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Das Künstlerporträt: Adolphe Lechtenberg

Adolphe Lechtenberg studierte an der Staatl. Kunstakademie Düsseldorf bei den Professoren Fritz Schwegler, Joseph Beuys und Erwin Heerich – mit Abschluss als Meisterschüler. 1952 in Gelsenkirchen geboren, lebt und arbeitet er in Düsseldorf.

Adolphe Lechtenberg

Die Werke von Adolphe Lechtenberg erschließen sich nicht zwingend auf den ersten Blick. Erst bei Durchsicht eines größeren Querschnitts seines Oeuvres „dämmert“ es dem aufmerksamen Betrachter: es ist das Element FARBE, welches Lechtenberg in all seinen Facetten beschäftigt. Einen guten ersten Zugang zur Kunst von Adolphe Lechtenberg bekommt man über den Einblick in seine Gedanken über die eigene Arbeit. Daher seien hier einige seiner „Gedankensplitter“ zitiert:

  • „Entstehung der Farbe (hier gibt es einen Bezug zu Mineralen und Pflanzen=Bezug zur Natur)
  • Farbe ist in erster Linie ein Naturelement, eine Naturerscheinung, ein Naturphänomen.
  • Mich interessiert die elementare Ausstrahlung der Farbe. Dieses kann geschehen bei einem genuinen Erlebnis, in direkter Konfrontation mit der Farbe und dem Empfinden ihrer Ausstrahlung.
  • Pigment ist Licht. Licht erzeugt Leben. Durch Licht werden Lebensprozesse ermöglicht und in Gang gesetzt und stellen sich in Farbe dar. Farbe gibt Lebenssignale. Licht vermittelt Leben durch Farbe. Das Leben offenbart sich in der Farbe.
  • Farbe beinhaltet und produziert unmittelbare Ausweitung, Erweiterung von Objekt-und Körpergrenzen.
    Farbe ist zu keiner Zeit, an keinem Ort, in keiner Situation, dieselbe.
  • Farbe kann eine direkte, unmittlebare, unvermittelte Reaktion im Menschen erzeugen.
  • Direkte Reaktionen und Empfindungen werden in unseren Gesellschaften durch angelernte und auferlegte Verhaltensmuster verhindert.
    Die Menschen verlieren immer mehr den unmittelbaren Kontakt zu ihrer eigenen Natürlichkeit und Spontaneität.
    Ich möchte zu einem ursprünglichen Erleben, einer Lebensenergie, zurückfinden.
    Freiheit von fremden erzwungenen Ideenbildungen, erzeugt die Möglichkeit, selber Formen zu bilden.
  • Die Präsenz der Farbe. Farbe hat eine unmittelbare Präsenz. Das Präsenzerlebnis der Farbe.
  • meine Malerei und Zeichnung sind ein polyphones Farbbilden.
  • die Ausstrahlung der Farbe in den Raum hinein erzeugt einen Raum. Die Präsenz der Farbe hat Raumbildungskraft.
  • die Farbe erzeugt auch einen emotionalen Raum, der sich im Betrachter während der Gegenüberposition mit der Farbe bzw. dem Bild generiert.
  • Die Form-und Farbentwicklung meiner Bilder steht in engem Verhältnis zur Entwicklung meiner Persönlichkeit, und damit zu meiner Lebensgeschichte, zu meiner Biographie.
  • Ich verstehe jeden Entwicklungsschritt von meiner Persönlichkeit aus, und jeder Entwicklungsschritt führt sowohl in ein unbekanntes Neuland und auch gleichzeitig wieder zu mir zurück.
  • meine Bilder-und Farbentwicklung resultiert aus meiner Lebensgeschichte und Lebenserfahrung, aber um meine Bilder zu erleben, muss man meine Lebensgeschichte nicht kennen. Denn die Farben sind auch autonom, haben ihre eigene Wirkweise.
  • Nach der Natur malen:
    = das ist nicht nur das Malen auf der Basis von Gegenständen, von Subjekten u. Objekten unserer Umgebung.
    Auch unsere Gedanken, Gefühle, Empfindungen, Befindlichkeiten, deren Bewegungen und Entwicklungen sind Natur.
    Genauso wie es eine materielle Natur gibt, so gibt es auch eine immaterielle Natur.
    Diese immaterielle Natur drückt sich am besten aus in der Beziehung und Ausstrahlung von Formen und Farben.
    Formen und Farben geben Orientierung, erzeugen Attraktion und Aversion.
    Das ist die Kommunikationsmethode der Natur selbst, in allem, mit allem, was lebt, in Pflanzen, Menschen, Tieren, Landschaft, Erdschichten, Mineralischem, Luft, Wolken.
    In diesem Sinne male ich nach der Natur.
    Ich male nach einer immateriellen Natur.
  • Malen ist tätiges Denken.
  • Die Form bildet ein Gerüst, eine Struktur. Vektoren.
    Die Farbe gibt dem Gerüst das Leben.
  • Um die Wirkungsweise der Farbe zu beschreiben, möchte ich das Wort “Emanation” anwenden.
    Die Farbfläche ist der Kraftquell, der Lebensquell, die Farbenergie strömt in den Raum, breitet sich in den Raum hinein aus, nicht in einem materiellen Sinne, sondern in einem emotiven Sinn, in einem psychologischen Sinn.
    Farbe kann aber auch physische Wirkung beim Betrachter haben.
    Sie kann Kälte-und Wärmegefühle auslösen.
  • Farben wecken die ganze Spannweite der Emotionen:
    Sie ziehen an und stossen ab, sie erzeugen Vertrauen und wecken Angst.
    Sie warnen. Sie erwecken Lust und Lüste. Sie kommunizieren und beleben. Die Anschauung von Farben gibt Kraft und gleichzeitig erforert sie Kraft.
    Das Betrachten einer Farbe kann eine (produktive) Anstrengung bedeuten, die viele Menschen scheuen. Viele Menschen scheuen produktive Anstrengungen.
  • Farben sind nicht einfach nur schön. Auch schöne Farben sind nicht einfach nur schön. Und vor allem sind Farben weder harmlos noch nichtssagend und niemals sinnlos.
    Farben sind in erster Linie das Resultat von Lebensprozessen und als solche sind sie Lebenssignale.
  • Farbe ist auch ein Lebensvorgang, der sich in Bildern kristallisieren kann.
  • Farben können eine Sinfonie sein, sie können Gewalt sein, Erschütterung und Liebe, sie können Wollust sein und Trockenheit, sie können ein Verenden sein und eine Suche. Ein Schreien und geruhsames Gespräch, sowohl ein Gebirge als auch ein Teich, ein Atmen und Hauchen.
    Farben können eine Flucht sein und eine Konfrontation, sie sind ein Universum mit allen Erhöhungen, Ausdehnungen, Einengungen und auch Schrecken, die ein solches in sich hat.“

Adolphe Lechtenberg

Adolphe Lechtenberg

Dies vorangestellt sei das Gesagte nun beispielhaft an einigen seiner Werke in ihrer Betrachtung selbst erlebt.

