sich z. B. auch das Olympia-Stadion und das Gelände der Weltausstellung von 1929 befindet.

Seilbahn vom Hafen zum Mont Juic
Zur „Anreise“ hatte ich mir die Seilbahn ausgesucht, die vom hinteren Hafenbereich aus startet und mich für 10 EUR in luftiger Höhe über das Hafenbecken hin zum Montjuïc befördert und dabei einen atemberaubenden Panoramablick über die Stadt gewährt. Die Fahrt ist jedoch relativ kurz und der Hauptgewinn an Höhenmetern übernimmt zuvor der Aufzug, mit dem man zur Seilbahnlkabine gebracht wird. Trotzdem, es hat was. Nach einem sich an die Seilbahnfahrt anschließenden Fußweg, bei dem man auch die angrenzende Parkanlagen besuchen kann, gelangt man dann zu dem Gebäudekomplex der MIRÓ-Stiftung, dessen Architektur sich schlicht und schnörkellos gibt, aber seiner Funktion durchaus gerecht wird. Bei Ankunft am Gebäude kann ich bereits eine große Schlange vor dem Eingang ausmachen – erste Gelegenheit, um die Gunst des ART TICKETS auszuspielen und diese Prozedur durch Benutzung eines Sondereinganges entscheidend abzukürzen.

Fondació Joan Miró
Quecksilberbrunnen, Alexander Calder


Im Gebäude findet man dann über 2 Ebenen und auf dem Dach verteilt Werke von Miró, aber auch von befreundeten Künstlerkollegen, so z. B. den Quecksilberbrunnen von Alexander Calder, im Jahre 1937 von diesem im Gedenken an die Todesopfer des Quecksilberabbaus in der Region Barcelona errichtet.

Miró, Wandteppich
Miró, Skulptur

Auf dem Dach der Foundation

Touristen auf Souvenirjagd



Die nächste Station meiner Kunstreise ist das „CaixaForum“, ein Museum in einer ehemaligen Textilfabrik, finanziert von der Sozialstiftung Fundació ”la Caixa”, einer großen spanischen Sparkasse. Das „CaixaForum“ bietet Wechselausstellungen zu den verschiedensten Themen zeitgenössischer Kunst. Gerade zu sehen ist die Ausstellung „Goya: luces y sombras“ („Licht und Schatten“). Der Titel der Ausstellung bringt es auf den Punkt: Goyas meisterhafter Umgang mit der „Ausleuchtung“ seiner Werke. Hier eines von zahlreichen Exponaten:


Das Gute an den Ausstellungen im „Caixa“: der Eintritt ist kostenlos!

Wer dann erst einmal genug hat von Kunst in geschlossenen Räumen oder wer sich auch an einem Montag Kunst anschauen möchte (auch in Barcelona sind montags die meisten Museen geschlossen), der kann dies in dem von Antoni Gaudí geschaffenen Park Güell im Norden Barcelonas tun. Der Name Güell entstammt dem Auftrageber dieses Parks, dem Fabrikanten und Mäzen Eusebi Güell, für den Gaudí zahlreiche weitere Bauwerke schuf (so z. B. auch den Palau Güell, der Stadtpalast der Familie Güell). In dieser Parkanlage, die man mit dem Bus Nr. 24 (z. B. ab der Plaza Catalunya) erreichen kann und für die der Eintritt kostenlos ist, kann man inmitten der harmonischen Symbiose von Natur und naturangepasster Architektur wunderbar entspannen (dies allerdings meistens zusammen mit vielen anderen Touristen). Ursprüngich war dieses Projekt als größere Wohnanlage mit vielen Wohneinheiten geplant. Da sich damals aber nicht genügend Käufer fanden, blieb es bei nur wenigen fertig gestellten Wohneinheiten.

Am Eingang der Parkanlage wird man bereits von den ersten Bauwerken Gaudís begrüßt – den kunstvoll gestalteten ehemaligen Pförtnerhäuschen der Anlage.

Eingang Park Güell, Terrasse im Hintergrund
Freiluftbalkon á la Gaudí



Das zentrale Herzstück der Anlage dürfte unbestritten der gigantische, auf zig massiven Säulen ruhende „Freiluftbalkon“ sein. Diese Terasse ist über seine hangabgewandte Seite quasi komplett eingefaßt durch eine riesige, durchgehende, geschwungene „Sitzbank“, die sich hin und wieder zu kleinen Sitznischen einbuchtet. Verziert ist das Ganze in der sog. „Trencadis“-Technik, der die Zeit des Moderisme (die spanische Spielart des Jugendstils) prägenden und typischen Mosaik-Technik aus zerbrochenen Fliesenscherben.