Adolphe Lechtenberg: Materia prima; 38,7 x 59,8 cm; Acryl auf Papier; 2018
Adolphe Lechtenberg: Wahrheit und Lüge; 42 x 30 cm; Acryl auf Papier; 2021

Das umfangreiche künstlerische Schaffen von Adolphe Lechtenberg lässt sich nicht zuletzt auch an seinem künstlerischen Werdegang sowie seiner intensiven Ausstellungstätigkeit ablesen. Die wird  auch dadurch unterstrichen, dass seine Werke Eingang in viele Kunstsammlungen gefunden haben.

Vita Adolphe Lechtenberg

1952 geb. in Gelsenkirchen, lebt in Düsseldorf

Studium an der Staatl. Kunstakademie Düsseldorf bei den Professoren Fritz Schwegler, Joseph Beuys und Erwin Heerich.
1978 Ernennung zum Meisterschüler der Kunstakademie Düsseldorf
Stipendium der Poensgen-Stiftung für drei Monate Arbeitsaufenthalt in Italien
1992 Stipendium Internationale Malerwochen in Piran, Slowenien
seit 2006 langfristige Aufenthalte in Mexiko
2012 Stipendium der Jakob Eschweiler-Stiftung, Köln
Stipendium der Secretaría de Relaciones Exteriores de México für sechs Monate in México D.F.

Eigene Projekte und Beteiligungen:

1984-97 Mitarbeit im Paul Pozozza Museum
1987/88 Bild für die U-Bahnstation Heinrich-Heine-Allee, Düsseldorf
1987 Bühnenprojekt am Westfälischen Landestheater in Castrop-Rauxel
1988 Wandarbeit an einem Gebäude auf dem Messegelände Hannover
1991 sechs Grundsteinlegungen für das Paul Pozozza Museum in Zentralamerika
1992 Teilnahme an den internationalen Malerwochen in Piran, Slowenien
1993 Arbeitsprojekt mit vier Künstlern aus Havanna, Kuba
1996 Grundsteinlegung für das Paul Pozozza Museum in Berlin, in Zusammenarbeit mit
dem Neuen Berliner Kunstverein
1998 Teilnahme am Symposium Champs magnétiques, Gärten der Sinne,
Gehren/Niederlausitz
2002 Beteiligung an zwischenstop, einem Projekt des Museums für werdende Kunst
(MWK), Kassel
2003 Beteiligung an Eutropa, einem Projekt des MWK, Berlin
2008 Beteiligung an Künstlerspiel, Grupello Verlag
2018 Vorstellung der Edition „lass liegen“, von Ulrike Almut Sandig und Adolphe Lechtenberg.
Buchhandlung Alfred Boettger, Bonn

Einzelausstellungen:

1982 Malerei, Kunstverein Bochum im Haus Kemnade, Bochum
1983 Malerei und Zeichnung, Kunsthist. Institut der Universität Bonn
Städtische Galerie Düsseldorf
1984 Galerie Janine Mautsch, Köln
Planetenwanderung, Kunsthalle Düsseldorf
1985 St. Markus Nied, Frankfurt/M.
Bleiben, Gehen, Kunstverein Oerlinghausen
und Mönchehaus Museum für moderne Kunst, Goslar
Galerie Janine Mautsch, Köln
1986 Halbmenschen, Viertelmenschen, Galerie Symbol, Köln
1987 Galerie Annelie Brusten, Wuppertal
Städtische Galerie Schloß Oberhausen
Kunststation Frankfurt/M.
Ausstellungsraum der AOK, Recklinghausen
Galerie J. Friedrich, Dortmund
Galerie Ute Parduhn, Düsseldorf
1988 Galerie Annelie Brusten, Wuppertal
Galerie Janine Mautsch, Köln
Deutliche Angaben, Galerie Am Kleinen Markt, Mannheim
Berührungen/Schatten, Galerie waschSalon, Frankfurt/M.
Der neue Raum, Raum Helga Dürr, Düsseldorf
1990 Galerie Gudrun Boncz, Stuttgart
Galerie Annelie Brusten, Wuppertal
1991 Galerie Ute Parduhn, Düsseldorf
1993 Art-Ort, Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule Gladbeck
Art-Ort, Maria-Sibylla-Merian-Gesamtschule Bochum
Art-Ort, Museum Bochum
Städtische Galerie Kaarst
Galerie Annelie Brusten, Wuppertal
1994 Galerie Ali Jasim, Düsseldorf
1996 Multimedia Galerie Jürgen Hoog, Köln
1997 Galerie Ali Jasim, Düsseldorf
1998 änderinnern-Ortsfragmente, Kath. Hochschulgemeinde Wuppertal
1998/99 Kreuzpunkte, Satelliten, Verstecke, TZR-Galerie Bochum
1999 Malerei und Zeichnung, Kunstverein Brühl
Rheinstein, Düsseldorf
2000 Sonderzeichen. Ohne Grenzen, ARKA Kulturwerkstatt/Zeche Zollverein Essen
2000/01 Färbungen, Ausdehnungen, Häute, TZR-Galerie Bochum
2001 Galerie Ali Jasim, Düsseldorf
Galerie am Luftsalon und Galerie im Wintergarten, Gärten der Sinne bei Gehren/Niederlausitz
Öffnungen in Schattenzonen, Etage 20, Düsseldorf
2003 Masken, Spiegel und Geflechte, Galerie Lorch + Seidel, Berlin
2004 Entdeckungen und Farbenfluss, Galerie Hannelore Golkar im Lindner-Hotel, Wuppertal
2005 tagrotblanksilbernlichtrein, Hermann Fischer Haus, Neuss-Norf
2007 Galerie Alfred Boettger, Bonn
2008 Zeichnungen, Centro Cultural y Social Santo Tomás Moro, México D.F., Mexiko
2009 Galerie Kümmel, Lüdenscheid
Bild, Zeichnung, Collage, Galerie Alfred Boettger, Bonn
2011 Zeichnungen, Objekte, Installationen, Galerie Alfred Boettger, Bonn
2013 Neue Arbeiten auf Tuch und Amatepapier, Galerie Alfred Böttger, Bonn
Tuch und Amate, Ausstellungsraum in der Lutherkirche, Düsseldorf
2016 PIEL – MURAL – COLOR – ESPACIO, Foro R-38, Ciudad de México
Räume der Farbe, Blickwinkel-Raum für Kunst Graf-Bicher, Frechen
Materia Prima – Farbe und Raum; KSI Bad Honnef
2017 Forschungskolleg normative Gesellschaftsgrundlagen (FnG), Bonn
Espacios del Color, Galería NM Contemporáneo, Cuernavaca, México
Haut-Wandbild-Farbe-Raum, Citykirche Leverkusen (im Rahmen der Kunstnacht Leverkusen)
2017/18 Tlapalamatl – Neue Arbeiten auf Amate-Papier, Buchhandlung Alfred Boettger, Bonn
2018/19 Vers und Tlapalli, Neue Arbeiten auf Naturfaser und dreidimensonale Bilder, Buchhandlung Alfred
Boettger, Bonn
2021 Im Namen der Dinge und Versionen des Hombre estrella,
Galerie der Buchhandlung Alfred Boettger, Bonn
2022 Danza und Hombre estrella, Raum Lena Kuntze, Düsseldorf
2023 Permanente Präsentation in der Galerie Alfred Böttger, Bonn

Wir freuen uns, dass wir Adolphe Lechtenberg bei kunstduesseldorf.de und auch bei kunst-versorgung.de mit einigen seiner Werke präsentieren dürfen. Diese sind auch über die dort integrierten Online-Galerien risikolos und versandkostenfrei zu erwerben.

Online-Galerien zum Kauf der Gemälde von Adolphe Lechtenberg:

Adolphe Lechtenberg bei kunst-versorgung.de

Adolphe Lechtenberg bei kunstduesseldorf.de

Weiterführender Link: Adolphe Lechtenberg bei Wikipedia .

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Künstlerporträts auf Kunst Düsseldorf: Luzian Flück

 

Die Bildwelt des Luzian Flück

Der Maler und Grafiker Luzian Flück setzt sich in seinen Arbeiten – in der Regel Acryl auf Leinwand – mit
gestalteten, imaginären Räumen, Interieurs, Kulissen im weitesten Sinn, auseinander. Ursprünglich vom
Stillleben ausgehend.

Es geht ihm um künstliche Erlebniswelten, die – mit großer Farbintensität – vertraut und freundlich wirken.
Bestandteile sind beispielsweise Kugeln, Pyramiden, Steine, bizarre Pflanzen (aus Plastik?), Lampen, Möbel,
Kissen. Sonne, Mond und Sterne. Auch freie Formen, die plastisch dargestellt sind, die wie Puzzleteile oder
Bausteine wirken. Teile eines unbekannten Ganzen. Gedankenbausteine. Auf die Inszenierung kommt es an.

Der Raum wird immer wieder durch angedeutete Vorhänge oder Gardinen definiert. Jedenfalls viel Stoff.
Manchmal auch Dessin.


Luzian Flück: "Rätsel" | 2019 | 80 x 60 cm | Acryl auf Leinwand
Luzian Flück: „Rätsel“ | 2019 | 80 x 60 cm | Acryl auf Leinwand



Vorhänge faszinieren ihn, sie rahmen ein, sie lenken den Blick des Betrachters, und sie suggerieren Wärme
und Heimeligkeit. Hinter einem roten Vorhang wird es meistens interessant.

Dinge, die an Seilen, Schnüren oder Stangen ins Bild ragen, verweisen auf eine Decke, an der sie befestigt
sind, einen abgeschlossenen Raum, und damit wieder auf ein nicht näher definiertes Interieur. Das kann
eine Bühne sein oder auch Wohnraum, Restaurant, Geschäft….

Die Thematik orientiert sich am Bürgerlichen, an der Alltagsästhetik, am Massengeschmack. Bitte recht
freundlich…


Luzian Flück: "Oktoberfest" | 2018 | 80 x 60 cm | Acryl auf Leinwand
Luzian Flück: „Oktoberfest“ | 2018 | 80 x 60 cm | Acryl auf Leinwand



Jahrmarkt, Rätsel, Wohnzimmer, Aquarium, Märchenwald, Irrgarten, Terrasse, Balkon, Wetter, Jahreszeiten,
Tag und Nacht werden durch Symbole und/oder freie Formen dargestellt und in einem imaginären Raum
inszeniert.

Als künstlerische Einflüsse wären neben den Expressionisten/Fauves (hier vor allem Matisse, aber auch Macke)
besonders de Chirico, Savinio und Schwitters(Merzbau sowie seine Materialcollagen) zu nennen. Aber
auch die rätselhaften Phantasiemaschinen eines Jean Tinguely. Oder die Arbeiten von Paule Vezelay.



Ausstellungen

1983: Ausstellung Galerie Dal-Mas, Velbert Neviges
1984: Gruppenausstellung „Überblick 84“, Schloss Hardenberg, Velbert Neviges
2018: Gruppenausstellung „Tagträume“, Backstubengalerie Wuppertal
2019: Gruppenausstellung „Showtime“, Backstubengalerie Wuppertal
2020: Ausstellung „Wundervoll“, Backstubengalerie Wuppertal

 

Luzian Flück
Luzian Flück

Flück stammt aus Velbert-Neviges, wo er 1958 geboren wurde. Kleinstadtmilieu. Nach dem Besuch der
FOS für Gestaltung in Wuppertal von 1976 bis 1978 studierte er an der FHS Düsseldorf. Nach dem Diplom
1986 arbeitete er als Grafikdesigner und ist seit 1988 selbstständig.

 
 
 
 
Weitere Werke von Luzian Flück können Sie sich in unseren Online-Galerien anschauen, sie sind dort auch käuflich zu erwerben:

Kunst-Shop hier auf KunstDuesseldorf.de
Online-Galerie auf www.Kunst-Versorgung.de
 
 
 

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Künstlerporträts auf Kunst Düsseldorf: Christian Krieter

 

Die Bildwelt des Christian Krieter

 
Eines seiner jüngeren Bilder von 2018 trägt den Titel „Verbrennt eure Laken“. Es zeigt in der Mitte, etwas nach rechts versetzt, einen Mann in ein Cape gehüllt, der vor düsterem schwarzblauem Hintergrund auf einer Insel oder in einem Boot stehend dem Betrachter zugewandt ist. Neben ihm ein ihn doppelt überragendes Holzkreuz lichterloh in Flammen. Die Flammen schlagen ihm entgegen und fressen sich von oben zum Fluß des Kreuzes vor. Beißender Rauch breitet sich nach links und rechts aus. Dem Mann bleibt wenig Raum und nur noch für kurze Zeit. Vor ihm führt eine Leiter, einen Abgrund überbrückend, von der Insel oder dem Boot auf den Betrachter zu, einer weiteren Insel entgegen. Dennoch steht der Mann unentschlossen. Ist er hilflos oder ratlos angesichts des brennenden Kreuzes? Womit hadert er? Hat etwa er selbst das Kreuz in Flammen gesetzt?

 

Christian Krieter: „Verbrennt eure Laken“ – Acryl auf Leinwand, 100x70cm

 
Die von Krieter entworfene Szenerie ähnelt jenen (alb)traumhaften Welten, wie sie uns in Bildern Neo Rauchs entgegenblicken, die uns faszinieren und gleichzeitig unverständig davor stehen lassen. Die Fragen, die sie stellen, lassen sie ohne Antwort.

Ein typisches Bild für Krieters Schaffen ist dies nicht, aber sein notwendiger Kommentar zur Gegenwart, zur politischen Aktualität. Die Welt der uns vertrauten Werte und Gültigkeiten steht in Flammen. Wir stehen daneben und sind machtlos, ratlos, hilflos. Die sich uns bietende Alternative, die aus dieser untergehenden, vertrauten Welt herausführt, ist nicht wirklich eine, sie führt über eine liegende Leiter, trittunsicher und ohne Geländer in eine Welt, die ihrerseits nicht sonderlich attraktiv und durchsichtig ist, unsicher auch sie, sie führt nämlich in die Nähe der Welt des Betrachters, zu uns selbst.