Sicht vom "Balkon" auf eines der Pförtnerhäuschen
"Trencadis"-Mosik-Technik

Gaudís Einfluß auf das Stadtbild Barcelonas durch sein architek-
tonisches
Wirken war
und ist immer
noch sehr prägend durch die Vielzahl der von ihm gestalteten Gebäude. Es waren aber zumeist private Auftraggeber, für die Gaudí diese Bauwerke schuf. In dieser Zeit um die Jahrhundertwende und der Industrialisierung war es üblich, dass sich wohlhabende Fabrikanten regelrechte „Wohnkomplexe“ als Stadthäuser erbauen ließen, in denen sie mit ihren Familien dann die oberste Etage, die „Belle Etage“ bewohnten. Die darunter liegenden Etagen wurden vermietet. Diese Häuser trugen dann auch den Namen dieser Familie. Unter Gaudí entstanden so die Stadthäuser „Casa Batlló“ für den Textilfabrikanten Josep Batlló i Casanovas (1904 – 1906) sowie die „Casa Milà“ (1906 – 19109),

Fassade "La Petrera"
auch bekannt unter dem Namen „La Petrera“. Dieses Haus kann man besichtigen (im ART Ticket BCN enthalten), den schönen, nach oben hin offenen Innenhof, das Dach mit den kunstvoll gestalteten Schornsteinen, die wie Wächter über die Stadt zu wachen scheinen, sowie eine originalgetreu eingerichtete Wohnetage. Besichtigt man diese „Musterwohnung“ kann man sehr gut nachvollziehen, wie großzüg dieses Leben dort zur Jahrhundertwende ausgesehen haben mag.

Esszimmer
Salon

Auf dem Dach
Blick v. Dach in den Innenhof

Die "Wächter"
"Schneckenhaus"-Schornstein



Natürlich stammt auch das berühmteste Bauwerk Barcelonas, die „Sagrada Família“, die unvollendete Basilika, von Gaudí. Mit Hilfe von Spendengeldern wird je nach Finanzlage immer wieder nach den Plänen Gaudís an der Kirche weitergebaut.

Nun endlich zu Picasso! Auch beim Besuch des MUSEU PICASSO wird man als Inhaber des ART-Tickets von dem freundlichen Personal schnell über einen Seiteneingang ins Museum geschleust. Die Exponate sind in zeitlicher Reihenfolge angeordnet und mir wird schnell klar, warum mit Picasso etwas Neues über die Kunstwelt „hereinbrechen“ musste: die Frühwerke Picassos, die man zu Beginn zu sehen bekommt, sind nur in dem Sinne Frühwerke, als dass Picasso bei deren Schaffung noch jugendlichen Alters war. Diese Werke zeigen aber auf eindringliche Weise, dass dieser 17-Jährige bereits über alle technisch-handwerklichen Möglichkeiten verfügte, wie sie sehr viele Künstler Zeit ihres Lebens nie erreichen werden – unbestritten das Ergebnis eines außergewöhnlichen Talentes, aber auch einer frühen und von Anbeginn klar ausgerichteten „Karriere-Planung“ seitens der gesamten Familie Picasso. Mit Fotos kann ich hier leider nicht dienen, aber diese Station ist ein Muss!

Letzte Station meiner Kunstreise nach Barcelona ist das ebenfalls am Fuße des Montjuïc gelegene MNAC (Museu National d’Art de Catalunya). Dieses Museum, welches mit seinen mehr als 250.000 Exponaten das größte und wichtigste in Bacelona sein dürfte, entstand durch den Zusammenschluss mehrerer Museen und fand seine Heimat im Palau National, einem Neo-Barock-Palast, der für die Weltausstellung 1929 als Spanischer Pavillion errichtet wurde.

Das MNAC ist in mehrere räumliche Sektionen untergliedert (Romanik, Gotik, Renaissance u. Barock, Moderne, Zeichnungen/Drucke/Poster sowie Numismatik). Das Museum selbst wirbt mit dem Slogan: „Ein Museum – 1000 Jahre Kunst“. Aus zeitlichen Gründen beschränke ich mich allerdings auf die Moderne, die im MNAC bis ca. 1940 reicht. Für mich dort herausragend die Werke von Antoni Caba, Ramon Casas i Carbó sowie Joakim Mir.

Das MNAC am Fuße des Montjuic

Wer nach dem Besuch dieses Megamuseums dann etwas Erholung nötig hat kann diese bei einem warmen oder kalten Getränk und Kleinigkeiten zum Essen auf der Terasse und Freitreppe vor dem MNAC finden. Meistens sind dort auch Live-Musiker anzutreffen, die dort ihr Können zum Besten geben, so auch jetzt. So lausche ich noch in der Nachmittagssonne den Klängen einer spanischen Elektrogitarre, bevor es dann zum Packen zurück zum Zimmer geht.