Hier mag zutreffen, was Christian Krieter seinem Professor über seine Bilder hat sagen hören, er male „apokalyptische Landschaften“. Das gefällt eine Weile, scheint damit doch eine künstlerische Darstellungsart umrissen, unter der viele seiner Bilder subsumierbar sind: Düsternis, Fremdheit, der entwöhnte Blick auf eigentlich Vertrautes, Desillusionierendes, eine verzerrende Perspektive des Malens, die Vorliebe für eine Natur, die den Menschen ausschließt, überwuchernd, undurchdringlich, unheimelig-unheimlich, bisweilen gar bedrohlich, abstoßend.

Und dennoch gibt es in diesen Bildern so viel, das unsere Blicke auf sich zieht, von dem eine tiefe Suggestion ausgeht, die uns zu Augenwanderungen einlädt. Da gibt es neben dem Wiedererkennen von Landschaftsstrukturen viel Unerklärliches, Geheimnisvolles, das neugierig macht und sich gleichzeitig dem verstehenden Erklären entzieht. Es ist die Wahrnehmung für einen Naturzauber, der nicht dem mainstream entspricht. Landschaften wie nach einem atomaren oder chemischen Super-Gau.

Es gibt ein kleines Bild mit dem Titel „Place to be“ von 2015, das der Künstler selbst mit den Worten kommentiert: „Fast wie Urlaub“. Es zeigt ein Motiv, das Christian Krieter in immer neuen Varianten und Formaten schon oft durchdekliniert hat. Der Blick führt uns durch Blumenrabatten Stufen hinauf zu einem Haus, aus dessen Fenstern Licht leuchtet. Die Literatur kennt eine solche Darstellung unter dem Begriff des „locus amoenus“ (lieblicher Ort). Bilder solcher Landschaften zeigen eine mit Sehnsüchten aufgeladene Natur-Ausschnitthaftigkeit, die all unser Wünschen nach Wohligkeit, Heimeligkeit, Schutzbedürftigkeit befriedigen.

Aber Krieters „Place to be“ kommt nicht nur mit solchen Sehnsuchtselementen daher. Das Gemälde führt uns ein Haus, immerhin eine menschliche Behausung, vor Augen, die allem menschlichen Empfinden nach Seligkeit widerspricht: es ist schwarz. Und es ist nicht etwa schwarz, weil es vor einer untergehenden Sonne oder einem anderen Gegenlicht so wirkt. Eine Behausung wie aus der Unterwelt, teuflisch, satanisch. Hier stimmt doch etwas nicht.

Es bedarf nach meiner Meinung einer anderen Kategorie als der von den „apokalyptischen Landschaften“, um diese sonderbare, eigenwillige Bildwelt Krieters zu begreifen. Bei seinen Bildern handelt es sich eigentlich immer um eine Idylle, eine Idylle allerdings, die gefährdet ist oder gefährlich oder verletzlich oder bereits verletzt. Das gilt für die Darstellungen mit Rehen oder Hirschen, für die Jagdstände am Waldesrand, für die einsamen Angler, für die verfallenden menschlichen Behausungen in einsamer Natur, für die Gewässer/Tümpel, an denen sich Menschen oder Tiere treffen. Aber diese Idylle ist in jedem Falle trügerisch, sie führt einem ein beschauliches Stück Natur vor Augen, man entdeckt aber mit gleichzeitigem Blick Bedrohliches, etwas, das die Idylle stört, das trügt, von dem Bedrohung ausgeht.

Dieses Bedrohliche ist aber nicht auf der Ebene der Motive, des Dargestellten, des Sujets zu erkennen, sondern ergibt sich aus der Maltechnik, aus den Farben, aus der eigentümlichen Fügung von Farbflecken, geometrischen Formationen (Regalen), durch die Verfremdung und Störendes ins Bild kommt. Morbides, Verfallendes tritt vor die Augen, organische Zersetzung setzt Kräfte frei, begehrt gleichzeitig in schrillen Farben und Farbkombinationen gegen eben diese Zersetzung auf. Verfall begegnet uns in großer Farbfröhlichkeit.

 

Christian Krieter: "Vorgarten" - Acryl auf Leinwand, 50x50cm
Christian Krieter: „Vorgarten“ – Acryl auf Leinwand, 50x50cm

 
Wie die Pointillisten aus der Fügung von Malpunkten haben Konturen und Motive entstehen lassen, so entstehen in Krieters Bildern ja auch durch singulär gemalte Flächen Motive von guter oder minderer Schärfe. Dieses Spiel mit Schärfe und Unschärfe (nicht im Richterschen Sinne) ist ja auch ein Kennzeichen seiner Bilder, das den Betrachter veranlasst, sich selber ein Bild zu machen. Unterstützt wird dies auch durch unfertig erscheinende Bereiche des Bildes: Übermalte frühere Bilder, die hier und dort aufscheinen, Flecke, die malerisch nicht bearbeitet sind, ausfransende Ränder, die den Malgrund zu erkennen geben und die damit Brüche bzw. Brechungen zur gemalten Illusion bzw. Idylle darstellen.

Sehnsucht nach der Idylle heißt Sehnsucht nach der Überschaubarkeit, dem Einfachen, dem Gegliederten, nach der Reduktion von Komplexität. Die Erfahrung nicht nur der Gegenwart lehrt uns, dass das nicht zu haben ist, dass unser Sehnen nach heiler Welt wieder und wieder unterlaufen wird. So wird unser Sehnen frustriert, die von uns gewünschte Idylle gebrochen.

Christian Krieters Bilder spiegeln diese menschliche Grunderfahrung, sie zerstören die initiierte Idylle oder heben sie durch Gegenmittel wieder auf. So geraten seine Gemälde unfreiwillig in Aufregung. Und mitunter brennt es, derweil wir hilflos dabei stehen.

 
(Mit freundlicher Genehmigung entnommen aus: Vorwort von Helmut Garritzmann zum Katalog „Locus amoenus – Christian Krieter – Malerei, 2018)
 
 
 
Austellungen/Auszeichnungen:

2010
– Pumpenhaus Moers
– Ein Krieter zum Sonntag
– SCI Kamp-Lintfort: Wer ist eigentlich Paul?

2011
– Kunsttage Rhein-Erft 2011, Brauweiler
– Museum Kunstraum Neuss: Christian Krieter, Malerei

2012
– Kunsttage Rhein-Erft 2012, Brauweiler Rheurdt:
Christian Krieter , B – Seiten

2013
– KUNSTBOX 2013, Dortmund
– Art:pul 2013, Pulheim
– RWE Power Köln: Christian Krieter – „Blick über den Tellerrand“
– Galerie Sassen: Design Village Cologne, Köln
– Galerie Sassen: Kunst im Siegblick, Hennef
– Galerie Sassen: Affonable Art Fair 2013, Hamburg

2014
– Christian Krieter: B Seiten again, Rheurdt
– Galerie Sassen – Art Karlsruhe 2014, Karlsruhe
– Galerie Sassen: Krieter, Kostka, Tapfer, Welzel, Vadim
– Galerie Sassen: Affondable Art Fair Hamburg 2014
– Galerie Sassen: Art Fair Köln 2014
– 26. Natur: Mensch, Nationalpark Harz, St. Andreasberg
– Museum Modern Art , Hünfeld

2015
– Artpul 2015, Pulheim
– Galerie Sassen: ALLE , Köln
– KUBOSHOW 2015, Herne

2016
– Galerie Sassen: „Wir haben alles vergessen, Schmitt, Petry, Lipp, Voss, Krieter “
– Kunsthaus Troisdorf – PICOLLO
– OSTRALE 2016 – Dresden
– Revierkunst 2016 – Dortmund

2017
– KK2017, Gladbeck
– KUBOSHOW 2017, Herne
– Galerie Sassen: „Von Weiß zu Farbe“, Köln
– Eisenturm Mainz: „Die Gedanken sind frei“, Mainz
– Kunsttage Detmold: „SELBST“, Detmold
– Art Troisdorf 2017, Troisdorf

2018
– Die Grosse NRW, Kunstpalast Düsseldorf
– KK 2018, Alte Spedition, Gladbeck
– Kunsttage Rhein 2018, Erft
– KUBOSHOW 2018, Herne
– Galerie Sassen, Affordable Art Fair 2018, Amsterdam

STIPENDIEN
2018

Turmstipendium Geldern, Geldern

 
 
 
Weitere Werke von Christian Krieter können Sie sich in unseren Online-Galerien anschauen, sie sind dort auch käuflich zu erwerben:

Kunst-Shop hier auf KunstDuesseldorf.de
Online-Galerie auf www.Kunst-Versorgung.de
 
 
 

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Künstlerporträts auf Kunst Düsseldorf: Regina Berge

 

Regina Berge

 

Regina Berge

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Regina Berge wohnt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Lohmar, bei Köln und widmet sich seit den 90er Jahren intensiv mit der freien Malerei. Seither besuchte sie zahlreiche Kunstakademien und ist regelmäßig in diversen Ausstellungen vertreten.

 

Regina Berge: "Sommerzeit" | 2019| 50 x 70 cm | Acryl auf Leinwand
Regina Berge: „Sommerzeit“ | 2019 | 50 x 70 cm | Acryl auf Leinwand

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Über ihr künstlerisches Schaffen sagt sie selbst:

„Meine Arbeiten entstehen meist in Acryl auf Leinwand. Zwischendurch arbeite ich in Öl, auch mit Kreiden,Tuschen und Gouache auf Papier.

Mich fasziniert seit jeher der Umgang mit Farben und Formen. Ich benutze mein Umfeld als Inspirationsquelle. Momentane Situationen (sei es im Alltag, auf Reisen oder in der Natur), die mich berühren oder bewegen sind Grundlage meiner Bilder.

Die freie Malerei lässt Platz für die Abstraktion, genauso wie das Darstellen von Natur und Figur.

Beide Stile sind mir wichtig; sie sind für mich keine gegensätzlichen Ausdrucksformen, sondern geben mir die Freiheit, die ich brauche, um mich im künstlerischen Prozess zu entfalten.

Ich möchte mit meinen Bildern lediglich eine bestimmte Atmosphäre schaffen, die dem Betrachter vielleicht die gleiche Freiheit gibt, eigene Gedanken und Erinnerungen zu wecken.“

 

Regina Berge: "Mango" | 2014 | 80 x 100 cm | Acryl auf Leinwand
Regina Berge: „Mango“ | 2014 | 80 x 100 cm | Acryl auf Leinwand

 

Künstlerischer Werdegang/Ausbildung

Seit 1996
Ausbildung im Zeichnen, Aquarell- und Acryltechniken in verschiedenen Kunstakademien.

Seit 2006
intensives Arbeiten vorwiegend in Acryltechnik

Seither stetige Fortbildungen
Europäischen Kunstakademie Trier bei Wolfgang Mannebach (freie Figuration)
Akademie für zeitgenössische Kunst am Bodensee bei Alexander Jeanmarie (freie Malerei) und Mila Plaickner (abstrakte Komposition)
Kunstakademie Bad Reichenhall bei Felix Eckard (freie Malerei)
Kunstakademie Augsburg bei Brigitte Weber (freie Malerei)
Kunstakademie Gerlingen bei Tanja Strickroth (Abstraktion)
Artefact Bonn bei Volker Altrichter (freie Malerei), Martin Mohr, Simone Albert, Thomas Egelkamp (experimentelle und abstrakte Malerei)
Sommerakademie Hattingen bei Bettina Bülow-Böll, Dietmar Stiller und Greet Helsen (Netzwerk-Malerei Schweiz)
Portraitmalerei in Bremen bei Conny Himme
Alanis Hochschule Bonn bei Prof.Jo Bukowski (freie Malerei)
Kunstakademie Düsseldorf: Studienjahr bei Jens Kilian

 

Ausstellungen

Gemeinschaftsausstellungen
Ab 2006 Gemeinschaftsausstellungen Schloß Eulenbroich, Rösrather Künstler
Offene Ateliers BBK Köln
2007 Postbank Köln
Ehem. Holländische Botschaft Bonn
2008 Notar Mayer, Bergisch Gladbach
2009 Wanderausstellung Kulturbahnhof Overath
Gruppenausstellung Galerie im alten Kloster, Köln Porz
seit 2010 regelmäßige Ausstellung des Kunstvereins KIR, Stephansheide (Kapelle)
2014 verschiedene öffentliche Orte der Stadt Rösrath
2012 Gruppenausstellung A24, Technologiepark, Bergisch Gladbach
2013 Gemeinschafstaustellung Frankreich, Chavenay
Galerie Ovurek, Lohmar
Gemeinschaftsausstellung Kalk-Kunst, Polizeipräsidium Köln
2016 Gruppenausstellung Kunstfrühling, Fachwerk Lohmar
2017 Mitgliederausstellung „LohmArt 2.0“, Kunsthalle LohmArt
2018 Mitgliederausstellung „Spuren“, Kunsthalle LohmArt
Ausstellung Kunst im Haus: ev. Altenhilfe „Abstraktion der Wirklichkeit“
2019 Ausstellung „Lohmar Meddendrin“
2019 Gemeinschaftsausstellung ARTLOKAL Windeck
2019 Mitgliederausstellung „Nicht wie es scheint“, Kunsthalle LohmArt
Einzelausstellungen
2011 „Kunst i.d. BAST“, Bergisch Gladbach
2012 Galerie Rahmeneck, Overath
2013 „Lebensart“, Kunsthalle LohmArt
2015  „Kunst im Lichthof“, Köln
2018 „Abstraktion und Figur“, Kunsthalle LohmArt
2019 „Farbenspiel“, Kunsthalle LohmArt

 

Weitere Werke von Regina Berge können Sie sich in unseren Online-Galerien anschauen, sie sind dort auch käuflich zu erwerben:

Kunst-Shop hier auf KunstDuesseldorf.de
Online-Galerie auf www.Kunst-Versorgung.de

 

 

 

 

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Künstlerporträts auf Kunst Düsseldorf: Armin Schanz

 

Armin Schanz

 

Armin Schanz
Armin Schanz



Der 1960 in Mannheim geborene und in Ateliers in Eisenberg (Pfalz) und Heddesheim (Baden) arbeitende Künstler studierte Kunst an den Kunstakademien Heidelberg sowie Amsterdam und ist regelmäßig in Ausstellungen und verschiedenen Galerien vertreten.