Resümee: Barcelona ist wirklich eine (Kunst)Reise wert! Mein Bericht gibt nur auszugsweise wieder, was Barcelona in seiner Fülle zu bieten hat. Ich kann eine solche Reise also nur empfehlen. Was mir persönlich in der Museenlandschaft und in der Stadt selbst grundsätzlich aufgefallen ist, ist, dass es hier keine starren Grenzen zwischen akademischer Kunst, Design, Kunstgewerbe, Architektur und Interieur gibt. Vielmehr scheint sich alles mit seiner eigenen Berechtigung auf Augenhöhe gegenüber zu stehen, die Grenzen sind fließend und verschwimmen. Ein Zustand, den man sich hierzulande schon mal wünschen würde. Übrigens: wer etwas Spanisch kann und bei dem Besuch Barcelonas das Gefühl hat, dass ihm das Spanisch gar nicht so richtig Spanisch vorkommt, der täuscht sich nicht: Die offizielle Amtssprache, die hier gilt und die in den Schulen als erste Sprache gelehrt und gelernt wird, ist das Katalanisch (català [kataˈla]). Folgerichtig kommt bei den Beschriftungen in den Museen erst die katalanische, dann die spanische Version. Dann kommt je nach Gusto des betreffenden Museums vielleicht noch eine englische oder französische Version. „Man spricht Deutsch“ kann mit Sicherheit ausgeschlossen werden – auch mal ganz schön.




Ganz zum Schluss noch ein Leckerbissen musikalischer Art: die Hymne von Freddy Mercury und Monserrat Caballé an die Hauptstadt Kataloniens.

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Beginnend

Da ich mich erst seit kurzer Zeit in diesem Portal befinde, bitte ich doch meine Anfangsschwierigkeiten zu übersehen. Ich bin Martha Chiara Wüthrich, eine junge Künstlerin, die sich der Malerei im surrealistischen Stil erfreut und leider noch nicht die Gelegenheit zu einer Ausstellung oder Ähnlichem hatte. Ich erhoffe mir durch diesen Artikel auf KunstDüsseldorf mich und meine Werke vorstellen zu können und mir weitere Möglichkeiten zu eröffnen.

Bieten würde ich diverse Leinwände, deren Stil von Stück zu Stück sich zu verändern scheint, und doch Wiedererkennungswert haben. Anbei füge ich ein paar Beispiele ein, und würde mich sehr über Ausstellungsmöglichkeiten oder sonstige Ausschreibungsmöglichkeiten erfreuen. Auch nehme ich gerne Aufträge an, lassen sie mir doch gewisse Freiheiten. Genauso würde ich mich auch über Interessenten meiner Bilder freuen.

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Unsere Website „100-tage-kunst“ gewinnt PREIS!

Unsere Website „100-tage-kunst“ gewinnt PREIS

Wir freuen uns, dass die von uns konzipierte und als Webmaster technisch betreute Website www.100-tage-kunst.de bei dem Wettbewerb “Künstler entdecken Europa“ der Europa-Union Leverkusen kürzlich den Sonderpreis gewonnen hat.

Über unseren Webservice auf www.web-lab4art.de bieten wir Ihnen für ähnliche Projekte gerne unsere Webdienstleistungen an: Konzipierung und Customizing von individuell auf ihr Kunstprojekt zugeschnittenen Redaktionssystemen zum kinderleichten Einpflegen von Content ohne Internet-Kenntnisse bei gleichzeitig professionellem und ansprechendem Design – ideal für Kunstgruppen, Kunstvereine, Veranstalter, Ausstellungsmacher für die Präsentation von großen Kunst-Aktionen mit entsprechend viel einzupflegendem Inhalt. Über das Rechtekonzept des von uns eingerichteten Redaktionssystems können beliebig viele Personen an der Erstellung der Web-Präsentation mitarbeiten. So werden durch Arbeitsteilung selbst die größten Projekte möglich. Durch die Möglichkeit der Eigenleistung bleiben die Kosten dabei überschaubar und der Veranstalter hat es selbst in der Hand, welchen Aufwand er treiben möchte.

Planen Sie ein ähnliches Projekt und sind Sie an unserem Angebot interessiert? Dann können Sie gerne unverbindlich KONTAKT mit uns aufnehmen.

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Werben Sie mit Ihrem guten Namen und KunstDuesseldorf!

Werbepartner und Sponsoren für KunstDuesseldorf gesucht!

KunstDuesseldorf ist eine interaktive Plattform rund um das Thema „Kunst in Düsseldorf, NRW und darüber hinaus“ und richtet sich an alle Personen, Gruppen, Organisationen, Institutionen und Firmen, die sich beruflich oder als Hobby in irgend einer Form mit Kunst beschäftigen. Die Nutzung von KunstDuesseldorf ist völlig kostenlos.

Zur Finanzierung unseres Webservice suchen wir daher Werbeträger und Sponsoren, die uns – gegen eine Platzierung von Werbebannern – mit ihrem Kultursponsering unterstützen und damit einen Beitrag zur Kunstförderung in Düsseldorf, NRW und darüber hinaus leisten. Durch die gute mediale Einbindung, des sehr breit aufgestellten Content zum Thema Kunst und unser regelmäßiges SEO-Monitoring ist unseren Werbepartnern eine sehr gute Wahrnehmung und zielgenaue Ansprache von kunstinteressiertem Publikum gewährleistet. Mit der hohen Besucherfrequenz unserer Kunstplattform erreichen Sie täglich eine große Anzahl potentieller Interessenten bzw. neuer Kunden.

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