 

Künstler: Armin Schanz |
Armin Schanz: „Meet the angels from the earth“ | 2017 | 70 x 100 cm | eGouache auf Leinwand

 
 
Über sein künstlerisches Schaffen sagt er selbst:

„Meine Inspirationen finde ich in aktuellen politischen Ereignissen und Stimmungen, ich greife reale Alltagszenen auf, ja man kann sagen, ich gehe geradewegs auf die Straße und fühle den Puls der Zeit. Diese Eindrücke ergeben nach einer kritischen Hinterfragung ein sensitives Moment, welches sich in einer affektuosen Darstellung materialisiert. Meine Bilder sind Momentaufnahmen verschiedener Empfindungen, eingefroren und festgehalten um sich dennoch in der Fantasie des Betrachteres weiterzuentwickeln. 

Ich experimentiere hierbei nicht nur mit der Darstellungsweise sondern auch mit den Techniken. Durch die Kombination der verschiedensten Techniken und künstlerischen Ausdrucksformen  entstehen neue Formen und Strukturen, die Interaktionen mit dem Betrachter generieren. Der Betrachter wird selbst aktiv, z.B. versucht er Strukturen, Erhebungen zu berühren und zu ertasten.

Besonders deutlich wird dies bei meinen eGouachen auf Leinwand, wo Erhebungen erscheinen, aber nicht tastbar sind. Es entstehen enorme Tiefenwirkungen, in der der Betrachter einzutauchen versucht aber verblüfft feststellt, eine völlige glatte Fläche vor sich zu haben.

Eine von mir neu entwickelte Technik des „Combine Painting“ ist die Kombination von Graffiti mit dem klassischen Holzschnitt auf Leinwand. Hierbei entstehen unerwartete Reaktionen in der Farbe, was zu neuen Farbreflektionen führt. Ich habe hier teilweise eine automatistische Malerei, wie sie vergleichbar bei Max Ernst in seinen Öl-Frottagen vorkommt.“

 

Künstler: Armin Schanz |
Armin Schanz: „City you view“ | 2013 | 70 x 50 cm | Graffito auf Leinwand

 
 
 

Vita

1960 in Mannheim geboren, freischaffender Künstler

Ateliers in Eisenberg (Pfalz) und in Heddesheim (Baden)

1974 Beginn einer intensiven Auseinandersetzung mit der Malerei
1981 erste Einzelausstellungen in Mannheim und Heidelberg
1982-1988 Studium Kunst, Europäische und Ostasiatische Kunstgeschichte in Heidelberg
Studiumabschluss: MA phil. Kunsthistoriker
1982-1983 Werkprägender Aufenthalt in Amsterdam
1983 erste multimediale Arbeit (Film: “Les Sentiments Secret”, Uraufführung Kleinkunstbühne „Klapsmühl’ am Rathaus“ Mannheim)
1986-87 Stipendium der Kunstakademie in Amsterdam . Pakhuis de Schottenburch bei Prof. Wim Vonk
1989 Gründung einer eigenen Firma für Mediengestaltung und Videoproduktion, Freier Fotograf
2004 Meisterzertifikat Mediengestalter Bild und Ton
2006 Freischaffender Künstler, Fotograf, Kunsthistoriker und Autor

Ausstellungen

Nationale und internationale Einzelausstellungen und Austellungsbeteiligungen
Auszüge:
1981 DAI Deutsch-Amerikanisches Institut (Amerika Haus), Heidelberg
1983 Galerie Ohrnberger, Wiesloch
1984 Galerie in der Klappsmühl´am Rathaus, Mannheim
1987 Galerie in Helmut Lindes Künstlerkeller „Treffpunk Gutenberg“, Mannheim
1988 Kunstverein Mannheim (Bilder u. multimediale Installation)
1988 Pakhuis de Schottenburch (Künstlerinitiative Wim Vonk), Amsterdam
2007 Verlag Waldkirch – Buch und Kunst Helmut Linde, Mannheim
2010 und 2013 Galerie Kunsthaus Oggersheim
2014 Kunstverein Donnersberg „Kunst im Rathaus“
2016 Grünstadt “ Art “
2017 “ 1. Löhr Center Art“ in Koblenz
2018 Kunstverein Göllheim
2019 Kunstverein Großkarlbach

Künstlerischer Schwerpunkt:
Affektuose Malerei, Skulptur, Performance- und Medienkunst, Foto Art
 
 
 
Weitere Werke von Armin Schanz können Sie sich in unseren Online-Galerien anschauen, sie sind dort auch käuflich zu erwerben:

Kunst-Shop hier auf KunstDuesseldorf.de
Online-Galerie auf www.Kunst-Versorgung.de
 
 
 

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Künstlerinnen-Porträt: Sabine Schäfer

 

Sabine Schäfer

 
Sabine Schäfer, die seit ihrer Jugend malt, studierte zunächt Germanistik, Philosphie und Soziologie bevor sie schließlich für sich die Malerei als wichtigsten Bestandteil ihres Lebens entdeckte und die sie seitdem nicht mehr losgelassen hat. Sabine Schäfer: >>Ich kann vor der Leinwand ich selbst sein und mein Erleben sichtbar machen – ich empfinde das als ein Privileg.<<

 

Sabine Schäfer - "Frau auf roter Treppe"  Acryl a. LW 80 x 60 cm
Sabine Schäfer – „Frau auf roter Treppe“ Acryl a. LW 80 x 60 cm

Sabine Schäfer beschäftigt sich in ihrer Kunst mit zwei für sie zentrale Themen. Ihr übergeordnetes Thema ist die Schönheit, wie sie mit offenem, wachem Blick auch in den einfachen Dingen zu finden ist. Dies kann ein Rapsfeld sein, welches sich mit der einfachen Schönheit seiner einladenden Farbe in eine ruhige Landschaft einschmiegt. Die Schönheit der einfachen Dinge kann aber auch in der fraktalen Struktur und Geometrie eines Kohlkopfes und des daraus entstehenden Licht- und Schattenspiels zu finden sein.

 

Sabine Schäfer - "Rapsfeld" -  2019 60 x 80cm Acryl ungerahmt Landschaft
Sabine Schäfer – „Rapsfeld“ – 2019 60 x 80cm Acryl

 
Das zweite zentrale Thema von Sabine Schäfer sind starke, selbstbewußte Frauen, die Intelligenz und Charisma ausstrahlen. Beim Betrachten ihrer weiblichen Protagonisten fühlt man sich auch sogleich in Filmszenen wie z. B. „Frühstück bei Tiffanys“ mit einer stilprägenden Audrey Hepburn versetzt. Ihre Stärke tragen diese Frauen durch ihre Körpersprache vor – es sind Figuren mit Präsenz in der gewählten Szenerie, mit breiten Schulterpolstern, die sie fast wie Ritterrüstungen tragen und meist harten, kontrollierten Gesichtszügen, die keinen Angriff von außen zulassen.

 

Berlin 2018 120 x 80 cm Acryl a. LW ungerahmt Frauen
Berlin 2018 120 x 80 cm Acryl a. LW

 
Der Duktus ihres „unverschulten“ Malstils zeichnet sich aus durch eine meist spontane Pinselführung, bei der der Mischprozess der Farben zu einem Großteil erst auf der Leinwand selbst stattfindet. Dies verleiht ihren Arbeiten einen unverwechselbaren Ausdruck.

 
Ausstellungen:
2003: Kleisthaus Berlin – „Zeige deine Wunde“
2003-2004: LKH Göttingen (Einzelausstellung)

Kunstpreise:
2000: Organon Kunstpreis (1.Preis zum Thema „Träume“)

Buchveröffentlichung:
2018: awarded art international (Vol. 6)



Sabine Schäfer lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Göttingen.

 
Weitere Werke von Sabine Schäfer finden Sie in unserer Online-Galerie direkt hier oder bei Kunst-Versorgung.de

 
 

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Anne Samson – ein Künstlerinnen Porträt von Kunst Düsseldorf


Anne Samson – ein Künstlerinnen Porträt von Kunst Düsseldorf



Anne Samson ist eine leidenschaftliche deutsche Malerin, die ihre Werke national ausgestellt hat. Stets motiviert, ästhetische Spannungen zu schaffen, nutzt sie Farbe und Struktur, um Emotionen, Betrachterinteresse und ein Gefühl der Freude zu erzeugen. Um dies zu erreichen, variiert sie zwischen dem Abstrakten und dem Figürlichen und verwendet neben einer Acrylbasis eine Reihe von Materialien wie Quarzsand, Marmormehl, Tinte, Öl und Kreide.

Anne Samson

« Aufgewachsen bin ich in Düsseldorf. Nach dem Germanistik- und Kunststudium (bei Prof. Max Imdahl) war ich Lehrerin für Kunst und Deutsch am Gymnasium. Seit ca.15 Jahren setze ich mich mit unterschiedlichen Maltechniken und Themen auseinander. Mittlerweile arbeite ich als freischaffende Künstlerin in Witten.

Meine expressiven Bilder sind das Ergebnis zahlreicher Lasuren, Schichtungen und Übermalungen, die über einen längeren Zeitraum entstehen und sich langsam entwickeln. Sie sind gleichzeitig auch der Ausdruck eines positiven Lebensgefühls und meiner Freude an der künstlerischen Arbeit. Häufig strahlen sie, sind starkfarbig und kontrastreich.

Zu Beginn der künstlerischen Arbeit steht für mich nicht fest, was am Ende des langwierigen Malprozesses auf der Leinwand zu sehen sein soll, da der Einstieg, meinem Temperament entsprechend, spontan erfolgt, um erst in der Folge dann in ein planvolleres Arbeiten überzugehen. Unterschiedlichste Strukturen und Kontraste, die während der Gestaltung entstehen, werden aufgegriffen, entwickelt, umgestaltet, verworfen, bearbeitet, verändert, überlagert……… bis ich ein spannungsvolles, harmonisches Ganzes entwickelt habe. Meine wesentliche Inspiration ist der Malprozess selbst.

Die Drippings wirken insgesamt fast grafisch. Ich arbeite sie in allen nur möglichen Farbkombinationen. Sie sehen besonders schön aus, wenn sie als Gruppe oder zu zweit gehängt werden.
Neueren Datums ist der Einsatz offener Farbpigmente in Verbindung mit Sand, Marmormehl, Ölen. Momentan arbeite ich auch häufig mit reduzierter Farbe und konzentriere mich auf Weiß-, Schwarz-, Grauabstufungen »

Ausbildung:
Kunststudium bei Prof. Max Imdahl
Lehrtätigkeit am Gymnasium, jetzt frei arbeitend

Ausstellungen (Auszug):
Landtag NRW, Düsseldorf
Goldschmiede „Werkstattatelier“ Britta Zahn, Bochum
Galerie Sassen, Kunstrausch
Kunst im Park, Lüdingausen
Prof. Dr. Rothe, Alfter
Dr. Mayershofer & Partner, Bonn Duisdorf
Prof. Dr. Aupperle & Partner, Bonn



Die Kunstwerke von Anne Samson können wahlweise über unseren Online-Galerie-Shop hier oder bei Kunst-Versorgung.de erworben werden.


Künstlerin: Anne Samson 2019 | 120 x 80 cm | Acryl/Druck/Zeichnung a. LW | auf Keilrahmen gespannt (ohne Zierrahmen)
Künstlerin: Anne Samson
2019 | 120 x 80 cm | Acryl/Druck/Zeichnung a. LW


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Matthias Danberg erhält Förderpreis der Stadt Düsseldorf für Bildende Kunst

Die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt Düsseldorfer zeichnet in einem Festakt am heutigen Dienstag den Künstler Matthias Danberg mit dem Förderpreis für Bildende Kunst/ Neue Medien aus.
Der vom Kulturausschusses des Rates , dem Kulturdezernenten und Fachjuroren vergebenen Preis wird an insgesamt 8 Künstler/innen aus den Bereichen Kunst, Musik, Literatur und Wissenschaft verliehen und ist mit jeweils 4000 Euro dotiert. Die Auszeichnung wird seit 1972 zur Erinnerung an das verdienstvolle Leben und Wirken bedeutender Persönlichkeiten in Düsseldorf und im Bewusstsein der Verpflichtung, die Künste zu fördern, jährlich überdurchschnittlichen Begabungen im Bereich der Kunst für ihre bisherige Gesamtleistung und zur Förderung der weiteren Entwicklung vergeben. Alle Preisträger sind unter 40 Jahre und leben oder arbeiten in Düsseldorf.

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Matthias Danberg wurde 1981 in Bochum geboren, begann 2002 das Studium der Kunst und Philosophie an der Universität Dortmund und wechselte 2003 an die Kunstakademie Münster. 2007 wurde er zum Meisterschüler von Prof. Michael von Ofen ernannt. Heute lebt und arbeitet er als in Düsseldorf, ist aber weiterhin mit Bochum als beratender Mitarbeiter des Kunstraum-unten eng verbunden.
Matthias Danbergs Arbeiten umschreiben unsere heutige Gesellschaft, die durch das Phänomen der digitalen Welt geprägt ist. Folgerichtig erklärt er den Computer zum primären Medium seiner künstlerischen Arbeit. Diese basiert auf einer erzählerischen, metaphorischen Bildsprache, und bezieht sich auf die Vielzahl unterschiedlicher medialer Erzählstrukturen. Mittels angedeuteter Ironie und emotional evozierender Monumentalität umreißt Danberg die bedeutenden Themen unserer Zeit. Seine allegorischen Szenarien weisen Referenzen zu Kunst- und Zeitgeschichte und den Erzählweisen des Kinos auf. Ein Stilmix aus 80er Jahre Neondesign, Science-Fiction-Kult und imperialistischen Statuen erzeugt eine unmögliche kulturelle Gleichzeitigkeit. kunstraum-unten_Danberg_22b
Seine animierte Welt ähnelt in mancher Hinsicht unserer eigenen, ist aber eine Symbolische, deren oberstes Gesetz nicht die Physik, sondern die Bedeutung ist. Es gelingt ihm moderne Mythen zu konstruieren, in denen der überwältigende Pathos des Digitalen und die künstlerisch individuelle Äußerung in eine Form gebracht werden. Mit seinen Animationen der letzten Jahre hat Matthias Danberg seinen Platz zwischen kunstgeschichtlicher Referenz und gegenwärtigem Bilderüberschuss eingenommen.

Im Zusammenhang mit der Preisverleihung wird eine Ausstellung mit Arbeiten von Matthias Danberg im Kunstraum Düsseldorf am Donnerstag, 12.12.2013 eröffnet.

13.12.2013 bis 09.02.2014
Matthias Danberg, Anna Sokolova
Förderpreisträger/in 2013 der Landeshauptstadt Düsseldorf

Kunstraum Düsseldorf, Himmelgeister Straße 107e, 40225 Düsseldorf

Eröffnung: Donnerstag, 12.12.2013, 19 Uhr
Extra: Donnerstag, den 23.1.2014, 20 Uhr, Künstlergespräch und Katalogpräsentation Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag 15:00–20:00 Uhr, Samstag und Sonntag 14:00–18:00 Uhr

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Martin Kippenbergers „Sympathische Kommunistin“ an das Museum Ludwig übergeben

Martin Kippenbergers „Sympathische Kommunistin“ an das Museum Ludwig übergeben

Heute ist dem Museum Ludwig das Gemälde „Sympathische Kommunistin“ von Martin Kippenberger von 1983 offiziell übergeben worden. Das kapitale Werk konnte als Teilschenkung durch Dr. Werner Peters und mit großzügiger Unterstützung der Kulturstiftung der Länder sowie der Peter und Irene Ludwig Stiftung für das Museum erworben werden.

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Die „Mona Lisa“ der zeitgenössischen Kunst, wie Kuratorin Barbara Engelbach das Werk nannte, ergänzt und fokussiert die Sammlung des Museum Ludwig auf hervorragende Weise. Mit dem Schlüsselwerk kann nun endlich sowohl der künstlerische Gegenpol zum museumseigenen Sammlungsschwerpunkt der 1980er Jahre sichtbar gemacht werden, wie auch die Verbindung zur Kunst des 21. Jahrhunderts sinnfällig hergestellt werden.

Der Sammler und Besitzer des Hotel Chelsea, Dr. Werner Peters hatte Martin Kippenberger, der bei ihm als Dauergast wohnte, das Bild abgekauft. „ Ich bin mir sicher, dass es in Martin Kippenbergs Sinne wäre, das Bild in das Museum Ludwig in Köln zu geben, das lange Zeit sein künstlerischer und sein Lebensmittelpunkt war.“

Das Werk ist zu zwei Dritteln als Teilschenkung in die Kunststiftung des Museum Ludwig eingegangen. Das restliche Drittel wurde von der Kulturstiftung der Länder und der Peter und Irene Ludwig Stiftung und dem Ankaufsetat des Museum Ludwig aufgebracht.

„Als Museum sind wir auch das kulturelle Gedächtnis der Stadt. Insofern sind wir sehr glücklich dass das Werk, das hier im Zentrum des Kunstgeschehens der 80er Jahre entstanden ist, nun Teil unserer Sammlung ist“, so Museumsdirektor Philipp Kaiser.

Die „Sympathische Kommunistin“ wird Teil der Neupräsentation der Sammlung Not Yet Titled. Neu und für immer im Museum Ludwig sein, die am 10. Oktober eröffnet wird.




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Julien Deiss im Kunstraum-unten: „Die Welt von Oben – Spuren Relikte Trophäen der Jagd”

JDeiss-BockAb Freitag dem 13. präsentiert im Kunstraum-Unten in der Zwischenebene der Bochumer U-Bahnhaltestelle Schauspielhaus der Düsseldorfer Künstler Julien Deiss unter dem Titel „Die Welt von oben – Spuren Relikte Trophäen der Jagd“ seine neue Ausstellung mit dem ironischen Touch einer Expeditionsdokumentation.
Der 30-jährige Düsseldorfer hat sich schon früh auf eine gegenständliche Malerei festgelegt. Scheibchenweise und in augengerechte Stücke zerlegt liegen, stehen und hängen die Bilder von Julien Deiss im Kunstraum-unten, vermeintlich einfach, ganz für einen okularen Genuss. Seine Motive sind nicht ungewöhnlich: Menschen, Tiere, Alltagsgegenstände; ungewöhnlich ist die Art ihrer Zusammenstellung, die seine Bilder so interessant macht, weil es sie so in der Wirklichkeit nicht gibt. Julien Deiss lädt den Betrachter ein in eine Einbahnstraße, an deren Ende dieser sich bewusst wird, wie unterwürfig doch das Sehen sich gegenüber vorgegebenen Mustern verhält.
Lachend hört der Betrachter die Ironie noch hinter sich, wenn er seinen Weg zurück beginnt und plötzlich innere Bilder entstehen: surreale Begegnungen, die ihm für Augenblicke vor die Füße fallen. Genau dann befindet er sich mitten auf demselben Weg, den der Künstler auch gehen musste um diese Bilder zu finden.

„Wenn Farbschicht auf Farbschicht folgt, … kann ich durch das Arbeiten einen Zustand erreichen, an dem ich wie von einem Fischkutter aus, ein Schleppnetz in den Schlick des Unbewussten werfe. Was sich verfängt, wird gemalt. Auf diese Weise entstehen Seelen, Erinnerungs- und Traummotive, in denen die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammenkommen. Lassen sich die einzelnen Szenen noch jede für sich beschreiben, so entziehen sie sich im Ganzen oft jeglicher Deutung.“(Julien Deiss)
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Julien Deiss wurde 1983 in Düsseldorf geboren. Seit 2006 studiert er an der Düsseldorfer Kunstakademie, unter anderem bei Markus Lüpertz und Reinhold Braun. Aktuell lebt und arbeitet Deiss im Rahmen eines Freisemesters in Dänemark.

13. September 2013 (19:00 Uhr) – 18. Oktober 2013
Kunstraum-Unten
Zwischenebene der U-Bahnhaltestelle „Schauspielhaus“, Hattinger Str. 1,
44789 Bochum
Öffnungszeiten: Mi und Fr 15:30 – 18:30 Uhr und nach Vereinbarung
www.kunstraum-unten.de
http://www.facebook.com/kunstraum.unten